Alle Beiträge von Alexander von Ebert

Im külen Juli Das erste Tourneekonzert

Mitten durch einen sintflutartigen Regen führte unser Weg ins Augustinum München-Nord.  Nach einer intensiven Stellprobe und etwas Chortetris nahmen wir in kurzer Zeit Brötchen mit Fleisch oder wahlweise auch ohne nahrhaftes Belagmaterial auf und bereiteten uns auf das Konzert vor.

Drei Chorkleidungen wurden bis kurz vor Konzertbeginn noch gesucht. Glücklicherweise konnte unser motiviertes Konzertpublikum zurückgehalten werden, bis der letzte Sänger hinter der Bühne hervortrat.

Unser erstes Tourneekonzert wurde von den Hörenden dankend angenommen, es wurde viel Begeisterung geäußert, das Wort „schööön“ schien sich allseitig im Raum auszubreiten.

Wir werden im Verlauf der Tournee weiterhin die Freude für Spontanität in Abläufen beibehalten und als vitaler, grandios sofort-leistungsbringender Chor auftreten.

Selten hatten wir wohl einen derart intensiven zweiten Tourneetag. Bei Tee und Abendlektüre schliefen auch energiegeladene Sopranistinnen bald ein.

Anmerkung: Der Titel des Beitrags ist das sommerliche Pendant zum Titel des Werkes „Im külen Mäyen“ von Hans Leo Hassler aus dem aktuellen Programm.

Unvergessliche Chormomente Die Frühlingschorlager in Dörnfeld

In den letzten Monaten waren viele Teilchöre der schola und der Chorakademie auf Chorlagern in Dörnfeld.

So klangen und sangen Nachwuchs-, Kinder- und Jugendchöre zur Freude Frau Fröhlichs im Freizeitheim. Manche Betreuende zogen dafür sogar nach Dörnfeld und lebten für einige Monate dort in einem zweiten Wohnort. Einige liefen sogar durch Flüsse und über Felder, um an jedem Chorlager teilhaben zu können, auch wenn  man nicht immer Zeit hat.

Exemplarisch sei das Chorlager-Feeling am neu gegründeten Kinderchor 1 der Chorakademie Erfurt erklärt:

Neben den gemeinsamen Proben erlebten wir gemeinsam eine wunderbare Zeit im Ilmtal.

Das traditionelle gemeinsame Basteln als fördernder Beitrag zur Chorkultur fand überwiegend positiven Anklang:

Während die einen bastelten,

interessierten sich andere auch für meteorologische Phänomene, die der Inspiration der jungen Künstlergeneration dienlich sind:

Ein Höhepunkt schlechthin ist in allen Teilchören altersunabhängig das gemeinsame Tanzen. Besonders der berühmte bayrische Volkstanz „Hòcki Spitzèi“ und der Let Kiss haben sich zu den Lieblingstänzen des Kinderchores 1 entwickelt.

Am Sonntag kamen dann die Eltern dazu und durften sich das Können ihrer Kinder in einem Werkstattkonzert anhören. Danach haben wir gemeinsam Kuchen gegessen, haben ein letztes Mal gewippt und sind ein letztes Mal Seilbahn gefahren. Nicht wenige Kinder – und ich darf es anmerken: auch Helfer und Betreuer – wären gerne viel länger unterwegs gewesen. Doch es wird bestimmt bald wieder heißen: „Auf nach Dörnfeld!“

Tag der offenen Tür bei der schola Der Auftakt zu 15 Jahren schola cantorum weimar

Wo ist es möglich, eine Befreiung von allen (!) Chorlagerdiensten zu bekommen?

Das scheinbare unmögliche wurde möglich beim Tag der offenen Tür, den die schola am vergangenen Samstag in der Notenbank gefeiert hat.

Die Besucher hörten zu jeder vollen Stunde einen Teilchor. Damit konnten sich die Eltern unseres potentiellen Nachwuchses mit unseren Idealen und Gebräuchen auseinandersetzen und für einen Tag in unser Leben als Weimarer Musiksekte eintauchen.

Eine sehr lebhafte und hintergründige Rede hielt dgV-in-Residence Hans-Christian Steinhöfel, der mit seinem Zitat „Die Frau Fischer hat genau die richtige Mischung aus Strenge und Güte“ (Maximilian Steinhöfel) auf der Titelseite der Weimarer Allgemeinen Zeitung landete.

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Besonders begehrt war – vor allem bei Bässen des Jugendkammerchores – die große Tombola, wo man neben sämtlichen schola-Fanartikeln u.a. Chorlager-Überlebenspakete, UNO-Spiele, das obligatorischen Kuscheltier und eben auch die Dienstbefreiung auf Chorlagern gewinnen konnte.

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Während der Kurzkonzerte trugen die Sänger erstmalig die neuen Chor-T-Shirts, deren Wirkung in der Gruppe – vor allem wegen der Farbe – sehr gelungen ist.

Im Saal lud ein großer Zeitstrahl dazu ein, die Chorchronik nachzuverfolgen und detailliert zu analysieren. Die demografische Entwicklung der Teilchöre war ebenso dokumentiert, wie deren zahlreiche Konzerte, Erfolge und Projekte.

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Nach dem Tag der offenen Tür, der von Sängern des Jugendchores mitorganisiert und durchgeführt wurde, wurde noch bis in die Nacht gefeiert und getanzt, wodurch ein gelungener Auftakt in unser Jubiläumsjahr beschlossen wurde.

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Die schola und der PKJC stimmen ab Ein interaktiver Besuch des Deutschen Bundesrats

Im Bundesrat wird nicht geklatscht. Gewöhnlich. Außer bei Geburtstagen.

So begann die alternative Bunderatssitzung mit Vertretern von schola und PKJC mit einem warmherzigen Applaus für Paula Bächli. Danach eröffnete der Bundesratsvorsitzende Vincenz „mag es nicht wenn andere auch adlig sind“ von Roda die Sitzung zur Gesetzesinitiative bzgl. Abschaffung der Bildungshoheit der Länder. Mehrere Länder äußerten sich je nach landestypischer Tradition seriös, ehrlich oder kontraproduktiv und gaben nachher ihre Stimmen ab. Der Gesetzesentwurf wurde angenommen.

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Im Bundesrat lernten wir heute, wie Politik funktioniert, wie dieses politische Organ agiert und wie das Haus konstruiert ist. Beim oben beschriebenen Rollenspiel konnten wir dann unsere Kenntnisse anwenden.

Wir hatten sehr viel Spaß uns am Rednerpult auszudrücken und als Land eine geschlossene Meinung zu vertreten. Möglicherweise begann hier für einige der Weg zur Politikerkarriere.

Wie werde ich wach und glücklich? Eine Hommage an die Chortradition des Wecksingens

Jeden Morgen singt ein Team in guter Chortradition alles was noch schläft weck. Dabei werden Repertoirestücke wiederaufgenommen und im frisch-flockig-fluffigem Gewand vor und in den Zimmern aufgeführt. Es ist wunderbar zu sehen, wie aus müden, dem Trägheitsgesetz folgenden Leidenden glückliche und zufrieden gähnende Menschen werden.

Wenn der Chor – wie heute – 6:15 Uhr geweckt wird, ist diese Tradition umso wichtiger, damit die Sänger trotz der frühen Stunde gelungen in den Tag starten können. In noch dunklen Räumen und Gängen stimmen dann einige Weckende einen G-Dur-Dreiklang an. Danach öffnen sie leise die Türen der an den Gang angrenzenden Zimmer und intonieren beispielsweise den beswingten Gospel „It’s me, oh Lord“. Anschließend gehen einzelne Weckende in die Zimmer, um sicherzustellen, dass alle zu Weckenden wach sind. Gewohnt sanft und ruhig werden vor dem Wecken einige Sätze intensiv einstudiert .Dazu zählen Aussagen wie: „Es ist 6:15 Uhr. In einer Dreiviertelstunde gibt es Frühstück.“ Oder: „Schlaft nicht wieder ein!“ Sie werden nach dem Singen in einer angenehmen Frequenz ausgesprochen.

Kurz darauf verlassen die ersten Geweckten ihre Schlafresidenzen, um sich des wunderbaren Morgens anzunehmen.

Heute schon gedönert? Das Abendessen an Tourneetag III

Stellen Sie sich vor, wie 74 Sänger eine Schlange vor einem Dönerladen bilden, um dort eine authentische Berliner Spezialität einzunehmen.

Diese Szene wurde heute erfreulicherweise Realität – nicht nur Dönertempel „Ahmed Özkan“ in Teltow freute sich über den Besucheransturm um 21 Uhr, auch die Sänger waren rundum glücklich. Einige genossen ihren ersten Döner, einige davon vollführten akrobatische Höchstleistungen bei dem Versuch ihn zu verzehren, andere aßen ihn in beeindruckenden Vorgehensweisen. Manche nahmen zunächst den Inhalt zu sich, bevor sie das Brot zu sich nahmen. Wieder andere aßen zunächst das Brot.

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Nachdem alle Döner verzehrt waren und die übrigen dankbaren Bässen vermacht wurden, traten schola und PKJC die Rückfahrt zur Gästeetage an, wo sie gedönert aber zufrieden in ihre Betten fielen.

Meiner Meinung nach ist der Döner als gemeinschaftsförderndes und graziöse Essweisen hemmendes Traditionschorbrot unbedingt der Tourneetradition hinzuzufügen und neben dem Salbeitee als fester Bestandteil der Ernährung eines guten Chorsängers zu etablieren.

Ein stimmender klingender Raum Das erste Konzert unserer Berlintournee

Heute um 16:00 Uhr sangen wir unser erstes Konzert in der Stadtpfarrkirche „Sankt Marien und Sankt Nikolai“ zu Beelitz.

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Klanggewaltig und differenziert verzauberten unsere Sängerinnen und Sänger die Konzertbesucher mit unserem vielfältigen Tourneeprogramm „StimmenKlangRaum“ aus geistlicher Chormusik, internationalen Volksliedern, Jazz, Rock und feurigen Madrigalen.

Besonders herzlich wurden wir von der Kirchengemeinde empfangen und aufgenommen. Ein großes Dankeschön sei hier noch einmal allen Helfenden gesagt.

Die Konzerteinnahmen werden zur laufenden Kirchenrestaurierung beitragen und werden dem Glockenjoch zu Gute kommen. Die Kirche hat uns einen wunderbaren Klang geschenkt. Wir hoffen, dass sie auch baulich wieder in vollem Glanz erscheinen wird.

Wir freuen uns auf viele weitere Konzerte und Begegnungen und sind „gut gestimmt“ und eingestimmt auf unsere Zeit in Berlin.

Kiwi, Kiwi, Kiwi. Kiiwi, Kiwi, Kiwi Die schola meldet sich aus der Sommerpause zurück

Das neue Schuljahr ist zwar erst drei Wochen alt, die schola hatte dennoch bereits zwei Auftritte.

Zuerst wirkten am 18. August 2016 einige motivierte Teile unseres Kinderchores bei der Eröffnung des wahrscheinlich schönsten Sonnendaches Weimars mit: Von Sängern und Eltern teils unbemerkt  entstanden in der Notenbank Weimar – unserem Probenort – wunderbare Wohnungen, die alle Zugang zu einer das Dachgeschoss umrundenden Terrasse mit einem beeindruckenden Blick über die Stadt haben. Auf dieser Terrasse sangen unsere SängerInnen, begleitet von Johannes Janeck am Klavier.

Eine Woche später, am 25. August erklangen durch Teile unseres Kinder- und Jugendchores fruchtige,  genudelte und international renommierte kulinarische Standards wie das vertonte Tischgebet „Aller Augen warten auf dich, Herre“ von Heinrich Schütz. Es galt, die Ausstellung „Sardellen Salat sehr gut“, eine Sammlung von Rezepten und Menükarten aus den Haushalten der Herren Goethe, Schiller, Nietzsche und Arnim, zu eröffnen. Die schola war mit großer Energie und Spaß an der Speise dabei, zauberte den Besuchern der Eröffnung ein Lächeln ins Gesicht, indem sie unter anderem eine beachtliche choreografische und musikalische Interpretation des neuen Chor-Kollektiv-Ohrwurms „Fruit-Canon“ (Text: „Mango, Kiwi, Ananas, Banane, uh“) zum Besten gab.

Damit sind zwei sehr spontan zu Stande gekommene Konzerte erfolgreich gesungen worden. Nun freuen uns auf ein neues Chorjahr voller schöner Projekte, Chormusik, Spaß, Obst und Tee.

Was macht eigentlich der Newkammerchor der schola cantorum?

Wir, der Jugendkammerchor der schola cantorum weimar, proben zwar „schon“ seit diesem Schuljahr regelmäßig wöchentlich in der Weimarer Notenbank, haben uns aber noch nicht jedem persönlich vorgestellt, weshalb wir das jetzt in aller Form nachholen.

Momentan sind wir acht singeverrückte schola-JugendchorsängerInnen , die eine zusätzliche Probe seelisch und musikalisch durchstehen und Freude am Singen in kleiner Besetzung haben. Wir haben bereits in mehreren Konzerten der schola cantorum weimar mitgewirkt und im Januar ein Musikvideo zur wahrscheinlich finnischen Winterweise „Ratiriti ralla“ produziert.

Eine Mitgliedschaft bei uns unterstützt die Entwicklung fundamentaler Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie das Singen in komprimierter Besetzung und Konzertpräsenz. Manch einer lernt auf unseren Chorwochenenden sogar, wie man eine Mikrowelle korrekt bedient, mit welcher Seite des Handtuchs man das Geschirr besser abtrocknen kann, dass vier Packungen Nudeln sehr wohl für acht hungrige SängerInnen genügen und dass der Artikel der/des Nutella(s) unbestimmbar bleibt.

Im zweiten Halbjahr haben wir ein eigenes Konzertprogramm erarbeitet, dass wir in drei Konzerten präsentieren (siehe Rubrik „Termine“). Mit dem Konzertformat „Bring your Kissen“ wenden wir uns an jugendliche MitbürgerInnen, sowie schola- und PKJC-JugendchorsängerInnen. In diesem Konzert singen wir bei stimmungsvoller Atmosphäre, Alnatura-Tee und stilvoller Beleuchtung anspruchsvolle Werke unterschiedlichster Art. Eine genaue Konzertbeschreibung findet ihr ebenfalls unter „Termine“.

Wir danken Lutz Edelhoff für unser wunderbares neues Pressefoto, das in diesem Artikel bewundert werden kann.

Die nächsten Termine des Jugendkammerchores: