4:45 Uhr schafften es einige mutige, hyperaktive Chorsänger ihre Stimmen erschallen zu lassen um uns Armen möglichst angenehm aus den Betten zu scheuchen. Auf dem Weg ins Bad begegneten einem noch müdere Gesichter als sonst. Schlaftrunkend wechselte man leidvolle Blicke und schleppte sich, nachdem man seine Sachen irgendwie in den Koffer transportiert hatte, zum Frühstück. Kaum hatten alle ihren ersten Bissen hinuntergekriegt kam das Geburtstagskind Paula herein und sie wurde mit Hilfe von Wunderkerzen und wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit, nur halbwegs fröhlichem Gesang gratuliert. Doch die Ruhe währte nicht lange, denn um sechs Uhr sollte der Bus rollen und bis dahin musste er ja auch noch beladen werden…
Endlich hatte jeder seinen Platz eingenommen und Mobby Dick konnte rollen. Die Stunden bis zur ersten Pause verliefen ruhig, denn ein jeder wollte seine Ruhe um wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu erhaschen, selbst kleinere Meinungsdifferenzen über die aufdringliche Radiomusik oder das unterschiedliche Wärmeempfinden von Bässen und Soprani verstummte schnell. Die weiteren Stunden der etwa 14-stündigen Busfahrt nach Blois verbrachten wir mit: Lesen, Doppelkopf, Sopran, Wizzard und andere Kartenspiele spielen, dem Schreiben von merkwürdigen und zusammenhangslosen Gedichten über Trump und seine Verbindung zum weiblichen Weihnachtsmann, Film schauen, Musik oder Hörbücher hören, in den Pausen Toiletten überrennen und jede verfügbare Steckdose auszunutzen damit der Akku vielleicht doch noch ein Stündchen länger reicht, oder aber auch die Sonne genießen und sich dabei einfach mal einen kleinen Abhang hinunter rollen lassen…
Wie wir im Dunkeln losfuhren, so kamen wir auch im Dunkeln in Blois an. Die Gastfamilien warteten schon sehnsüchtig und wir wurden herzlichst in Empfang genommen und gleich in sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt aber auch französischen Eigenheiten in Essen, Wohnungsbau und Kindererziehung einbezogen.