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(K)Ein Tag wie jeder andere

Was sind 70 aufgedrehte junge Menschen, die auf auf dem Domplatz stehen und mit ihren schönen Gesängen und den Giftgrünen Kleidersäcken so einigen Passanten auffallen? Richtig! Das ist der Philharmonische Kinder- und Jugendchor auf seiner diesjährigen Pfingsttournee. Naja… noch nicht ganz… noch warten sie auf den Bus. Aber nicht mehr lange, denn bald heißt es: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

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Ein Chorwochenende

Chorsänger tanzen gern. Dabei ist es egal ob Tennesee Walk, Totentanz, eine Polka oder auch den Palmwedeltanz. Hauptsache es geht richtig heiß her und jeder wird körperlich gefordert.
Das bietet einen willkommenen Ausgleich, denn ein jugendlicher Sänger muss hoch konzentriert sein. Neue Lieder mitsamt ihren Texten gilt es zu Lernen, von morgens bis abends: Denn wenn man mit Elchen Schlafen geht und am Morgen durch glockenhelle Töne geweckt wird, dann kann das nur eines bedeuten: Probenwochenende in Dörnfeld.

Da kommt schon fast so etwas wie ein Heimatgefühl auf, wenn man aus dem Bus aussteigt und in der Turnhalle mit dem unverkennbaren Holzofengeruch das kommende Wochenende bespricht. Und das stand voll und ganz im Zeichen der Musik. Auf Chorlager gab es dann auch diverse Wiedersehen mit Weimarern, Ehemaligen und den Bahnarbeitern (die in der Zwischenzeit auch ihr zweites Zuhause in Dörnfeld gefunden haben).
Und wenn man erst einmal dort angekommen ist, dann ist es ganz erstaunlich, was man als Chor an einem Wochenende alles lernen kann. Mit über 10 Stunden Probenzeit sind wir (als Jugendchor) unserer Pfingsttournee  schon ein ganzes Stück näher gekommen.

Ein Wochenende geht leider viel zu schnell vorbei, und ehe man sich´s versieht wird es schon wieder still in Dörnfeld. Aber nicht für lange.
Nächstes Wochenende ist es Chorwochenendzeit für den Kinderchor. So schnell hört Dörnfeld nicht auf zu klingen…

Erhebet Herz und Stimme

Kleine zerknautschte Gesichter. Mittlere Unruhen beim morgendlichen Streit um den Kaffee/ Salbeitee. Große Probleme bei der Gehirn- Hand Koordination (sprich: Messer schneidet Brötchen nicht). Es ist 06:45 Uhr und es gibt Frühstück!!

Zurecht könnte man denken: „Oh, das ist aber früh, die armen kleinen Kinder!“, oder „Warum müssen die denn so früh aufstehen, das ist doch unmenschlich, schließlich haben die Ferien!“ Aber der einzige Gedanke, der dem Betreuerteam durch den Kopf spukte, galt unseren roten Nässchen, deren Anwesenheit die Vorräte an kleinen weißen Kügelchen schon über Gebühr strapaziert hatte. Das hieß im Klartext: Verzicht auf Kutter und steife Seebrise für Gesundheit und schleimfreie Klänge. Aber eben auch wecken 06:00 Uhr und Fähre um 08:45 Uhr, damit alle Chorsänger pünktlich zum Gottesdienst nach Spiekeroog können.

Dieser verlief dann auch relativ stressfrei und bewegte einen Großteil der Gottesdienstbesucher dazu, sich dem gespannten Konzertpublikum an zu schließen (ein Teil des Konzertpublikums wiederum wurde von den jüngsten Chorsängern mittels großer Augen und Hundeblicks auf der Fähre angeworben). Nach einem voll besetzten Konzert hieß es für den Chor, Zeit bis zur Fährenabfahrt zu überbrücken.

Denn leider zeigte sich die Insel wettertechnisch nicht von ihrer besten Seite. Nach einem eindrucksvollen aber doch recht flotten Strandspaziergang wurde Individualität geprobt, indem alle Chorsänger nach und nach in eines der Restaurants oder Cafés Spiekeroogs einkehrten.

Endlich zu Hause angekommen hieß es ein letztes mal die gute und warme Küche unserer Gastgeber zu genießen und danach (unter Tränen ) ein letztes mal den Gang zum Abendkreis zu gehen.

Und bald kam die nächste salzige Tränenflut. Denn wie jedes Jahr wurden die baldigen Ehemaligen verabschiedet. Vanessa, Marie, Franziska, Anton, Tilman und Clemens konnten sich dank Frau Fischer (Jun. & Sen.) an die guten alten Zeiten erinnern. Und nach einem letzten Tanz hieß es dann auch für alle anderen Sänger Abschied nehmen. Das war der letzte Abendkreis dieser Tournee, der letzte Blick in die Kirche, das letzte mal Schlafen (???). Aber genug mit der Abschiedsstimmung: Morgen ist auch noch ein Tag. Morgen sind noch 2 Konzerte und eine Buga, die es sich an zu sehen lohnt.

Noch ist nicht der letzte Abend, noch sind wir nicht auf dem Weg zurück nach Erfurt, „erhebet Herz und Stimme“,  das Abschlusskonzert steht bevor…

 

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Photos: PKJC/ Steffi Schmitt, Helena Langer, Vincent Müller & Stephan Mahn

Kegel statt Segel

Der schneidende, salzige Meereswind bläst ihnen entgegen. Kleine bibbernde Gestalten in rot-, schwarz-, weißer Chorkleidung sitzen in ihren Kanus und treiben auf dem stürmenden Ozean dahin. Die Gischt spritzt in ihre kleinen rot gefrorenen Gesichter. Blitze zucken am Himmel, Donner grollt und die Wellen rollen übereinander. Diese Kinder wollten einfach nur paddeln gehen. Doch sie wurden vom schlechten Wetter überrascht und von der Strömung auf das Meer gezogen…

So verhängnisvoll hätte unsere geplante Kanutour ausgehen können. Doch glücklicherweise haben unsere Betreuer für alles vorgesorgt und sich nicht auf das Spiel mit der Gefahr eingelassen. Sie disponierten einfach ganz kurzfristig um und fuhren mit dem gesammten Chor ungefährlichere Gebiete. Doch wohin wusste der Großteil des Chores noch nicht. Kinder und Jugendliche wurden immer gespannter. „Wo geht es denn nun hin?Wo, wo, WOOOO???“ Doch das Betreuerteam schwieg eisern. Erst kurz vor erreichen des Zielortes wurde bekannt: Die Reise geht nach Oldenburg bei Bremen und zwar zum Straßensingen. In der Fußgängerzone wurden Stücke des aktuellen Programmes, mit erstaunlichem Enthusiasmus von Seiten des Chores und mit großer Anerkennung von Seiten der Zuschauer, dargebracht. Eine Frau (die am nebenliegenden Markt Blumen verkaufte) drückte Frau Fischer, mit Strahlen in den Augen, einen großen Blumenstrauß in die Hand.

Danach hieß es in kleinen Gruppen („aber alle nur in Begleitung von Jugendchorsängern“) Erkundung der Stadt, oder Besuch des Horst Janssen Museums („Warum heißt hier oben jeder Janssen?“). Herr Fellner, der auf einen Besuch im Taschenrechner Museum hoffte, wurde leider enttäuscht. Er hatte seinen Taschenrechner vergeblich mitgebracht.

Und nach dieser Zeit der Erkundung gab es noch ein weiteres heiß ersehntes Highlight: Einen Besuch auf der Bowlingbahn. Dies war eine weitere Premiere die von allen Kindern heiß ersehnt wurde und mehrere Wettbewerbe auslöste. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis warfen gegeneinander die Kugeln auf- und die Kegel von der Bahn. Frau Fischer schaffte es wie immer ihren Chorsängern einen oder zwei Schritte voraus zu sein. Denn obwohl sie erst zum 2. mal in ihrem Leben spielte gewann sie das erste Spiel souverän.

Mit verschwitzten Gesichtern und überglücklich ging es zum Bus und zurück nach Asel. Dort wurden wir von warmen Abendbrot (Freitag = Fisch) empfangen und nach einer Tanz-/ Basteleinheit in unsere wohlig warmen Betten verfrachtet. Möglichst früh denn die nächsten Tage werden hart. Der Endspurt, die letzte Kurve. Die meisten Sänger sind wieder einigermaßen Gesund. Das Repertoire wird schon (beinah ) auswendig gesungen. Jetzt beginnen die letzten Tage, der Endspurt, die letzte Kurve und hoffentlich  bleiben sie in guter Erinnerung, sowohl bei uns, als auch bei den Zuhörern…

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Photography: PKJC/ Vanessa Blödorn, Steffi Schmitt & Stephan Mahn

Willkommen im Grünen

Nun endlich ist es soweit: Auch der aller, allerletzte Chorknabe ist eingetroffen: Stephan Mahn. Vom einen schon heiß ersehnt, dem anderen noch gar nicht bekannt.

Aber das ist er, der 81. Chortourneeteilnehmer. Einer der schon viel erlebt hat. Eines der Gründungsmitglieder des Dokuteams, einer der von Anfang an im Chor dabei war. Also einer der weiß, wie der Hase läuft, und wo der Pfeffer wächst.

Aber auch die anderen KCKs, die später zu uns gestoßen sind, sind nicht zu vergessen:

Johanna Wenzel, Billie Enders, Wiebke Steinhöfel, Vanessa Blödorn und eben Stephan. Also an euch alle: schön, dass ihr hier seid. Die halbe Tournee liegt noch vor allen. Die halbe Tournee mit der Gänze an Chorsängern…

„The Lion sleeps tonight“- heute Nacht schlafen sogar die Löwen

Heute morgen wurden Erinnerungen wach. Erinnerunge an längst vergangene Tage. Chortage… An die Tage der ersten Chortournee die der PKJC jemals unternommen hatte. Die Tournee nach Hoisdorf in der Nähe von Hamburg, welche als großes Highlight einen Besuch im Musical „König der Löwen“ beinhaltete.
Heute Morgen begann das Weckteam den Tag mit dem gefühlvollen Lied „The Lion sleeps tonight“, dass bei vielen diese ersten Chortage wieder lebendig werden ließ.

Doch trotz dieser guten Einstimmung und eines reichhaltigen Frühstücks hielt die gute Laune nicht sehr lange an. Denn obwohl der „große Sturm“ noch nicht kam, ist das Wetter hier in Asel trist, grau, kalt und nass. Und das drückt nicht nur auf die Gemüter, sondern auch auf die Stimmen. Aber einen Lichtblick gibt es doch. Schon am Freitag soll das Wetter besser (= sonniger) werden. Und wie schon auf den letzten Tourneen begleitet uns Frau Phillipi mit ihrer wundersamen Apotheke, die in der Vergangenheit schon so manches (Stimm-)Wunder vollbrachte.

In der dritten Probe, nach einem weiteren schmackhaften Mittagessen, und einer (wirklich ruhenden) Mittagspause („auch heute nur unter Protest“), hieß es für die Sänger des Jugendchores: Chorkleidungsvisite mit Fr. Fischer (Sen. ). Da jedoch besonders bei den Männerstimmen anscheinend jede Chorweste eine eigene Größe und Form hatte, und es schwer fiel diese dem richtigen Körper auf Anhieb zuzuordnen entstand ein wildes „kuddeln und muddeln“. Als am Ende aber doch alle mehr oder minder zufrieden mit ihren neuen Westen den Raum, verließen ging für einen kurzen Moment sogar die Sonne auf. Nach einer weiteren Probe mit dem Gesamtchor und einem mysteriösen grauen Haar, welches für viel Aufregung sorgte, ging eine weitere „kleine Sonne“ auf, denn es war Zeit für´s Abendessen. Und wieder einmal zeigte sich die offene Art unserer Gastgeber. Es gab nicht wie erwartet Fischbrötchen oder frische Krabben, sondern Brezeln, welche man ja eher in den südlicheren Regionen Deutschlands anzutreffen hofft.

Und noch eine Überraschung wartete auf den Chor. Nachdem gestern schon Gäste in die Probe kamen, erwartete uns heute wieder eine Besuchergruppe. Diesmal aus dem Rosarium Willhelmshaven. „Wenn wir noch nicht zu den Besuchern kommen, kommen die eben zu uns.“

Aber letztendlich kann man wohl sagen: Es war doch ein gelungener aber anstrengender Tag. Und nach so einem anstrengenden Tag schlafen heute Nacht sogar die Löwen gerne-„The Lions Sleep Tonight“.

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Photos: PKJC/Max Pellert

Die Ruhe vor dem Sturm

Der erste Tag in Asel.

Das sind 20 zu probende Lieder in insgesamt 6 1/4 h Probe (über den ganzen Tag verteilt), außerdem sind das 500 zurückgelegte Kilometer und noch 1591 km, die wir zurücklegen werden um unsere Konzertorte zu erreichen.

Doch erst zum heutigen Tag…

Wecken um 7.30 Uhr mit den üblichen Verdächtigen. Aus dem Schlaf geglitten/gerissen durch die himmlischen Klänge der „Weg-singwecker“. Danach der alltägliche Kampf um die Duschen, welche ja im allgemeinen auf Tourneen eher spärlich gesäht sind. Frühstück mit Geburtstagslied, -Flasche und -Schokolade (aber leider keinem Kuchen) für Johanna Tannhäuser.

Der Vormittag stand ganz im Sinne von Proben, Proben und Proben… Doch trotz erster Verzweiflungsanfälle wurde die Arbeit überstanden. [„Arbeit? Wir sind doch hier um zu singen!!!“ – Zitat eines anonymen Chorsängers]. Es gab ja schließlich auch einen großartigen Lichtblick: Die unglaublich gute Verpflegung beim Mittagessen, nach der nicht nur Emy nach diesem harten Vormittag lechzte.

Erste kleine Probleme der Völkerverständigung traten beim Anblick des Essens auf – „Muss man Hähnchen nicht eigentlich panieren?“ – aber diese kleinen Kommunikationsschwierigkeiten wurden bald überwunden. Es stellte sich auch heraus, dass es sich bei diesem Hühnchen um gepackene Hühnerbrust handelte und nicht um eine Ostfriesische Spezialität. Nach einer längeren Mittagsruhe [„Aber nur unter Protest“] für alle jungen Mitglieder des Chore, ging es in die Einzelproben, welche von heldenhaften Tenören und versponnenen Choreografien geprägt waren.

Abendessen mit anschließender kurzer Abschlussprobe waren jedoch noch nicht die Höhepunkte des Tages. Denn wie von den kleineren Sängern schon sehnsüchtig erwartet, wurden endlich die Chorpaten verteilt. Große Gefühle und Freudentränen, das alles war zu sehen im Chorsitzkreis und noch ein weiteres Highlight folgte:

Der Besuch des örtlichen Gesangskreises. Hier zeigte sich die erste Möglichkeit, in den Proben Gelerntes bei einem Spontankonzert für die einheimischen Sängerinnen und Sänger vorzustellen. Die ausschließlich positiven Kommentare lassen uns mit Vorfreude, und Spannung auf unser erstes Konzert  in Esens blicken…

PKJC-Konzerttournee, dass bedeutet 11 Konzerte, 21 Stunden Busfahrt, und noch ganze 18.720 min von zuHause entfernt. Aber es bedeutet auch Musik, Spaß, Freundschaft, kleine und große Gefühle und einen weiteren Schritt zum erwachsen werden jedes einzelnen…