Wer schon immer einmal wissen wollte, wie er mit dunklen Haaren aussieht ohne sich die Haare zu färben, hätte bei Tosca mitmachen sollen, aber dumm gelaufen, Chance verpasst. Für die BO4, die erste Probe mit Kostüm, verwandelten wir uns in Chorknaben, die in der Kirche herumrennen und den Messner bestürmen, ganz lebendig. Merkwürdigerweise gab es statt 30 Kostümen nur 29, vielleicht hatte ja ein blutiger Bischof die Hand im Spiel. Aber wir sind ja flexibel und bis zur Premiere klappt es bestimmt. Später, beim großen „Te deum“, bekommen wir Mitras, lange rote Mäntel und blutverschmierte Gewänder übergeworfen, dazu kommen schwarze Gesichter und Totenkopfmasken. Nachdem man dann das richtige Kostüm ergattert hat erkennt man sich nur noch an der Stimmfarbe und verzweifelte Stimmen werden laut, die nach ihren gewohnten Weggefährten rufen. Man tritt sich in der engen Kavate gegenseitig auf die Füße und vergisst beim Tür durchqueren, dass man mindestens zwei Köpfe größer ist und eventuell seine Mitra verlieren könnte. Mit oder ohne Mitra, den gesuchten Weggefährten und die richtige Gruppe geht es dann die Stufen herunter, unlebendig und wie Aliens. Kein Wunder, dass man bei der ganzen Aufregung und eingeschränktem Seevermögen nicht gleich beim ersten Mal den richtigen Platz erwischt. Verwandlungspodcast folgt…
Pettersson und Findus Ein später Bericht über Weihnachtsmusik im Juni
In der letzten Woche vor den Sommerferien war auch die schola noch fleißg, denn knapp 40 Sängerinnen und Sänger durften bei einem besonderen Projekt mitwirken: Codename „Pettersson und Findus“.
Die bekannte schwedische Kinderbuchreihe soll dieses Jahr schon zum zweiten Mal für die große Leinwand adaptiert werden. Der Film an sich ist abgedreht, aber ein wichtiger Teil fehlte noch: die Musik. Und zu der durfte die schola ihren Teil beisteuern. Nach einigen Proben, bei denen wir zuerst nur mit Entwürfen des Komponisten arbeiteten, denn an Filmmusik wird, wie wir lernten, oft noch bis zuletzt gearbeitet, trafen wir uns am Donnerstag vor den Ferien in der Weimarhalle. Wir bekamen Kopfhörer, über die wir das Orchester, das vor uns am selben Tag eingespielt worden war, hören konnten und zeigten dem Komponisten, dem Regisseur und den Tonmeistern im Nebenraum was wir geprobt hatten. Nach unseren ersten noch recht zögerlichen und von der vielen Technik ein wenig eingeschüchterten Versuchen, leisteten Regisseur und Komponist mit beherzten Tanzeinlagen alle Arbeit, und der Chor wurde lockerer und hatte mehr und mehr Spaß an der Musik. Als wir dann aufgefordert wurden, beim nächsten Durchgang statt zu singen laut zu klatschen und zu jubeln, wichen auch die letzten Zweifel schnell einer ausgelassenen Stimmung.
Trotz allem Spaß geht es bei Musikaufnahmen natürlich aber auch immer um Präzision, und so wurde wiederholt, verbessert, verändert und jeder Versprecher geahndet, bis alle zufrieden waren. Das Ergebnis ist in der Weihnachtszeit im Kino zu sehen und natürlich vor allem zu hören. Der Veröffentlichungszeitpunkt verrät übrigens auch einiges darüber, was genau wir eigentlich eingesungen haben: zu Weihnachtsfilmen gehört nämlich natürlich Weihnachtsmusik. Auch im Juni.
Singen zur Zertifikatsübergabe
Ein Teil des Jugendchores hat sich heute mit blau rot gemischten T-Shirts für ein Konzert im Augustinerkloster getroffen. Wir waren trotz, oder gerade wegen, der Ferien eine hohe Anzahl Sänger und hatten durch die Chance zu singen besonders gute Laune. Im Luthersaal waren wir gut zu hören, und auch die Zuhörer waren begeistert. Aufgrund des Sonnenscheins waren wir danch noch erfolgreich Straßensingen, da sehr viele Touristen in der Stadt unterwegs waren.
Hier ist noch eine Rückmeldung der Zuhörerinnen und Zuhörer: „Eine besondere Überraschung für die Überreichung der Zertifikate war der Auftritt eines Teils des Philharmonischen Jugendchors zu Beginn der Veranstaltung. Es ist nicht selbstverständlich, dass Schülerinnen und Schüler in ihren Sommerferien zum Singen zusammenkommen. Mit strahlendenGesichtern, ohne Chorleiter, in Eigenregie boten sie uns ein kleines Programm von faszinierender Perfektion. Hier erklangen nicht nur in völliger Harmonie Lieder, sondern der ganze Saal wurde von einer Musik erfüllt, die den Raum schwingen lies. Musik, die diese Veranstaltung würdig einrahmte, die spüren lies, dass hier junge Menschen nicht nur sehr gute Stimmen haben, sondern diese Musik mit Freude aus ihren Herzen strömte. Wir sind dankbar für dieses Erlebnis und wünschen den motivierten Sängerinnen und Sängern weiterhin viel Freude und Erfolg in ihrem Chor.“
Musikalische Vesper im Augusta Viktoria Stift
Auch der Erfurter Nachwuchs hatte in der Woche vor den Ferien noch einmal die Möglichkeit, sein Programm zu präsentieren. Spatzen- und Nachwuchschor sangen im Rahmen einer musikalischen Vesper im Augusta Viktoria Stift, wo die Jüngsten auch in der Weihnachtszeit jedes Jahr Gast sein dürfen.
Noch einmal erklang das Sommerprogramm mit Papagenos Glockenspiel und Skandinavischen Liedern über Bootsjungen, Ziegen namens Annegrethe und Wasservögel. Der Nachwuchschor überzeugte mit der zeitgenössischen Spinne, der Käsebande und Ophelia Letter Blow’way. Die Sängerinnen und Sänger wurden mit viel Applaus belohnt und können jetzt mit einem Konzerterfolg mehr im Gepäck in die Sommerferien starten.
Musikalisches Sommerfest der Nachwuchsensembles
Nach dem großen Festival in Weimar sind einige Wochen vergangen, in denen alle Chöre natürlich weiter fleißig an ihren Programmen gearbeitet haben. So auch die Vorbereitungs- und Nachwuchschöre. Diese sollten nun vor Beginn der Sommerferien noch einmal die Chance haben, ihren Familien und Freunden ihr Können zu präsentierten. Bei einem musikalischen Sommerfest in der Notenbank stellten die Sängerinnen und Sänger vor, was sie in der Zeit seit der Aufführung der Käsekantate in der Weimarhalle gelernt und erarbeitet hatten. Doch auch das Pubikum durfte mitmachen, etwa bei einer Stampf/Klatsch/Schnips-Version von Bruder Jakob oder am Ende des allbekannten Zauberlehrlings. Nach dem Konzert durften alle Zuhörer außerdem noch einige Chortänze kennenlernen, und so wurde in großer Runde Wasser geschöpft, mit dem Letkiss durch den Saal gehüpft und sich am Hochzeitstanz probiert. Ein wunderbares Buffet aus Kuchen, Keksen und Obst rundete den Nachmittag ab.
Herzlich Willkommen Mathilda Elisabeth
Floria Tosca – die ersten Eindrücke
„Das ist nämlich die wahre Kunst – auch noch klar zu singen, während man sich prügelt“
Dieses Jahr hat der PKJC mal wieder die Chance, bei den Domstufenfestspielen in Erfurt mitzuwirken. Nachdem die musikalischen Proben für Giacomo Puccinis „Tosca“ bereits geschafft sind, konnten wir diese Woche bei Kostümanprobe in der Schneiderei und szenischer Probe auf der Probebühne erste Eindrücke von der Inszenierung und besonders von unserer Rolle sammeln. Wir alle spielen freche, aber elegant gekleidete Jungs, die zuerst den überforderten Meßner auslachen, um dann voller jugendlicher Energie in eine leidenschaftliche Chormappen-Prügelei überzugehen. Das macht natürlich großen Spaß, egal ob Nachwuchs-, Kinder- oder Jugendchor, doch darf dabei selbstverständlich das Singen nicht vergessen werden. Aber sogar das klappt schon erstaunlich gut, so gut sogar, dass der beeindruckte Regisseur uns nach einigen Durchgängen der Szene eine halbe Stunde früher als geplant entließ.
Die Endprobenphase beginnt nach den Theaterferien Ende Juli. Dann wird sich auch herausstellen, wie das mit dem Singen/Prügeln open-air und auf Stufen funktioniert und was passiert, wenn aus den wilden Jungs in einer späteren Szene brave Messdiener werden. Bis dahin haben sich aber erstmal alle Sängerinnen und Sänger ihre Sommerferien wohl verdiendt.
6. Musikalischer Sommerspaziergang – Alle Jahre wieder…
Am letzten Samstag fand in Erfurt zum sechsten Mal der musikalische Sommerspaziergang statt. Wie jedes Jahr veranstaltete jeder Teilchor ein eigenes Konzert und das Publikum zog dabei von Kirche zu Kirche. Eingeladener Gastchor war die schola cantorum weimar, die gemeinsam mit dem Jugendchor des PKJC’s auftrat.
Nachdem alle Buffetbeiträge abgegeben und alle Chorsänger eingesungen waren, eilten sowohl Gäste als auch die Mitglieder der unterschiedlichen Teilchöre zur Brunnenkirche, wo das erste Konzert stattfinden sollte. Ebendieses wurde vom Spatzenchor gestaltet, der, trotz kleiner Besetzung, die Konzertbesucher mit Musik aus aller Welt begeisterte. Die 12 Sänger wurden dabei ab und an vom Nachwuchschor unterstützt, der dann mit seinem eigenen Programm fortfuhr.
Danach begann die große Wanderung durch Erfurt. Angeleitet von den Sängern des PKJC’s begaben sich alle in die Reglerkirche, wo die letzten beiden Teilchöre auftraten. Den Anfang machte hier der Kinderchor, der mit Liedern wie „Can you hear me?‘“ von Bob Chilcott viel Beifall vom Publikum erntete. Nach einer kurzen Pause, in der kalte Getränke gereicht wurden, trat der Jugendchor des PKJC’s mit den Sängern der schola cantorum weimar auf und schloss den Konzertzyklus mit einer überzeugenden Vorstellung.
Das gute Wetter, was schon den Gang von der Brunnenkirche zur Reglerkirche enorm erleichtert hatte, blieb Gott sei Dank erhalten und die Sommerfeier des PKJC’s im Hof der Musikschule konnte beginnen. Es wurde vom großartigen Buffet gegessen, viel geredet und viele Stunden getanzt. Und so kam auch der sechste Sommerspaziergang des PKJC’s zu einem harmonischen Ende.
Die Wahrheit übers Teleskop Die schola und das Leben des Galilei
Steht die Erde still? Oder die Sonne? Und wenn es tatsächlich die Erde ist, die sich bewegt, warum fallen die Menschen dann nicht runter? Was sagt die Kirche dazu? Und wer ist es eigentlich, der sich anmaßt zu behaupten, der Mensch sei nicht Zentrum des Universums?
Die Antwort auf die letzte Frage ist einfach: der Herr heißt Galileo Galilei und es ist sein Leben, das erzählt werden soll. Der Schauspieler Thomas Thieme liest dazu das Theaterstück von Berthold Brecht, begleitet von Kontrabass, Mundharmonika, Flöte, Klarinette, Klavier und natürlich knapp 60 Sängerinnen und Sängern der schola cantorum. Wir stampfen, pfeifen, tuscheln, rufen und singen und sind dabei mal für und mal gegen Galilei und seine Entdeckungen, mal ausgelassen und fröhlich, und mal überrascht oder verurteilend und vorwurfsvoll. Damit das alles so klappt haben wir schon zwei szenische Proben hinter uns und schon morgen ist die Generalprobe. Danach sind am Donnterstag dem 9. und am Sonntag dem 12. Juni jeweils eine Vorstellung in der Redoute, bei denen das Ergebnis unserer Vorbereitungen bewundert werden kann.
Ulrichshalben: Klappe die Fünfte
Wieder einmal durften wir im gemütlichen Ulrichshalben zu Gast sein. Diesmal waren nicht nur die beiden Jugendchöre aus Erfurt und Weimar, sondern auch der Jugendkammerchor mit dabei. Schon am Vormittag wurde noch fleißig im Kulturgut geprobt, denn es stand noch ein neues Stück auf dem Programm. Doch nachdem alle Unsicherheiten beseitigt waren, wir uns mit der Flötengeige und dem Klavier eingestimmt hatten, eine stärkende und zur Völkerverständigung beitragende Mittagspause genießen durften und nach einer ausgedehnten Stell- und Ansingeprobe, schritten wir frohen Mutes zum Konzert. In kuscheliger Atmosphäre verging es wie im Flug und es hieß für viele schon wieder Abschied nehmen. Der eine Teil verweilte zum gemütlichen Beisammensein im Kulturgut, der andere kämpfte sich durch kurze und vor allem leichte Schauer zum Bahnhof um die Heimreise anzutreten. Hauptsache alle bleiben gesund, denn nächstes Wochenende geht es direkt weiter mit dem Sommerspaziergang in Erfurt (siehe Termine).




















