Graurosaleuchtender Nebel hing am Morgen über Stadt, von den 3 Brücken über die Loire sah man nur eine, aber die Altstadt erstrahlte in glänzendem Sonnenlicht. Doch je näher wir dem Schloss Chambord kamen, der Mona Lisa unter den Loire Schlössern, verzog sich der Nebel und die Sonne scheinte direkt auf das Schloss. Und das mit der Mona Lisa ist vielleicht gar nicht so weit hergeholt, denn Leonardo da Vinci soll ja wohl persönlich bei den Entwürfen Hand angelegt haben, vor allem bei den zwei in einander verschlungenen Treppen, bei denen man sich nie trifft, aber immer wieder sieht.
Bevor wir zwei kurze Konzerte in der Kapelle sangen, hatten wir Zeit, das Märchenschloss mit seinen 400 Räumen und gefühlten 100 Türmen auf eigene Faust zu erkunden, einige sogar mit Hilfe eines schicken Mediaguides. Nachdem sehr, sehr viele Fotos geschossen wurden, mehrere Aufpasser durch intensives Fragen nach einer Ives-Klein-Büste auf die Palme gebracht wurden und die auf die Möbel perfekt abgestimmte und die sehr stylische Tapete, die so mancher bestimmt gerne in seinem Zimmer hätte, bewundert wurde, zog es den Chor auf die Wiese vor dem Schloss, wo bei strahlendem Sommersonnenscheim das reichliche Lunchpaket der Gasteltern verspeist wurde.
Doch da wollte man sich gerade ein Eis kaufen und überlegte wie man das nun am billigsten andrellen könne, rief man auch schon zum Aufbruch zu Stellprobe und Konzert. Kaum waren auch die Letzten, die sich noch in dem engen Raum zum Umziehen drängten fertig, zogen wir singend in die beschauliche Renaissancekapelle des Schlosses ein. Das Konzert lief für das erste Konzert mit einem doch recht neuen Programm, ganz passabel. Als die letzten Töne verklungen waren, ging es los zum Fotoshooting auf dem Dach des Castells.
Das zweite Konzert lief auch in Ordnung, aber eine Steigerung ist auf jeden Fall noch drin. Mit dem französischen Bruder von Mobby Dick ging es zurück nach Blois um ein gemütliches Abendessen in den Gastfamilien zu genießen…