Wir sind im Bus und schon bei Bad Hersfeld. Die aktuelle Ankunftszeit wird von technischen und menschlichen Expert_innen auf 12:30 Uhr geschätzt.
Update 11:07 Uhr: die Grenze zu Thüringen ist überschritten.
Am Montag Morgen brachte uns der Superschnellzug mit ca. 300 km/h nach Xuzhou.
Dort gab es erst viel zu essen, danach eine schnelle Stell- und Ansingprobe in einem erneut architektonisch beeindruckenden Theater. Dort sollten wir dann, gemeinsam mit dem Chor aus Kasachstan das letzte Konzert der Reise singen.
Nachdem dreimal der selbe Imagefilm über Xuzhou gezeigt war (eine Stadt wie ein tiefgründige Buch, wie eine Melodie, die dir nicht aus dem Kopf geht, von Osten bis Westen das Beste, glücklichste Stadt Chinas, amazing, magnificent, charming, etc.) war dann knapp 25 Minuten zu spät das Publikum vollständig und der Auftritt konnte beginnen.
Endlich durfte der Chor sein gesamtes Programm präsentieren.
Etwas irritierend war dabei für mich im Publikum sitzend und für die Kinder auf der Bühne stehend die chinesische Konzertkultur. Schon an den Tagen vorher war es üblich, dass gesprochen wurde und Handys omnipräsent waren. Dank Störsender im Theaterraum und Mensch mit Laserpointer, der, sobald im Publikum jemand ein Handy zückte, um Fotos oder Videos zu machen, diesen mit Laserstrahl aufforderte, das zu unterlassen, fiel uns das während der vorhergehenden Konzerte allerdings nicht so auf. In Xuzhou war es dafür umso unruhiger, obwohl das Publikum merklich von dem auf der Bühne Präsentiertem begeistert war.
Nach dem Konzert gab es wieder viel zu essen, bevor wir dann mit dem Zug zurück nach Shanghai fuhren, um ins letzte Hotel der Reise einzuchecken.
Chor, Betreuer_innen, Pandamasken und Koffer sind gut in Frankfurt gelandet.
In Nanjing durften wir in einem riesigen Theater mit mehr als zehn anderen Chören singen. Unser hell leuchtende Umkleideraum lud zum ausgiebigen Frisieren ein.
Außerdem durften wir ihn mit einem hervorragenden Chor aus Kasachstan teilen, der sich nach anfänglichem Zögern dann gemeinsam mit uns mit Klatschspielen die Wartezeit vertrieb.
Eine andere Aktivität während der Wartezeit war ein Fotoshooting. Allerdings nicht nur irgendein Fotoshooting sondern ein besonderes, mit dem wir die örtliche Security ganz schön ins Schwitzen brachten. Aber was sollen wir auch machen, wenn es verboten ist, den „Rasen“ zu betreten, der beste Ort für ein Gruppenfoto vor dem Theatergebäude aber nunmal auf dem „Rasen“ ist?
Das Konzert an sich war wieder ein recht kurzer Auftritt, dafür aber gefolgt von einem pompösen gemeinsamen Auftritt mit allen Chören inklusive dem begeisterten Publikum und Chinaflagge.
Nachdem uns, wie schon erwähnt, am Ankunftstag „German Sausage Burger“ mit Pommes serviert wurde, wird das Speisenangebot mit jedem Tag abwechslungsreicher.
Also habe ich entschieden, unter die Food-Blogger_innen zu gehen und unsere täglichen Mahlzeiten hier zu dokumentieren.
Nach einer knapp fünfstündigen Busfahrt inklusive Besuch einer authentischen ostchinesischen Autobahnraststätte (an dieser Stelle danke an die Eltern, die uns den Tipp gaben, eigenes Toilettenpapier mitzunehmen), kamen wir heute Mittag in Nanjing an. Auf den ersten Blick wird die ehemalige Hauptstadt Chinas schon auf der Fahrt zum Hotel älter als Shanghai. Besonders fielen uns viele Tore und Tempelanlagen auf.
Eine davon haben wir dann am Nachmittag auch besucht. Dort war auch endlich Zeit, Postkarten und Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen zu kaufen oder chinesisches Streetfood auszuprobieren.
Während unserer eigenen obligatorischen Fotoaktion dauerte es nicht lange, bis wir von chinesischen Tourist_innen entdeckt wurden und so plötzlich selbst beliebtes Fotomotiv waren.
Heute, an unserem ersten vollen Tag in Shanghai, stand auch schon das erste Konzert an.
Wir durften uns beim Preisträger_innenkonzert des Vorangegangenen Wettbewerbes mit einem kurzen eigenen Teil präsentieren.
Dafür fuhren wir schon am Vormittag in eine Art Konferenzhalle, um dort zu proben, zu warten, zu essen, zu proben, wieder zu warten und schlussendlich dann abends beim Konzert dabei zu sein. In der Wartezeit hatten wir die Möglichkeit, den anderen Chören zuzusehen und – zuhören, was teilweise sehr beeindruckend war. Neben russischem Männerchor, philippinischem Jugendchor, chinesischem Lehrerinnenchor und simbabwischem Show-Chor waren sogar ehemalige Mitglieder der King’s Singers dabei.
Nach dem Konzert ging es schnell zurück ins Hotel und ins Bett, denn morgen geht die Reise weiter nach Nanjing.
Pünktlich um 9:55 Uhr Ortszeit (3:55 Uhr in Deutschland und exakt 18 Stunden nach dem Reisestart in Weimar) sind wir und alle unsere Koffer gut, wenn auch nicht ganz ausgeschlafen, in Shanghai gelandet und haben auch die Einreisekontrolle erfolgreich bestanden.
Jetzt gibt es im Hotel Mittagessen („German Sausage Burger“, natürlich), bevor wir zur Bekämpfung des Jetlags zu einem Spaziergang durch die Nachbarschaft aufbrechen.
Heute Morgen um Punkt 9:55 Uhr ging es los auf große Fahrt.
Inzwischen sind wir immerhin schon in Frankfurt, wo im Flughafennebengebäude zwischen Lufthansa Büros eine letzte Probe auf deutschem Boden stattfindet, während am Fenster Flugzeuge im Minutentakt in die Welt starten.