Ehemalige plaudern über ihre Zeit im PKJC – Klappe die 4.

Ihr lieben Blog lesenden PKJC-Begeisterten,
es ist immer wieder schön, wenn man mit ehemaligen Sängern über ihre Zeit im Chor spricht und sie begeistert von der ein oder anderen Erinnerung erzählen, die zwar eigentlich schon lange her ist und es sich trotzdem so anfühlt als wäre es gestern gewesen.
Mir machen solche Gespräche viel Spaß, denn man lacht gemeinsam und denkt zusammen an „alte“ Zeiten zurück.
Doch lest selbst, was Lydia W. so aus dem Nähkästchen plaudert.

Lydia W. im Kreise ihres Chores.
Lydia W. im Kreise ihres Chores.

Dokuteam: Welches ist deine Lieblingserinnerung an den PKJC?
Lydia W.: Die meisten Lieblingserinnerungen sind auf Chorfahrten oder -freizeiten entstanden. Aber bei einigen besteht wahrscheinlich das Risiko auch nachträglich noch (natürlich auf Kosten der Eltern) nach hause geschickt zu werden. Also werde ich die mal lieber nicht erzählen…

Ansonsten begeistern mich immer wieder die Dinge von denen es am Anfang so aussah, als ob sie unmöglich wären, und wir sie am Ende doch ziemlich gut gemeistert haben. Zum Beispiel ein Konzert in Nürnberg. Wir sind, aufgrund eines Staus, erst eine Stunde vor Konzert/Gottesdienstbeginn an der Kirche angekommen. Und dann mussten wir uns noch einsingen, in der Kirche ansingen, das Piano aufbauen, Stühle stellen, Programmhefte verteilen, uns umziehen und es waren noch Würstchen für uns vorbereitet worden, die gegessen werden wollten. Die Zeit war wirklich knapp! Aber wir haben es geschafft und das Konzert war wirklich gut!

In einem anderen Konzert stand ich mal wieder in der letzten Reihe ganz außen.
Die Kirche war ziemlich groß und man hatte uns ein Podest im Altarraum aufgebaut. Aber wir mussten uns ziemlich eng stellen um alle draufzupassen. In der ersten Hälfte des Konzertes ging auch alles gut, doch später war für mich kein Platz mehr auf dem Podest und ich musste mich in das Chorgestühl stellen. Beim vorletzten Stück ist den Bässen dann aufgefallen, dass ich irgendwie komisch stehe und sie haben angefangen Blödsinn zu machen. Ich musste im letzten Stück so lachen, das ich nicht mehr singen konnte!

Ich habe noch eine Anekdote von der Italientournee:
Wir waren in Italien unterwegs und haben die Matthäuspassion gesungen. Für ein oder zwei Tage hatten wir einen Fremdenführer. Irgendwann waren wir irgendwo wo ein paar belegte Brote für uns vorbereitet worden waren. Ich weiß nicht was für Kinder dieser Mann kannte, aber er war sehr erstaunt als wir auf unsere Chorleiterin warteten und uns erst nach einem gemeinsamen Lied auf das Essen stürzten.

Dokuteam: Warum sollte man sich den PKJC nicht entgehen lassen?
Lydia W.: Weil man eine Menge netter Leute kennenlernt und mehrstimmig singen in einem guten Chor halt viel mehr Spaß macht, als allein unter der Dusche!
Mal ehrlich: ich hätte meine beste Freundin nie kennengelernt, ich hätte mir nie freiwillig eine Oper angetan (heute gehe ich gerne mal in die Oper), ich würde wahrscheinlich Bach nicht von Debussy und Buchenberg unterscheiden können, ich hätte den Unterschied zwischen Tenor und Bass wahrscheinlich 3 Minuten nach dem Musiktest vergessen, ich könnte keine Polka tanzen, hätte nicht so viele Kirchen von innen gesehen, ich könnte ohne die Erklärungen von Frau Fischer Senior wahrscheinlich gerademal Barokkirchen von “den anderen halt” unterscheiden können.
Für mich war der PKJC immer eine Art “Chorfamilie”. Man lernt echt eine Menge, und hat ziemlich viel Spaß zwischendurch!

Dokuteam: Inwieweit hat der PKJC dein Leben beeinflusst/verändert/geprägt?
Lydia W.: Damals hat er mich insofern beeinflusst, als das ständig irgendetwas los war. Proben, Auftritte, Anproben…
Ich habe dort einige wichtige Dinge gelernt. Zum Beispiel das man nicht aufgibt nur weil es einem schwerfällt etwas zu lernen. Denn wenn man es dann kann macht es doppelt so viel Spaß und man ist mit Recht stolz darauf.
Im Chor habe ich gelernt zu lächeln und fröhlich auszusehen, auch wenn ich müde war oder ein Schuh gedrückt hat. Schließlich will sich keiner ein Konzert von halbschlafenden und geknickten Kindern und Jugendlichen anhören und auf der Bühne im Theater erst Recht nicht! Das hilft mir in meinem Beruf gerade ziemlich viel.

Dokuteam: Wann vermisst du den Chor am meisten?
Lydia W.: Wenn mir die Melodie von einem Chorstück durch den Kopf schwirrt und keiner in der Nähe ist der das Lied auch kennt und mitsingen könnte. Und wenn ich in meiner neuen Heimatstadt nicht allein in die Oper oder ein Konzert gehen möchte.

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