Archiv der Kategorie: Chorleben

Selten so orange im Gesicht

Der Terrakotta Chor
Der Terrakotta Chor

Selten ist man so nah an der Prominenz um heißbegehrte Autogramme zu ergattern. Selten so orange im Gesicht. Selten so fröhlich lachend und euphorisch feiernd über das Wort „Turandot“. Die Domstufenfestspiele haben begonnen, oder besser gesagt, sind in vollem Gange, aber eigentlich hören sie auch fast schon wieder auf. In zweieinhalb Wochen werden genau 15 Vorstellungen gespielt. In dieser knapp bemessenen Zeit dürfen wir, 40 junge, motivierte Kinder des PKJC, an Puccinis Oper mitwirken. Wir tauchen ein in eine chinesische Märchenwelt und erleben die Prinzessin Turandot. Weil sie alle Männer hasst, tötet sie jeden ihrer Brautwerber, der nicht drei Rätsel lösen kann. Auch der Prinz Calaf möchte die Prinzessin erobern und kann glücklicherweise ihre Aufgaben lösen. In seiner Freude können wir als Terrakotta-Kinderchor-Armee ihn nicht nur gesanglich, sondern gestisch, mimisch und körperlich vollkommen unterstützen. Dabei lässt sich wunderbar alle angesammelte Freude über rhythmisch mitschreiende Kinder aus dem Publikum oder sonstige Spontanitäten ausleben. Auch am Anfang der Oper sind wir dem Publikum ganz nah, laufen gekonnt durch den 1-A-Opernchor zu unserem Auftrittsort und singen mit super Blick über den gesamten Domplatz und auf den Dirigenten. Ach ja, seufzend stellen wir fest, wie schnell der Opernabend dann auch schon wieder vorbei ist. Schon bald werden wir es vermissen, nicht mehr abends in einem Container auf dem Domplatz zu stehen, an dem Versuch scheiternd, die orangene Farbe vollständig aus unseren Gesichtern zu entfernen.

Ein Beitrag von Linn Pietsch

Der Tag der grünen Kleidersäcke

Was ist das wohl für ein Tag, an dem man in Erfurt an jeder Ecke auffallend grüne Kleidersäcke in Begleitung von Kindern sieht? Genau, es ist Zeit für den inzwischen alljährlichen Sommerspaziergang des PKJC. Dieser 28.Juni 2013 begann mit dem Treffen des Kinder- und Jugendchores am Mittag  in der Musikschule, wo das Durcheinander aus Chorkleidung, Kindern und vielversprechenden Buffetbeiträgen erst einmal entwirrt werden musste, um Platz zu schaffen für die Vorbereitung auf drei Konzerte und das anschließende Sommerfest. Fleißig wurden Tische und Stühle geschoben, lange Tafeln aufgebaut und Noten sortiert. Hatte man sich aus der Gefahrenzone entfernt, konnte sich umgezogen und später auf das gemeinsame Einsingen konzentriert werden, selbstverständlich gefolgt von der obligatorischen Motivationsrede unserer Chorleiterin. Kaum fertig, so musste man auch wieder gehen, zur ersten Station unseres Konzertspaziergangs, der Michaeliskirche, in welcher der Spatzen- und Nachwuchschor mit einem einstündigen Konzert unsere junge Tradition zum dritten Mal beginnen würde. Kinder- und Jugendchor, Eltern und andere Konzertbesucher lauschten gebannt den Klängen der Tiere in der „Zookantate“. Doch nicht nur den Ohren, sondern auch den Augen boten unsere jüngsten Sänger eine Menge! Gemeinsam wunderte man sich über die Haltung von Flamingos, fürchtete sich vor einem Löwen und fieberte bei der waghalsigen Rettung einer Giraffe mit.  Animiert durch die restlichen Sänger, zog das Publikum nun weiter in die Brunnenkirche, wo der Kinderchor konzertbereit auf seinen Auftritt wartete. Mit Musikstücken aus den USA, Japan und sogar Afrika luden sie die Gäste auf eine bunte Weltreise ein und bereiteten einem sogar Sehnsucht nach einer ausgelassenen Kutschfahrt unter der Sommersonne. Zu guter Letzt ging es nun weiter zum Jugendchorkonzert in die Severikirche, wo der Sommerspaziergang mit einer weiteren Stunde klangvoller Chorwerke abgerundet wurde. Der Chor sang von streitsüchtigen und wählerischen Frauen, die ihre Männer und Familien in den Wahnsinn treiben, füllte die Kirche mit russischer Chormusik und besang den Mond am Nachthimmel. Nicht bei Mondenschein, doch schon am frühen Abend, machten sich die drei Chöre auf in die Musikschule, um sich aus der Chorkleidung zu befreien und den Abend bei einem weiteren unserer schönen Sommerfeste ausklingenzulassen. Es wurde gegessen, geredet, getanzt und sich mit anderen Chorsängern ausgetauscht. Es war wieder eine schöne Gelegenheit zusammen in Erfurt zu singen und wir freuen uns auf den nächsten Sommerspaziergang, der 2014 hoffentlich zu einem genauso schönen Erlebnis wird!

Ein Artikel von Eva-Maria Spitzer

Schneemann baun und Schneeballschlacht…

… Proben ist so schön. Das sind die beiden Pole zwischen denen sich der Kinderchor derzeit in Dörnfeld bewegt. Beinahe stündlich wechseln die 34 Sänger zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Schneehose und Notenmappe, zwischen Aufmerksamkeit zur Dirigentin und Aufmerksamkeit auf die Schneebälle der Mitsänger. Und zwischendurch gibt es dann sogar noch Kuchen, den Familie Langer gebacken hat.

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Photos: PKJC/Vincent (mit dem Handy, daher die Qualität)

Ehemalige plaudern über ihre Zeit im PKJC – Klappe die 3.

Wir scheuen keinen Aufwand und haben uns deshalb auf den Weg an die Ostsee gemacht um ein weiteres Ehemaligen-Interwiev zu führen.  Schauen wir mal, was Maria H. so über den PKJC zu berichten hat.

Maria freut sich.
Maria freut sich.

Dokuteam: Welches ist deine Lieblingserinnerung an den PKJC?
Maria H.: Meine Lieblingserinnerung ist von der Bulgarienreise. Als wir nach knapp 30 Stunden Busfahrt die letzte Fähre über die Donau erwischt hatten und endlich die bulgarische Grenze passiert hatten, hielten wir für eine kurze Pause. Trotz nachtschlafender Zeit begann der Chor auf dem leeren Parkplatz „A jele wi“ (keine Ahnung wie das geschrieben wird;-) ) und andere Singspiele zu veranstalten und alle waren motiviert für das letzte Stück der Reise.

Dokuteam: Warum sollte man sich den PKJC nicht entgehen lassen?
Maria H.: Der PKJC ist einer der besten Chöre in Thüringen und eine lebendige Chorgemeinschaft die Freude am Singen vermittelt. Außerdem hat der PKJC die schönste Chorkleidung!

Dokuteam: Inwieweit hat der PKJC dein Leben beeinflusst/verändert/geprägt?
Maria H.: Ich durfte tolle Reisen mit dem PKJC unternehmen und habe nicht nur viele Städte kennengelernt, sondern auch Freunde gefunden die mein Leben auch jetzt noch begleiten. Außerdem hat mich die Chorzeit in meinem Berufswunsch gestärkt und in meiner täglichen Arbeit als Logopädin profitiere ich immernoch von den Erfahrungen als Sänger und Betreuer des PKJC.

Dokuteam: Warum sollte der PKJC TLZ-Chor des Jahres werden?
Maria H.: Der PKJC hat sich in den letzten Jahren zu einem großen Chor entwickelt, der vielfältige musikalische Aufgaben hat und über die Landesgrenze von Thüringen hinaus bekannt es. Der PKJC sollte TLZ-Chor werden damit noch mehr Menschen diesen tollen Chor kennenlernen und der PKJC sie mit seiner Musik erfreuen kann.

Ihr habt von Maria gehört, warum wir gewinnen sollten, also bleibt fleißig bei der Sache und vergesst das tägliche Abstimmen nicht!

Ehemalige plaudern über ihre Zeit im PKJC – Klappe die 2.

Kathi bohèmeEhemalige Sopranistin, Herrscherin über die Globulis und immernoch PKJC Unterstützerin in allen Lebenslagen. Heute sprechen wir mit Kathi K.

Dokuteam: Was ist deine Lieblingserinnerung an den PKJC?
Kathi K.: Ist das dein Ernst? Nur eine Erinnerung? Mir fallen Tausende ein:
– afrikanische Tänze vor einem italienischen Restaurant in Weimar
– 40 Stunden Busfahrt nach Bulgarien
– Konzert in einer mit Sand gefüllten Kirche in Hannover
– Proben für den gestiefelten Kater auf einer Burg, überhaupt Theater aller Art: angeklebte Bärte bei Cuba Libre, Im Nachthemd auf der Bühne beim Rosenkavalier, als tanzende Frösche beim Kind und die Zauberdinge
Tanzen auf einem bayrischen Volksfest mit Christopher Peyerl

Dokuteam: Warum sollte man sich den PKJC nicht entgehen lassen?
Kathi K.: Mann sollte sich den PKJC nicht entgehen lassen, weil der PKJC…
– tolle Literatur singt
– eine geniale Gemeinschaft ist
– Spaß macht
– verrückt ist
– von Frau Fischer geleitet wird
– süchtig macht, im positiven Sinne

Dokuteam: Inwieweit hat der PKJC dein Leben beeinflusst/verändert/geprägt?
Kathi K.: Diese Frage lässt sich mit am Leichtesten beantworten. Seit dem 20.3.2012 bin ich mit Vincent verlobt. Uns als Paar hätte es nie gegeben und würde es nicht mehr geben ohne den Chor.
Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass der Chor uns zu dem gemacht hat was ich heute bin/wir heute sind.

Dokuteam: Warum sollte der PKJC TLZ-Chor des Jahres werden?
Kathi K.: Am Einfachsten wäre zu sagen, wir wären einmalig. Das stimmt sogar. Die Gemeinschaft ist klasse. Ich habe noch nie einen Chor getroffen, der so zusammenhält.

Ehemaligen-Treffen

Man war gefühlte 2000 Jahre im Chor, dann kommt das Studium/die Ausbildung/irgendwas anderes und plötzlich sieht man sich nur noch ganz selten.

Deshalb der Ehemaligenbrunch am 27.Dezember ab 11 Uhr im FAM.

Damit wir reservieren können meldet euch doch bitte unter pkjc@vincentmueller.net, wenn ihr dabei seid.

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider

Viele erinnern sich noch an den Moment vor den Ferien, als es an einem Dienstag oder Donnerstag hieß: „Den Kleidersack bitte hier hin und die Chormappe auf den Stapel da drüben legen!“. Den ein oder anderen beschlich dabei ein Gefühl der Ungewissheit und der Einsamkeit. Immerhin ist man in diesem Kleid oder in dieser Weste mit eben jener Mappe in jedes bisherige Konzert aufgebrochen, sie gaben Halt und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Und nun waren diese Wegbegleiter einfach verschwunden. Einen ganzen Sommer lang…

Und dann, nach langem Warten, vielen Stunden intensiver, handwerklicher Arbeit und einem enormen Waschmaschinenwasserverbrauch erfolgte am vergangenen Wochenende das Unglaubliche: Mit viel organisatorischem Geschick und schnellen Handgriffen wurde ein gesamte Chor vollkommen neu ausgestattet. Alles wurde auf das Genaueste von mütterlichen Augen begutachtet und kritisch hinterfragt, während Marie die erfolgreichen Vermittlungen akribisch auf neuen Formularen festgehalten hat. An dieser Stelle noch einmal einen großen und ehrfürchtigen Dank an alle Mütter, die diese Aktion durch ihr Engagement möglich gemacht haben!

Vobei ist nun die Zeit der Hochwasserkleider, Bauchnabelwesten und Doppelmappen – die Weihanchtskonzerte können kommen!

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Photos: PKJC/Frauke Langer