Die PKJC-Tournee: Ein Fazit

Die PKJC-Tournee ist vorbei. Alle Sänger sind heimgekehrt und arbeiten nun daran, ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Zeit für mich, hier auf dem Schola-Blog ein kleines Fazit abzulassen. Immerhin waren auch einige Weimarer an dieser Kurztournee beteiligt.

Zuvor allerdings schaue der interessierte Leser auf dem PKJC-Blog vorbei, wo unser eifriges Dokuteam auch diesmal wieder unermüdlich gearbeitet hat und alles über unsere Tournee nachgelesen werden kann. Da mein einziger Beitrag zur Tourneedokumentation diesmal darin bestand, dem Team meinen PC zur Verfügung zu stellen, um unsere wunderschönen Podcasts zu schneiden, muss ich meinen Senf jetzt halt hier abgeben.

Ich selbst habe von dieser Tournee ja etwas weniger mitbekommen, da ich aus persönlichen Gründen erst am Samstag dazustieß. Allerdings habe ich die ersten Dramen schon am Freitag mitbekommen: Korrepetitor durch Autounfall verhindert, Bus liegengeblieben, Transport der Weimarer nach Erfurt, Tetris im Kofferraum.
Am Samstag schneite ich noch in 10 Minuten Probe rein, bevor dann auch gleich wieder zum Aufbruch geblasen wurde. Von da an folgten 3,5 Tage voller Besuche in Regierungseinrichtungen, Auftritte in Kirchen und einem Seniorenheim und endlos erscheinenden Fahrten in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln.

In meinem Gedächtnis verschwimmt das (wie nach jeder Tournee) schon jetzt zu eine homogenen Erinnerungsmasse. Das ist keinesfalls schlecht, im Gegenteil: Ich glaube, auf diese Weise versucht mein Gehirn mir mitzuteilen, dass es keine negativ herrausstechenden Ereignisse gegeben hat. Ein paar positive gab es allerdings, vor Allem all die Leute, die ich schon viel zu lange nicht gesehen habe. Es ist bemerkenswert, wie schnell sich die alten Gruppen aus den vorherigen Tourneen wieder zusammenfügen. Und wie schnell neue Freundschaften entstehen, auch zu den jüngeren Tourneeteilnehmern. Jeder wird sich sicherlich einer Begebenheit entsinnen, die zu meinen Lieblingserinnerungen zählt: Wie Lisa, völlig geschafft vom bisherigen Tag, beim Tagesabschluss einfach einschlief. Und sie schlief so fest, dass Robert, der sofort zum Ersatzpapa mutierte, sie bis nach oben in ihr Zimmer und ins Bett bringen konnte, ohne sie aufzuwecken. Und wie von Rundherum überall Kommentare wie „Oh, wie süß!“ kamen… nicht ganz unberechtigt.
Überhaupt hatten wir fast alle gefühlten 10 Minuten ein Kind auf den Schultern. Und obwohl ich als untrainierter Mensch davon Muskelkater in Muskeln bekommen habe, deren Existenz mir nicht einmal bekannt war, will ich mich doch nicht beschweren. Denn genau das mag ich an den Tourneen so, und das ist auch der Grund, warum mir eine Tournee ohne Kinderchor (auch wenn das manchmal sehr anstrengend sein kann) irgendwie „nicht richtig“ vorkäme. Ich finde, es ist eine der wichtigsten Aufgaben von uns Älteren, den jungen Nachwuchssängern ein Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln und sie so im Chor zu halten. Durch Chorpatenschaften zum Beispiel. Oder einfach nur, indem man sie ins Bett trägt, wenn sie vor Erschöpfung einschlafen.

Überhaupt war diese Tournee für mich in erster Linie durch zwischenmenschliche Aspekte geprägt und weniger durch Konzertstress und Probenexzesse. Kurz und intensiv. Wir hatten zwar selten mal eine freie Minute, aber davon war jede angefüllt mit all dem Zeug, das in so einer großen Gruppe zwangsläufig zutage tritt, Freundschaften, Streitigkeiten, Emotionen.
Genauso sollte es sein.

Ich wünsche allen Teilnehmern, dass sie diese Tournee genauso positiv in Erinnerung behalten wie ich.
Bis zum nächsten Mal!

Max

 

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