Archiv der Kategorie: PKJC

Zurück!

„Vor Montag 24 Uhr möchte ich nicht mit meinen Eltern sprechen.“ (G.E.). Nun ist es soweit alle sind wieder zu Hause und können ihren Eltern in die Arme und in ihr Bett fallen. Das Dokuteam dankt allen Lesern während der Tournee und freut sich weiter aus dem Chorleben berichten zu können.

In den nächsten Tagen werden hier veröffentlicht:

  • Podcast Tag 15
  • Berichte vom letzten Tag
  • Fundbüroliste

Aber erstmal schlafen! Gute Nacht!

Abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:

Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes – , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.

Aus: Rainer Maria Rilke; Neue Gedichte (1907)

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Photography: PKJC/Steffi Schmitt und Stephan Mahn

Erhebet Herz und Stimme

Kleine zerknautschte Gesichter. Mittlere Unruhen beim morgendlichen Streit um den Kaffee/ Salbeitee. Große Probleme bei der Gehirn- Hand Koordination (sprich: Messer schneidet Brötchen nicht). Es ist 06:45 Uhr und es gibt Frühstück!!

Zurecht könnte man denken: „Oh, das ist aber früh, die armen kleinen Kinder!“, oder „Warum müssen die denn so früh aufstehen, das ist doch unmenschlich, schließlich haben die Ferien!“ Aber der einzige Gedanke, der dem Betreuerteam durch den Kopf spukte, galt unseren roten Nässchen, deren Anwesenheit die Vorräte an kleinen weißen Kügelchen schon über Gebühr strapaziert hatte. Das hieß im Klartext: Verzicht auf Kutter und steife Seebrise für Gesundheit und schleimfreie Klänge. Aber eben auch wecken 06:00 Uhr und Fähre um 08:45 Uhr, damit alle Chorsänger pünktlich zum Gottesdienst nach Spiekeroog können.

Dieser verlief dann auch relativ stressfrei und bewegte einen Großteil der Gottesdienstbesucher dazu, sich dem gespannten Konzertpublikum an zu schließen (ein Teil des Konzertpublikums wiederum wurde von den jüngsten Chorsängern mittels großer Augen und Hundeblicks auf der Fähre angeworben). Nach einem voll besetzten Konzert hieß es für den Chor, Zeit bis zur Fährenabfahrt zu überbrücken.

Denn leider zeigte sich die Insel wettertechnisch nicht von ihrer besten Seite. Nach einem eindrucksvollen aber doch recht flotten Strandspaziergang wurde Individualität geprobt, indem alle Chorsänger nach und nach in eines der Restaurants oder Cafés Spiekeroogs einkehrten.

Endlich zu Hause angekommen hieß es ein letztes mal die gute und warme Küche unserer Gastgeber zu genießen und danach (unter Tränen ) ein letztes mal den Gang zum Abendkreis zu gehen.

Und bald kam die nächste salzige Tränenflut. Denn wie jedes Jahr wurden die baldigen Ehemaligen verabschiedet. Vanessa, Marie, Franziska, Anton, Tilman und Clemens konnten sich dank Frau Fischer (Jun. & Sen.) an die guten alten Zeiten erinnern. Und nach einem letzten Tanz hieß es dann auch für alle anderen Sänger Abschied nehmen. Das war der letzte Abendkreis dieser Tournee, der letzte Blick in die Kirche, das letzte mal Schlafen (???). Aber genug mit der Abschiedsstimmung: Morgen ist auch noch ein Tag. Morgen sind noch 2 Konzerte und eine Buga, die es sich an zu sehen lohnt.

Noch ist nicht der letzte Abend, noch sind wir nicht auf dem Weg zurück nach Erfurt, „erhebet Herz und Stimme“,  das Abschlusskonzert steht bevor…

 

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Photos: PKJC/ Steffi Schmitt, Helena Langer, Vincent Müller & Stephan Mahn

Zahlen und Fakten zur Tournee

Wir sind am Ende. Grund genug, um ein Fazit zu ziehen, und zwar anhand von klaren Tatsachen. Die folgenden (nicht repräsentativen) Umfragewerte geben Aufschluss über die Zeit, die Chorsänger zum Schlafen und zum Essen brauchen, was und wie viel verloren gegangen ist, wann wir wie viele Kilometer gefahren sind (insgesamt kommen wir auf rund 2300).

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Diagramme: PKJC/Maximilian Steinhöfel

Es fährt ein Bus nach Nirgendwo…

…um genau zu sein, nach Pilsum, einem weiteren ehemaligen Konzertort von vor 2 Jahren. Hier hatten wir damals ein Abendkonzert gegeben, nach dem wir aufgefordert wurden, doch noch einmal zu einer früheren Uhrzeit wiederzukommen. Wir hielten Wort und waren um 15:00 Uhr in Pilsum.
Doch vorm großen Singen kam erst einmal noch das kleine Feiern: Für jene, die es zu finden fähig waren, fand in Pilsum heute ein „Stadtfest“ statt. Ganze 5 Zelte und Stände sowie hervorragender Kuchen und Fisch und Heliumballons sorgten für etwas Abwechslung.
Nach der obligatorischen Stellprobe und dem allgemeinen Durcheinander des Umziehens folgte schlussendlich das Konzert, welches (von kleinen Missgeschicken und einem perfekt getimten Nieser einmal abgesehen) größtenteils Reibungslos verlief.
Die Rückfahrt im Bus wurde von einer traurigen Nachricht überschattet: unser Busfahrer fuhr uns heute zum letzten Mal. Eigentlich schade; wo findet man schon einen Man, der einen 20-Meter-Bus präzise zwischen 2 Bäumen mit je 40 cm Restabstand vorn und hinten ein- und wieder auszuparken? Deshalb erwiesen wir ihm unseren Respekt und sangen während der Rückfahrt für ihn sein Lieblingslied aus unserem Programm „Der Mond ist aufgegangen“. Und da selbiger wirklich schon hoch am Hinnel stand, fielen wir alsbald in unsere ersehnten Betten, denn der nächste Tag verspricht früh zu beginnen.

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Photos: PKJC/Stephan Mahn