Doch anders als in der Oper bei Hänsel und Gretel „singen und springen wir“ jetzt NICHT „froh und frei“… Wir tanzen auch nicht, uns an den Händen fassend, einen fröhlichen Ringelrein oder fallen uns freudestrahlend in die Arme. Nein, wer genau hingeschaut hat am vergangenen Donnerstag, der konnte eher ein paar traurige Gesichter bei den vielen kleinen und größeren Lebkuchenkindern und Engeln sehen. Warum? Nun, Hänsel und Gretel ist für diese Spielzeit vorbei und wir haben erst einmal keine weiteren Vorstellungen am Theater. Zum letzten Mal wurden also (diesmal etwas mühsam) die Engelbesetzung fest gelegt, Wege und Positionen kurzfristig noch einmal geübt, Hänsel und Gretel im Schlaf bewacht, eingesungen, die Haare geflochten und schließlich der Weg zur Bühne angetreten. Dort wurden wir zum letzten Mal erlöst und befreit, tanzten, sammelten Lebkuchen und freuten uns über das Wiedersehen von Vater, Mutter, Hänsel und Gretel.
Außerdem gilt: Wer noch genauer hingeschaut hat, als diejenigen, die traurige Gesichter erkannt haben, der konnte auch sehr freudige Gesichter zwischen den Kindern entdecken… Warum das? Nun, ein ganz besonderes Lebkuchenkind hatte sich für die letzte Vorstellung heimlich unter uns gemischt. Eine Person, die uns normalerweise eher von der Seite der Bühne aus Unterstützung leistet und die erstaunlich wenig auffiel zwischen all den Kindern! Freudige Gesichter gab es außerdem, weil wir wieder einmal großen Spaß auf und hinter der Bühne hatten, herzlichen Applaus bekamen und weil wir doch alle irgendwie wissen: Die nächste Oper mit Kinderchor kommt ganz bestimmt… und dann wird wieder fröhlich gesungen und gesprungen und getanzt (wenn das Stück es zulässt). Bis dahin träumen wir einfach noch ein bisschen vom Sandmännchen, der Hexe und dem Lebkuchenhaus!