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Blasmusik und Lederhosen

Und was uns sonst noch beim Kinderfest begegnete…

Der Dienstagmorgen begann mit Musik. Für unseren Chor nicht weiter unbekannt – wenn es keine schiefe Blasmusik gewesen wäre, die aus den offenen Fenstern hinein wehte. Sie kündigte bereits den heutigen Umzug des Leutkircher Kinderfestes an.

Nach dem reichhaltigen Frühstück ging es an die Strecke des Geschehens, wir suchten uns ein schattiges Plätzchen, und ließen uns eine knappe Stunde lang von Trachten, allerhand detailgetreuen Kostümen und noch mehr schiefer Blasmusik berieseln.

Um nicht den Anschein eines rückständigen Bergvolks zu erwecken, präsentierten sich neben bäuerlichen Traditionen der Kleinstadt im Festumzug auch Feen, Piraten, Frösche – und die NASA.

Mit Bäckereien, Brauereien und zahlreichen Lederhosen lernten wir dennoch viel über die bayrische Kultur, die hier im baden-württembergischen Leutkirch natürlich sehr gepflegt wird.

Alles in allem muss man fragen, ob die Kinder in Leutkirch vor den Sommerferien NOCH weniger lernen als wir…

Der erste Streich

Unsere Konzertvorbereitung und Konzert in Memmingen

Der Chor wurde heute vom Weckteam mit der finnischen Volksweise „Vem kan segla förutan vind“ aus dem Schlaf gesungen. Nach dem Frühstück war der erste Streich das Einsingen und der zweite folgte sogleich in Form einer Probe. Nun kam endlich das ersehnte Mittagessen und im Anschluss hieß es: „Lunchpakete schmieren!“

Der Auftritt in Memmingen

Um 15 Uhr fuhren wir mit dem Bus von unserem Quartier im Tagungshaus „Regina Pacis“ in Leutkirch nach Memmingen zur Kirche St Josef. Die Zeit, die wir im Bus verbrachten, verging wie im Flug, ganz im Gegensatz zu unserer Fahrt von Weimar/Erfurt nach Leutkirch. Nachdem wir ausgestiegen waren, durften wir uns in Gruppen eine Stunde lang Memmingen ansehen. Um 16:30h trafen wir uns wieder an der Kirche zur Stellprobe. Nach der Stellproben haben wir unser Lunchpaket gegessen und im Anschluss haben wir uns umgezogen. Gesättigt und in Chorkleidung versammelten wir uns vor der Kirche um unser Konzert mit dem Lied „Limu limu leimen“ zu beginnen. Nach dem Konzert zogen wir uns um und stiegen in den Bus, der uns wieder nach Leutkirch brachte.

Von Katja und Anneliese

Ein erster Probenvormittag

Nach einer mehr oder weniger langen und erholsamen ersten Nacht in Leutkirch, wurden die Sänger und Sägerinnen durch das Weck-Team geweckt. Dabei gab es einige Verwirrungen vor welchen Türen ein Ständchen gesungen werden sollte, denn heute hatten Delu, Magdalena und Margaretha Geburtstag! Im Speisesaal gratulierte ihnen der ganze Chor mit lautem Gesang und dann gab es Frühstück.

Viele Sänger freuten sich schon sehr endlich wieder gemeinsam mit unserem Partnerchor, der Schola Cantorum Weimar proben zu dürfen. Speziell die Bässe genossen es sehr, wieder in einer größeren Fraktion vertreten zu sein.

Nach dem Einsingen wiederholten wir unsere Stücke und feilten an den Feinheiten. Wir probten zunächst geteilt in Kinderchor und Männer- und Frauenchor des Jugendchores. In einer zweiten Probe bis zum Mittagessen probte der Jugendchor dann gemeinsam. Auch wenn es relativ heiß im Raum war, machte das Singen noch Spaß, da wir (zumindest gefühlt) gute Fortschritte machten. Ein anderer wirklich schöner Moment war, als das jüngste Mitglied (3 Jahre) unserer Tourneebesetzung zum Pult der Chefin tapste. Sie hatte augenscheinlich sehr große Freude daran, Frau Fischer zu unterstützen.

Die Suche nach den Störchen und das Geburtstagseis

Ein Spaziergang durch Leutkirch

Trotz wichtiger Konzertvorbereitungen fanden wir die Zeit, unseren Heimatort für die nächsten zwei Wochen zu erkunden. Mit unserem erfahrenden Stadtführer „Folgt“-Stefan Philippi spazierten wir für zwei Stunden durch die Altstadt von Leutkirch. Dabei erfuhren wir viel Neues – beispielsweise, dass wir viele Stadtfeste wie den Rummel dem Schulsystem des 19.Jahrhunderts zu verdanken haben, dass Störche konfessionsunabhängig ihre Nester bauen, jedoch nicht, wo die Stadtmauer um Leutkirch geblieben ist.

Wir sangen zwei Lieder aus unserem Programm in der Kirche und genossen den wunderbaren Klang. In diesem Jahr werden wir dort ausnahmsweise nicht singen, jedoch haben wir die Neugier des Küsters geweckt – Updates folgen!

Nach dem Hinweis, dass derzeit sowohl auf der katholischen, wie auf der evangelischen Kirche Storchen nisten, suchten viele nach den Bewohnern der Nester – nur manche fanden.

Nach einer zielgerichteten, mit forschem Schritttempo geführten Überquerung des Rummels mit seinen Fahrgeschäften, bunten Buden und vollen Plätzen traten wir den Rückweg über den Marktplatz mit seiner Eisdiele an, wo wir ein Geburtstagseis aßen. Da wir drei Geburtstagende zu feiern haben, bekam jedes Chormitglied zwei Kugeln Eis spendiert. Eine dritte Portion Eis gab es bereits als Nachspeise zum heutigen Mittagessen.

Wir sind wieder auf Tour

Liebe Chorfreunde, -familien, -begleiter und Singende,

endlich ist es wieder so weit: Allgäu-Tournee in Leutkirch!!! Als wir ankamen, fühlte es sich schon wieder ganz wie zu Hause an, dabei sind bereits schon vier Jahre vergangen, seitdem wir das letzte Mal hier waren.

Aber nun beginnen wir einmal von Anfang an:
 Heute (am 16. Juli 2022) in Weimar gestartet, fuhren wir weiter nach Erfurt auf kleinem Umweg – der Busfahrer vollführte eine perfekte Wendung – und beluden hier den Bus nun bis unter die Decke. Ein fröhliches Wiedersehen mit ehemaligen Chorsingenden kam dabei natürlich nicht zu kurz! Wir sind eben eine riesengroße Familie; immer wieder wunderbar, sich ab und zu mal zu sehen.
 Von Erfurt ging es nun unter anderem Klang-UNO spielend auf einem improvisierten Tisch ab ins Allgäu. Gut angekommen, großes Ausladen und gehaltvolles Abendbrot; Beziehen der Zimmer, Begrüßungsspiel und Besprechung folgten sogleich.

 Das Begrüßungsspiel bestand aus drei großen Kreidekreisen mit jeweils 50 Papptellern, welche einzeln mit einer Zahl von 1 bis 50 versehen worden waren und verdeckt auf dem Boden mit einem mittelgroßen Kieselstein beschwert vor uns lagen. Ziel war: die benannten Zahlen in der richtigen Reihenfolge einmal kurz aufgedeckt zu haben und das unter einem Zeitlimit von zwei Minuten. Team 1 gewann, bei Team 2 pappte die vermisste 21 auf der 22 und Team 3 hatte das gleiche Problem mit der 48, wie ich hörte. Nicht jeder spielte es zum ersten Mal, doch an eine alte Taktik konnten wir uns nicht mehr erinnern. So was aber auch!
 Im abendlichen Anschluss sangen wir ein Volkslied, besprachen ein paar Angelegenheiten und sangen zum Schluss in alter Chortradition einen abendlichen Kanon. Danach wurde noch vorgelesen und gute Nacht!

Vom Chor zur Fotoattraktion in Nanjing

Nach einer knapp fünfstündigen Busfahrt inklusive Besuch einer authentischen ostchinesischen Autobahnraststätte (an dieser Stelle danke an die Eltern, die uns den Tipp gaben, eigenes Toilettenpapier mitzunehmen), kamen wir heute Mittag in Nanjing an. Auf den ersten Blick wird die ehemalige Hauptstadt Chinas schon auf der Fahrt zum Hotel älter als Shanghai. Besonders fielen uns viele Tore und Tempelanlagen auf.

Eine davon haben wir dann am Nachmittag auch besucht. Dort war auch endlich Zeit, Postkarten und Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen zu kaufen oder chinesisches Streetfood auszuprobieren.

Während unserer eigenen obligatorischen Fotoaktion dauerte es nicht lange, bis wir von chinesischen Tourist_innen entdeckt wurden und so plötzlich selbst beliebtes Fotomotiv waren.

Der erste (und letzte) volle Tag in Shanghai

Heute, an unserem ersten vollen Tag in Shanghai, stand auch schon das erste Konzert an.

Wir durften uns beim Preisträger_innenkonzert des Vorangegangenen Wettbewerbes mit einem kurzen eigenen Teil präsentieren.

Dafür fuhren wir schon am Vormittag in eine Art Konferenzhalle, um dort zu proben, zu warten, zu essen, zu proben, wieder zu warten und schlussendlich dann abends beim Konzert dabei zu sein. In der Wartezeit hatten wir die Möglichkeit, den anderen Chören zuzusehen und – zuhören, was teilweise sehr beeindruckend war. Neben russischem Männerchor, philippinischem Jugendchor, chinesischem Lehrerinnenchor und simbabwischem Show-Chor waren sogar ehemalige Mitglieder der King’s Singers dabei.

Nach dem Konzert ging es schnell zurück ins Hotel und ins Bett, denn morgen geht die Reise weiter nach Nanjing.

Abschied unter Tränen

Der heutige letzte Tag in Leutkirch war ein Tag des Abschieds. Eine Generation der Ältesten ist nun mit der Schule fertig und startet in einen neuen Lebensabschnitt. Bemerkenswert ist, dass heute eine Generation verabschiedet wurde, die den Chor seit der Kinderchorzeit gemeinsam gestaltet und geprägt hat. Eine Gruppe, welche, solange sich die meisten erinnern können, im Chor dabei war, Führungsstimmen stellte und viele Aufgaben im Choralltag übernahm. Frau Fischer fand für jeden liebe Worte und Wünsche für das Kommende. Klar, dass so ein Abschied nicht ohne Emotionen bleibt. Freundschaften sind geschlossen, einige gehen ins Ausland, die meisten in eine neue Stadt und die Entfernungen werden allgemein größer. So wundert es kaum, dass die eine oder andere Träne floss. Aber letztendlich konnten wir auch auf eine wunderschöne Zeit zurück blicken und danken Helena Langer, Emily Samaan, Jonathan Münzel, Richard Krause, Götz Böhm, Josefa Hauch, Max Hertel, Johanna Holzhauer, Hannah Kretschmar und Robert Vent für die schönen Momente und Erinnerungen.