Der schneidende, salzige Meereswind bläst ihnen entgegen. Kleine bibbernde Gestalten in rot-, schwarz-, weißer Chorkleidung sitzen in ihren Kanus und treiben auf dem stürmenden Ozean dahin. Die Gischt spritzt in ihre kleinen rot gefrorenen Gesichter. Blitze zucken am Himmel, Donner grollt und die Wellen rollen übereinander. Diese Kinder wollten einfach nur paddeln gehen. Doch sie wurden vom schlechten Wetter überrascht und von der Strömung auf das Meer gezogen…
So verhängnisvoll hätte unsere geplante Kanutour ausgehen können. Doch glücklicherweise haben unsere Betreuer für alles vorgesorgt und sich nicht auf das Spiel mit der Gefahr eingelassen. Sie disponierten einfach ganz kurzfristig um und fuhren mit dem gesammten Chor ungefährlichere Gebiete. Doch wohin wusste der Großteil des Chores noch nicht. Kinder und Jugendliche wurden immer gespannter. „Wo geht es denn nun hin?Wo, wo, WOOOO???“ Doch das Betreuerteam schwieg eisern. Erst kurz vor erreichen des Zielortes wurde bekannt: Die Reise geht nach Oldenburg bei Bremen und zwar zum Straßensingen. In der Fußgängerzone wurden Stücke des aktuellen Programmes, mit erstaunlichem Enthusiasmus von Seiten des Chores und mit großer Anerkennung von Seiten der Zuschauer, dargebracht. Eine Frau (die am nebenliegenden Markt Blumen verkaufte) drückte Frau Fischer, mit Strahlen in den Augen, einen großen Blumenstrauß in die Hand.
Danach hieß es in kleinen Gruppen („aber alle nur in Begleitung von Jugendchorsängern“) Erkundung der Stadt, oder Besuch des Horst Janssen Museums („Warum heißt hier oben jeder Janssen?“). Herr Fellner, der auf einen Besuch im Taschenrechner Museum hoffte, wurde leider enttäuscht. Er hatte seinen Taschenrechner vergeblich mitgebracht.
Und nach dieser Zeit der Erkundung gab es noch ein weiteres heiß ersehntes Highlight: Einen Besuch auf der Bowlingbahn. Dies war eine weitere Premiere die von allen Kindern heiß ersehnt wurde und mehrere Wettbewerbe auslöste. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis warfen gegeneinander die Kugeln auf- und die Kegel von der Bahn. Frau Fischer schaffte es wie immer ihren Chorsängern einen oder zwei Schritte voraus zu sein. Denn obwohl sie erst zum 2. mal in ihrem Leben spielte gewann sie das erste Spiel souverän.
Mit verschwitzten Gesichtern und überglücklich ging es zum Bus und zurück nach Asel. Dort wurden wir von warmen Abendbrot (Freitag = Fisch) empfangen und nach einer Tanz-/ Basteleinheit in unsere wohlig warmen Betten verfrachtet. Möglichst früh denn die nächsten Tage werden hart. Der Endspurt, die letzte Kurve. Die meisten Sänger sind wieder einigermaßen Gesund. Das Repertoire wird schon (beinah ) auswendig gesungen. Jetzt beginnen die letzten Tage, der Endspurt, die letzte Kurve und hoffentlich bleiben sie in guter Erinnerung, sowohl bei uns, als auch bei den Zuhörern…
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Photography: PKJC/ Vanessa Blödorn, Steffi Schmitt & Stephan Mahn