Kleine zerknautschte Gesichter. Mittlere Unruhen beim morgendlichen Streit um den Kaffee/ Salbeitee. Große Probleme bei der Gehirn- Hand Koordination (sprich: Messer schneidet Brötchen nicht). Es ist 06:45 Uhr und es gibt Frühstück!!
Zurecht könnte man denken: „Oh, das ist aber früh, die armen kleinen Kinder!“, oder „Warum müssen die denn so früh aufstehen, das ist doch unmenschlich, schließlich haben die Ferien!“ Aber der einzige Gedanke, der dem Betreuerteam durch den Kopf spukte, galt unseren roten Nässchen, deren Anwesenheit die Vorräte an kleinen weißen Kügelchen schon über Gebühr strapaziert hatte. Das hieß im Klartext: Verzicht auf Kutter und steife Seebrise für Gesundheit und schleimfreie Klänge. Aber eben auch wecken 06:00 Uhr und Fähre um 08:45 Uhr, damit alle Chorsänger pünktlich zum Gottesdienst nach Spiekeroog können.
Dieser verlief dann auch relativ stressfrei und bewegte einen Großteil der Gottesdienstbesucher dazu, sich dem gespannten Konzertpublikum an zu schließen (ein Teil des Konzertpublikums wiederum wurde von den jüngsten Chorsängern mittels großer Augen und Hundeblicks auf der Fähre angeworben). Nach einem voll besetzten Konzert hieß es für den Chor, Zeit bis zur Fährenabfahrt zu überbrücken.
Denn leider zeigte sich die Insel wettertechnisch nicht von ihrer besten Seite. Nach einem eindrucksvollen aber doch recht flotten Strandspaziergang wurde Individualität geprobt, indem alle Chorsänger nach und nach in eines der Restaurants oder Cafés Spiekeroogs einkehrten.
Endlich zu Hause angekommen hieß es ein letztes mal die gute und warme Küche unserer Gastgeber zu genießen und danach (unter Tränen ) ein letztes mal den Gang zum Abendkreis zu gehen.
Und bald kam die nächste salzige Tränenflut. Denn wie jedes Jahr wurden die baldigen Ehemaligen verabschiedet. Vanessa, Marie, Franziska, Anton, Tilman und Clemens konnten sich dank Frau Fischer (Jun. & Sen.) an die guten alten Zeiten erinnern. Und nach einem letzten Tanz hieß es dann auch für alle anderen Sänger Abschied nehmen. Das war der letzte Abendkreis dieser Tournee, der letzte Blick in die Kirche, das letzte mal Schlafen (???). Aber genug mit der Abschiedsstimmung: Morgen ist auch noch ein Tag. Morgen sind noch 2 Konzerte und eine Buga, die es sich an zu sehen lohnt.
Noch ist nicht der letzte Abend, noch sind wir nicht auf dem Weg zurück nach Erfurt, „erhebet Herz und Stimme“, das Abschlusskonzert steht bevor…
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Photos: PKJC/ Steffi Schmitt, Helena Langer, Vincent Müller & Stephan Mahn