Die Generalprobe für den „Messias“ auf den Domstufen fiel sprichwörtlich ins Wasser. Gut 1500 Besucher hat sich versammelt und waren mit Regencaps und Decken bewaffnet. Sie waren also bereit den Naturgewalten zu trotzen. Josepha sollte an diesem Abend die einzige von unserem Chor sein, die zu ihrem Auftritt kommen sollte. Denn sie eröffnet mutig das Geschehen mit einem a capella „Hallelujah“. Allein vor über 1000 Zuschauern auf die Bühne zu gehen, dazu gehört schon einiges. Der Opernchor folgte ihr im Bus, doch die Gefahr für die Tänzer, den Chor, die Solisten und Kostüme (insbesondere die Perücken) war so groß, dass der Generalintendant Guy Montavon die Generalprobe nach wenigen Minuten unterbrach. Er bat das Publikum um Verständnis und zauberte wieder ein Lächeln auf ihre Gesichter, als er sie darauf hinwies, dass der „Messias“ konzertant, für Chor und Solisten unter Zelten, weitergeführt würde. Diese Variante enthält leider nicht die Mitwirkung des Kinderchores und doch begrüßten wir diese Entscheidung, da wir durch die Proben schon längst wussten, wie sich das gesamte Ensemble über die Domstufen bewegen sollte. Im Regen eine reine Utopie. Die meisten Eltern saßen in dieser verregneten Vorstellung und so kam Frau Fischer auf die grandiose Idee doch einfach mit den Kindern Eis essen zu gehen. So strahlende Gesichter sah man auf dem gesamten Gelände nicht, doch die Kinder waren hocherfreut darüber abends um 10 Uhr mit Freunden Eis essen zu gehen. Wir teilten uns einen riesigen Familienbecher, sprachen über unsere Ferienerlebnisse und sorgten somit dafür, dass keine Traurigkeit aufkam sondern Freude auf die nächsten trockenen Vorstellungen.
Photos: PKJC/Stephan Mahn und Kathleen Kresse (mit Handy)
Das bekam Josef von Friedrich zu hören, als er mit der Emmentaler Käseplatte ankam. Denn am Nachmittag besuchten wir die Käserei in Leupolz. Wir erfuhren etwas über Demeter (Ur-Bio) Herstellung von Käse, das ein Höhlenkäse zwischen 3 und 5 Monaten lagern sollte und das die Kuh erst im 16. Jahrhundert als Milchlieferant entdeckt wurde. Um die Käserei von Innen zu betrachten bedurfte es spezieller Schutzkleidung. Ästhetisch wertvoll ist anders – doch lustig war es allemal. Die Vollmilch-, Buttermilch-, Emmentaler- und Bergkäseverkostung war ein großer Genuss für alle. Aber das war ja zu erwarten, da der Allgäuer Emmentaler zum Weltgenusserbe gehört. Auf der kurzen Busfahrt nach Wangen schmolzen wir dahin. Nicht aus Zuneigung sondern aufgrund der klimatischen Verhältnisse. Die Ansingeprobe in der St. Martin Kirche Wangen verlief erfolgreich. „Immortal Bach“ scheint sein Zuhause gefunden zu haben. Es klang himmlisch. Auf zum Umziehen – in 45 Minuten Konzertbeginn. Und nun zurück ins Studio!
Noch 4 Tage bis zum Start der vierten Sommerkonzertournee des Philharmonischen Kinder- und Jugenchores der Musikschule Erfurt. Dieses Jahr besuchen sie das Allgäu, fahren nach München und Insbruck und finden zwischendurch sicherlich Zeit für die ein oder andere Wanderung.
Die Chorkleidung wird vor ihrem großen Auftritt noch einmal richtig fit gemacht, denn in den nächsten zwei Wochen wird nicht nur sie ihre Standfestigkeit beweisen müssen. Die ca. 70 SängerInnen des Chores sehen sich vom 18. Juli bis zum 3. August 14 Konzerten gegenüber gestellt. Sie singen ein facettenreiches Programm welches nicht nur Töne des Himmels sondern auch Klänge der Welt umfasst.
Dieser Blog ist die Plattform des diesjährigen Chortourneedokumentationsteams bestehend aus Clemens, Billie, Vincent und Stephan um die Daheimgebliebenen, die Interessierten, die Großeltern, die Freunde über das aktuelle Tagesgeschehen auf dem Laufenden zu halten. Also seinen sie bereit für das unerwartete!
Der Gemeinschaftsblog der Chorakademie Erfurt und der schola cantorum weimar.