Liebe Daheimgebliebenen, liebe eifrige Blogleser,
Auch für uns geht eine schöne, aufregende, spannende, schlaflose Zeit zu Ende.
Es hat uns Spaß gemacht, euch an unseren Erlebnissen teilhaben zulassen. Wir hoffen, uns virtuell zu begleiten hat euch/ ihnen ebenso viel Freude gemacht. In diesem Sinne: Nach der Tournee, ist vor der Tournee…
nun wird die Kammer zu gemacht
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Podcast: Tag 15 – Der Wettkampf
Der Wasserdrache
Der Tag begann wie üblich, kurz vor dem Tourneeabschluss kann man beinahe von einer Routine sprechen: nahezu perfekter Gesang des Weckteams, Frühstück und der unübliche, aber doch vertraute Morgenkreis, Einsingen und vieles mehr.
Nach alledem fuhren wir eine Stunde nach Füssen um ein Adrenalin-durchzogenes Wettfahren mit den unvergleichlichen Drachenbooten zu fahren und zu gewinnen. Es gab sechs Teams, dessen Namen so skurril waren, das mir alle entfielen, alles sechs.
Aufgedreht vom Sieg und der Niederlage fuhren wir zu unserem letzten Auftritt. Fast jedes Lied erklang in dieser Kirche, von „Kusimama“ bis zu der ersten und vierten Strophe von „Lobe den Herrn“. Dieses Konzert war des Abschlusses würdig.
Podcast: Tag 14 – Kalter Bach und klamme Hosen
Die Suche nach der Konzertkirche
Oder: Die Geschichte von den zwei St. Martins
Um uns allen mehr Schlaf zu gönnen, wurde der gestrige Tagesabschluss heute als Morgenkreis nach dem Frühstück nachgeholt. Nach einer kurzen Korrekturprobe ging es mit dem Bus los nach Garmisch-Partenkirchen. Nach Blattsingtraining und Lunchpaket im Bus ging es durch das Stadion der Skisprungschanze in die Partnachklamm, einige Meter dunkle Gänge zum Vortasten, Tropfwasser zum Nassspritzen und ein traumhafter Fluss in einer herrlichen Landschaft zum Erfreuen.
Einige nutzten am Ende die Gelegenheit, die Füße im klaren Gebirgssee zu erfreuen. Auf dem Rückweg gerieten wir in einen Regen und erreichten so den Bus, der uns in das Gemeindehaus fuhr.
Als wir die Konzertkirche betraten, waren wir erst etwas erstaunt: Erwartet hatten wir eine große, prächtige barocke Kirche, sie war jedoch eher dunkel, sehr alt und mit bemalten Wänden verziert. Nach den ersten gesungenen Tönen des Einsingens, klärte sich die Situation auf: Falsche Kirche. Sachen mitnehmen und weitere zehn Minuten bis zur anderen Kirche, die ein Namenszwilling ist und auch St. Martin hieß.
Unsere Konzertkirche war dann tatsächlich ein beeindruckender Sakralraum, in dem wir unser Programm erneut aufführten mit der Premiere von „Ubi caritas“ von Günther Erdmann, gesungen von 14 Sängerinnen und Sängern des Jugendchores.
Applaus, Bus, Bootsnamensuche, kalte Käsespätzle, Vorlesen, (Bett?)
Podcast: Tag 13 – Pfahlbauten und Klippensingen
Alte Häuser und ein „f“
Ein Pfahl ist laut Duden ein „langes rundes oder kantiges Bauteil aus Holz, Stahl oder Beton, das meist an einem Ende zugespitzt ist“. Ein Pahl steht zwar nicht im Duden, ist aber gleich zweimal im Chor vertreten. Dementsprechend besuchten wir heute das Pahlbautenmuseum in Unteruhldingen, auch wenn sich in unseren Plan wohl ein „f“ zu viel eingeschlichen hatte. Woher das wohl kommt?
Am flachen Ufer des Bodensees in Unteruhldingen stehen gut zehn Häuser, gebaut aus alten Baumstämmen. In ihnen können Besucher die Lebensweise von Pfahlbauern aus der Stein- und Bronzezeit bestaunen. Die Häuser stehen, wie der Name sagt, auf Pfählen im flachen Wasser des Bodensees und beinhalten Tierfelle, Töpfereien, ausgestopfte Tiere und realistisch dargestellte Menschen. Diese Darstellungen beinhalteten unter anderem schlagende Eltern und verängstigte Kinder, wodurch wir uns gut in das Alltagsleben der Pfahlbautenbewohner hineinversetzen konnten. Einzig und allein die vielen Plastikschilder rissen uns wieder aus den Phantasien.
In kleinen Gruppen durchstreiften wir das Gelände und schauten uns je nach Vorliebe Objekte, Filme und Vorträge an. Andere setzten sich in die Sonne ans Ufer des Bodensees und genossen ihr Lunchpaket.
Ein ausgiebigeres Essen gab es dann am Abend im Augustinum in Meersburg, wo wir eingeladen wurden, ein Konzert zu geben. Nach diesem freundlichen Empfang hatten wir noch die Möglichkeit, uns die tolle Lage der Seniorenresidenz anzuschauen: am Weinberg mit Blick auf den Bodensee. Unser Konzert sollte dann unter Platanen und mit Blick auf den See stattfinden, beides natürlich nur für das Publikum.
Um für den Zuschauer ein schönes Bild zu erschaffen, musste der Chor nun mal mit dem Rücken zur Kulisse stehen. Doch selbstverständlich konnten wir von dem ganzen Spektakel sowieso nichts wahrnehmen, denn so sehr klebten unsere Blicke an Frau Fischers Händen. Und so konnten wir uns nur vorstellen, wie die mächtigen Platanen über uns in den blauen Himmel ragten, die Sonne langsam unterging und vielleicht sogar ein Zeppelin über dem Bodensee zu sehen war. Die Platanen schützen uns vor der knallenden Hitze des Tages, hinter uns thronten die schroffen Bergspitzen über das glatte Wasser des Bodensees.
Erst beim Abgang kamen uns leise Zweifel an unserem schönen Bild. So gab es auf einmal nur noch eine Treppe und auch das Klavier klang, wenn man es sich recht überlegte, so gar nicht nach dem Keyboard, welches wir draußen aufgebaut hatten. Auch der fehlende Wind machte uns skeptisch und so erfuhren wir schließlich, was wir schon vermutet hatten: mitten im Konzert sind wir wohl wetterbedingt in den Saal gewechselt.
Podcast: Tag 12 – Konzert und die Scheidegger-Wasserfälle
Das schweigende Klavier
Der heutige Tag begann ganz normal mit engelsgleichem Gesang des Weckteams, welcher etwas murrend kommentiert wurde, weil es angeblich zu früh gewesen wäre. Einige Sänger stellten sich sogar noch einen Wecker, um noch einmal ein paar Minuten Schlaf rauszuholen.
Tja, unser Chor hält nichts mehr aus.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, in dem nach zwei Minuten die Nutella verdampfte, starteten wir mit einem noch nie da gewesenen, spektakulären Morgenkreis. Konzerte wurden besprochen, Belehrungen gehalten, Kichern versteckt, ein Tagesrückblick des gestrigen Tages und vieles mehr, was sie aber nie erfahren werden.
Eine Busfahrt war der nächste Punkt des Tagesplans und diese führte uns zu den Scheidegger Wasserfällen. Diese wurden von einem mystischen Wald umgeben, in dem zugleich ein kleiner Märchenwald versteckt war.
Mitten im Wald stand zwischen den Bäumen ein Klavier. Der Lack war schon abgeblättert, der Rost zerfraß die Klaviersaiten und das Holz zerfiel an vielen Ecken schon. Doch wenn man die Saiten per Hand erklingen ließ, da kam ein zarter aber schiefer klang, der langsam den Wald erklingen ließ.
Ein Albtraum für jeden Pianisten.
Am Ende des Ausfluges lief der eine Teil der Gruppe zur Kirche und der andere fuhr mit dem Bus.
Wir Wanderer wanderten über Felder, Dörfer und Wälder und erreichten unserer Ziel nach einer guten halben Stunde.
Als dann jeder schlussendlich angekommen war, bereiteten wir uns auf unser Konzert vor. Musik erklang, Hochdeutsch und andere Fremdsprachen durchfluteten die Kirche und wir mitten drin.