Archiv der Kategorie: Chorakademie Erfurt

Zwei Bootsfahrten, keine Titanic

Von Friedrichshafen fuhren wir in zwei Gruppen mit Katamaranen eine halbe Stunde nach Konstanz. Die erste Gruppe erreichte das Boot nur knapp, konnte dafür jedoch eine sehr ausgiebige Pause in der Zielstadt genießen. Die zweite Gruppe ging die Überfahrt etwas entspannter an und startete eine Stunde später. Während der kurzen Reise wurde entspannt, gelesen, der Bodensee vom Bug aus bewundert und Titanic nachgestellt. Auch auf der diesmal gemeinsamen Rückfahrt mit einem kleinen Schiff wurde das Schiffsdrama schauspielerisch festgehalten, allerdings nur die Szene an Deck, mit Kate Winslet (umbesetzt mit Paula B.) und Leonardo DiCaprio (umbesetzt mit einem Bass). Der Rest des Chores  gab ein kleines Konzert für die anderen Schiffsgäste. Nach einer Stunde mit verschiedenen Zwischenhalten, bei denen dafür gesorgt werden musste, dass alle Sänger und Sängerinnen auf dem Schiff bleiben, erreichten wir Friedrichshafen wo wir erneut in den Bus stiegen.

Ganz viele Bilder!

Fernsicht Die Chorakademie berührt den Himmel

Nach dem ruhigen Vormittag mit Chorrekturen und einem ausschweifendem Mittagessen fuhren wir vorschriftsmäßig angegurtet mit dem Ersatzzeppelin zum Skywalk Allgäu. Diesen mussten wir leider auf dem Parkplatz verlassen und den Rest der Wegs per pedes  zurücklegen. Schon nach 10 Metern erlagen die Ersten der Hitze und griffen, verbunden mit einer kleinen Pause, zur Wasserflasche. Doch der Eingang war schnell erreicht und vor uns erhob sich das imposante Stahlgewirr des Baumkronenpfades. Nun hieß es sich zu entscheiden, welchen Weg es sich einzuschlagen lohnte. Einige erklommen gleich den Turm oder nutzten den nebenstehenden Fahrstuhl um an die Spitze zu gelangen. Dort erhob sich ein weitschweifiger Blick über die umliegenden Baumwipfel und den nahen Bodensee. Von da an ging es nur noch abwärts, auf Infotafeln konnte man einiges über die nebenstehenden Bäume erfahren, doch das Highlight war definitiv die kurze Kletterstrecke. Kein_e Chorsingende_r konnte sich das entgehen lassen. Als Krönung gab es sogar eine Rutsche, die natürlich fleißig ausprobiert wurde, ob nun auf dem Rücken oder unverhofft auf dem Bauch. Wer genügend Höhe genossen hatte, konnte sich auf dem Wasserspielplatz vergnügen, ausgiebig Schaukeln oder aber seine zwischenmenschliche Beziehungen pflegen. Doch irgendwann wurde es Zeit zum Aufbruch und wir wanderten gut eingecremt und nicht ohne Kopfbedeckung durch das schöne Allgäu nach Scheidegg um uns auf das Konzert vorzubereiten.

 

 

Open-Air mit See-Flair

Die Sänger und Sängerinnen hatte gerade die freien Minuten der Freizeit genießen können, als das imaginäre Glöckchen sie wieder zur Stellprobe rief. Konzertort war diesmal die eher an ein halbes Planetarium erinnernde Konzertmuschel an der Seepromenade Konstanz.
Leider waren wir bei der Stellprobe noch sehr in Pausenstimmung und so ging die Stellprobe ein wenig schleppend voran. Hinzu kam ein, in die Aufstellung mit einzubeziehendes  Wespennest und die durch die  Akustik bedingte Unmöglichkeit einer verbalen Kommunikation zwischen Sängern und Chorleiterin. Doch irgendwann waren die perfekten Aufstellungen gefunden und wir konnten uns dem Einsingen widmen. Natürlich nicht ohne immer wieder verwunderte Blicke von Passanten zu ernten. Denn solche Laute sind für Nicht-Choristen wohl eher ungewohnt. So langsam kehrte auf jeden Fall wieder Leben in die Singenden. Das Umziehen fiel in diesem Fall weg, denn die roten Chortshirts waren heute nicht nur als Werbebanner gedacht. So blieb Zeit für kurze Powerschläfchen und Motivationsreden seitens der Chorleiterin und das Konzert konnte starten. Wir präsentierten ein bunt gemischtes Programm aus Volks- und Kunstlied. Das Publikum war zwar wechselhaft, aber dass ein kleiner Junge lieber zuhören wollte, als nach Hause gehen, zeigt doch, dass wir unseren Job ganz gut gemacht haben, auch wenn der kritische Zuhörer bestimmt noch einige Verbesserungsvorschläge anzumelden hätte. Doch morgen Vormittag wird es ja noch mal Möglichkeiten zur Verbesserung geben.

Badefreuden Ein Chor - sein Bad

Nachdem unser sechster Tourneetag mit Proben begann und in in einem reichlichen Mittagessen zunächst kulminierte, wanderten wir zu einem uns aus vergangenen Tourneen bekannten Badesee.

Schwimmen, tauchen, springen, UNO spielen, Volleyball, sich gegenseitig die obligatorisch eingepackten Kopfbedeckungen vorstellen, rutschen, sich vom Kinderchor unter Wasse tauchen lassen, den Kinderchor unter Wasser tauchen (achtsam!) – ein Spaß für Sopran, Alt, Tenor und Bass gleichermaßen.

Frisch zurückgewandert probten wir nochmals für die morgigen Auftritte und tanzten gemeinsam im Freien in den Abend.

   

   

Die Fahrt mit dem Torfbähnle

Als wir die „Torfbahn“ das erste Mal sahen, fühlten sich etliche an die kleine Eisenbahn erinnert, die jährlich auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt zu finden ist. Viele kleine Wagons aneinandergereiht und vorneweg eine winzige Lok.

Während wir zu Beginn im Schritttempo fuhren, konnte die Lok nach einer Beschleunigung auch fast mit einem Fahrrad mithalten! Der 12PS-Motor setzte seine komplette Kraft auf den Schienen ein. Die Strecke führte uns durch das Moor, über Brücken und Wege, garniert mit Schilf, Büschen und Birken. Schmetterlinge huschten von Blüte zu Blüte und Libellen tanzten in der Sonne.

 

Nach einer kurzen Fahrt (ca. 1,5 km) bekamen wir eine grundlegende Erklärung über den Torfabbau und dessen Geschichte, gehalten in einem unverständlichen, regionalen Dialekt. Einige Brocken konnte man jedoch verstehen: So bildete sich das heißbegehrte Brennmaterial während der letzten Eiszeit. Im 18. Jh. wurde der Wert entdeckt und mit dem Abbau begonnen. Das Moor ist etwa 10 Meter tief. Da es pro Jahr um rund einen Millimeter (!) wächst, ergibt sich ein Alter von 10.000 Jahren!

Dem netten Herrn lag jedoch am meisten am Herzen, uns über den Heimatverein zu informieren. Der „Wurzenverein“ entstand ungefähr 2001 zum Zwecke des Torfmuseums. Außerdem initiierten sie die Wiederbelebung der Torfbähnle.

Auch auf der Rückfahrt wurde das Gefühl vom Urwald vermittelt. Die Natur, die uns umgab, lud einzelne dazu ein, Himbeeren vom Wegesrand zu pflücken.

Bevor wir mit dem Bus zum Konzert fuhren, durften wir noch das sehr anschauliche Museum besuchen.

Eine Frage bleibt jedoch unbeantwortet: Gibt es noch eine Moorleiche?