Die Generalprobe für den „Messias“ auf den Domstufen fiel sprichwörtlich ins Wasser. Gut 1500 Besucher hat sich versammelt und waren mit Regencaps und Decken bewaffnet. Sie waren also bereit den Naturgewalten zu trotzen. Josepha sollte an diesem Abend die einzige von unserem Chor sein, die zu ihrem Auftritt kommen sollte. Denn sie eröffnet mutig das Geschehen mit einem a capella „Hallelujah“. Allein vor über 1000 Zuschauern auf die Bühne zu gehen, dazu gehört schon einiges. Der Opernchor folgte ihr im Bus, doch die Gefahr für die Tänzer, den Chor, die Solisten und Kostüme (insbesondere die Perücken) war so groß, dass der Generalintendant Guy Montavon die Generalprobe nach wenigen Minuten unterbrach. Er bat das Publikum um Verständnis und zauberte wieder ein Lächeln auf ihre Gesichter, als er sie darauf hinwies, dass der „Messias“ konzertant, für Chor und Solisten unter Zelten, weitergeführt würde. Diese Variante enthält leider nicht die Mitwirkung des Kinderchores und doch begrüßten wir diese Entscheidung, da wir durch die Proben schon längst wussten, wie sich das gesamte Ensemble über die Domstufen bewegen sollte. Im Regen eine reine Utopie. Die meisten Eltern saßen in dieser verregneten Vorstellung und so kam Frau Fischer auf die grandiose Idee doch einfach mit den Kindern Eis essen zu gehen. So strahlende Gesichter sah man auf dem gesamten Gelände nicht, doch die Kinder waren hocherfreut darüber abends um 10 Uhr mit Freunden Eis essen zu gehen. Wir teilten uns einen riesigen Familienbecher, sprachen über unsere Ferienerlebnisse und sorgten somit dafür, dass keine Traurigkeit aufkam sondern Freude auf die nächsten trockenen Vorstellungen.
Photos: PKJC/Stephan Mahn und Kathleen Kresse (mit Handy)