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Die Suche nach der Konzertkirche

Oder: Die Geschichte von den zwei St. Martins

Um uns allen mehr Schlaf zu gönnen, wurde der gestrige Tagesabschluss heute als Morgenkreis nach dem Frühstück nachgeholt. Nach einer kurzen Korrekturprobe ging es mit dem Bus los nach Garmisch-Partenkirchen. Nach Blattsingtraining und Lunchpaket im Bus ging es durch das Stadion der Skisprungschanze in die Partnachklamm, einige Meter dunkle Gänge zum Vortasten, Tropfwasser zum Nassspritzen und ein traumhafter Fluss in einer herrlichen Landschaft zum Erfreuen.

Einige nutzten am Ende die Gelegenheit, die Füße im klaren Gebirgssee zu erfreuen. Auf dem Rückweg gerieten wir in einen Regen und erreichten so den Bus, der uns in das Gemeindehaus fuhr.

Als wir die Konzertkirche betraten, waren wir erst etwas erstaunt: Erwartet hatten wir eine große, prächtige barocke Kirche, sie war jedoch eher dunkel, sehr alt und mit bemalten Wänden verziert. Nach den ersten gesungenen Tönen des Einsingens, klärte sich die Situation auf: Falsche Kirche. Sachen mitnehmen und weitere zehn Minuten bis zur anderen Kirche, die ein Namenszwilling ist und auch St. Martin hieß.

Unsere Konzertkirche war dann tatsächlich ein beeindruckender Sakralraum, in dem wir unser Programm erneut aufführten mit der Premiere von „Ubi caritas“ von Günther Erdmann, gesungen von 14 Sängerinnen und Sängern des Jugendchores.

Applaus, Bus, Bootsnamensuche, kalte Käsespätzle, Vorlesen, (Bett?)

Alte Häuser und ein „f“

Ein Pfahl ist laut Duden ein „langes rundes oder kantiges Bauteil aus Holz, Stahl oder Beton, das meist an einem Ende zugespitzt ist“. Ein Pahl steht zwar nicht im Duden, ist aber gleich zweimal im Chor vertreten. Dementsprechend besuchten wir heute das Pahlbautenmuseum in Unteruhldingen, auch wenn sich in unseren Plan wohl ein „f“ zu viel eingeschlichen hatte. Woher das wohl kommt?

Am flachen Ufer des Bodensees in Unteruhldingen stehen gut zehn Häuser, gebaut aus alten Baumstämmen. In ihnen können Besucher die Lebensweise von Pfahlbauern aus der Stein- und Bronzezeit bestaunen. Die Häuser stehen, wie der Name sagt, auf Pfählen im flachen Wasser des Bodensees und beinhalten Tierfelle, Töpfereien, ausgestopfte Tiere und realistisch dargestellte Menschen. Diese Darstellungen beinhalteten unter anderem schlagende Eltern und verängstigte Kinder, wodurch wir uns gut in das Alltagsleben der Pfahlbautenbewohner hineinversetzen konnten. Einzig und allein die vielen Plastikschilder rissen uns wieder aus den Phantasien.

In kleinen Gruppen durchstreiften wir das Gelände und schauten uns je nach Vorliebe Objekte, Filme und Vorträge an. Andere setzten sich in die Sonne ans Ufer des Bodensees und genossen ihr Lunchpaket.

Ein ausgiebigeres Essen gab es dann am Abend im Augustinum in Meersburg, wo wir eingeladen wurden, ein Konzert zu geben. Nach diesem freundlichen Empfang hatten wir noch die Möglichkeit, uns die tolle Lage der Seniorenresidenz anzuschauen: am Weinberg mit Blick auf den Bodensee. Unser Konzert sollte dann unter Platanen und mit Blick auf den See stattfinden, beides natürlich nur für das Publikum.

Um für den Zuschauer ein schönes Bild zu erschaffen, musste der Chor nun mal mit dem Rücken zur Kulisse stehen. Doch selbstverständlich konnten wir von dem ganzen Spektakel sowieso nichts wahrnehmen, denn so sehr klebten unsere Blicke an Frau Fischers Händen. Und so konnten wir uns nur vorstellen, wie die mächtigen Platanen über uns in den blauen Himmel ragten, die Sonne langsam unterging und vielleicht sogar ein Zeppelin über dem Bodensee zu sehen war. Die Platanen schützen uns vor der knallenden Hitze des Tages, hinter uns thronten die schroffen Bergspitzen über das glatte Wasser des Bodensees.

Erst beim Abgang kamen uns leise Zweifel an unserem schönen Bild. So gab es auf einmal nur noch eine Treppe und auch das Klavier klang, wenn man es sich recht überlegte, so gar nicht nach dem Keyboard, welches wir draußen aufgebaut hatten. Auch der fehlende Wind machte uns skeptisch und so erfuhren wir schließlich, was wir schon vermutet hatten: mitten im Konzert sind wir wohl wetterbedingt in den Saal gewechselt.

Das schweigende Klavier

Der heutige Tag begann ganz normal mit engelsgleichem Gesang des Weckteams, welcher etwas murrend kommentiert wurde, weil es angeblich zu früh gewesen wäre. Einige Sänger stellten sich sogar noch einen Wecker, um noch einmal ein paar Minuten Schlaf rauszuholen.

Tja, unser Chor hält nichts mehr aus.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, in dem nach zwei Minuten die Nutella verdampfte, starteten wir mit einem noch nie da gewesenen, spektakulären Morgenkreis. Konzerte wurden besprochen, Belehrungen gehalten, Kichern versteckt, ein Tagesrückblick des gestrigen Tages und vieles mehr, was sie aber nie erfahren werden.

Eine Busfahrt war der nächste Punkt des Tagesplans und diese führte uns zu den Scheidegger Wasserfällen. Diese wurden von einem mystischen Wald umgeben, in dem zugleich ein kleiner Märchenwald versteckt war.

Mitten im Wald stand zwischen den Bäumen ein Klavier. Der Lack war schon abgeblättert, der Rost zerfraß die Klaviersaiten und das Holz zerfiel an vielen Ecken schon. Doch wenn man die Saiten per Hand erklingen ließ, da kam ein zarter aber schiefer klang, der langsam den Wald erklingen ließ.

Ein Albtraum für jeden Pianisten.

Am Ende des Ausfluges lief der eine Teil der Gruppe zur Kirche und der andere fuhr mit dem Bus.

Wir Wanderer wanderten über Felder, Dörfer und Wälder und erreichten unserer Ziel nach einer guten halben Stunde.

Als dann jeder schlussendlich angekommen war, bereiteten wir uns auf unser Konzert vor. Musik erklang, Hochdeutsch und andere Fremdsprachen durchfluteten die Kirche und wir mitten drin.

Singen, singen, singen

Seit einer Woche sind wir nun im Allgäu. Trotz eines gelungenen Eröffnungskonzertes war die Woche hauptsächlich von umfangreichen Proben geprägt. Heute kamen die Konzerte nun auf einen Schlag, gleich drei Auftritte erwarteten uns in Sonthofen!

Dank einer Einladung zum internationalen Chorfestival „Sonthofen singt“ präsentierten wir einen Ausschnitt unseres Programms auf einer Open-Air-Bühne. Um als Chor erkennbar zu sein, trugen wir unsere neuen roten Chor-T-Shirts. Diese trugen wir auch schon heute Vormittag – ein Fototermin stand an. Wir zeigten uns nicht nur in unseren T-Shirts, sondern auch in unseren tollen dunkelblauen Hoodies.

Nach den Fotos und dem Mittagessen ging es mit dem Bus nach Sonthofen. Auf dem Marktplatz empfing uns schon eine bunte Menschenmenge, die gerade einem süddeutschen Ensemble beim Musizieren zuhörte. Die traditionelle Musik inspirierte unseren Chor zum spontanen Tanzen – sehr zur Freude des Publikums.

Da sich auf dem Festival Jodelgruppen, Familienmusik oder Chöre im 20-Minuten Takt abwechselten uns es dabei manchmal etwas länger dauerte, viel unser zweiter Auftritt zwar etwas kürzer aus, kam aber ebenso gut an.

Mit den etwa 80 Sängern des Kinder- und Jugendchores ging es auf der Bühne durchaus etwas enger zu.

Nach den zwei Auftritten ging es in Eile zur Stellprobe für unser Abendkonzert. Schnell noch umziehen und einigermaßen pünktlich um 19:30 Uhr begann unser Konzert in der St-Michael Kirche. Wir sangen fast unser vollständiges Programm und packten bestmöglich alles Erprobte aus. Das Publikum freute sich insbesondere über die Volkslieder sowie die vom Kinderchor getanzten Stücke „Kusimama“ und „Hats“.

Auch wir waren mit uns zufrieden und kamen abends erschöpft aber glücklich in Leutkirch an.

Der erste Streich

Unsere Konzertvorbereitung und Konzert in Memmingen

Der Chor wurde heute vom Weckteam mit der finnischen Volksweise „Vem kan segla förutan vind“ aus dem Schlaf gesungen. Nach dem Frühstück war der erste Streich das Einsingen und der zweite folgte sogleich in Form einer Probe. Nun kam endlich das ersehnte Mittagessen und im Anschluss hieß es: „Lunchpakete schmieren!“

Der Auftritt in Memmingen

Um 15 Uhr fuhren wir mit dem Bus von unserem Quartier im Tagungshaus „Regina Pacis“ in Leutkirch nach Memmingen zur Kirche St Josef. Die Zeit, die wir im Bus verbrachten, verging wie im Flug, ganz im Gegensatz zu unserer Fahrt von Weimar/Erfurt nach Leutkirch. Nachdem wir ausgestiegen waren, durften wir uns in Gruppen eine Stunde lang Memmingen ansehen. Um 16:30h trafen wir uns wieder an der Kirche zur Stellprobe. Nach der Stellproben haben wir unser Lunchpaket gegessen und im Anschluss haben wir uns umgezogen. Gesättigt und in Chorkleidung versammelten wir uns vor der Kirche um unser Konzert mit dem Lied „Limu limu leimen“ zu beginnen. Nach dem Konzert zogen wir uns um und stiegen in den Bus, der uns wieder nach Leutkirch brachte.

Von Katja und Anneliese

Heimspiel Konzert in St. Martin

Das heutige Konzert war so zu sagen ein Heimspiel, denn wir sangen in der Leutkircher St. Martins Kirche. Aus dem Publikum lächelten uns bekannte Gesichter zu, ob Eltern, Daheimgebliebene, Mitarbeiter des Regina Pacis oder Große Vorsitzende, alle waren vertreten. So unterstützt war es kein Wunder, dass die höhen Töne da gleich viel leichter gingen. Außerdem war die Kirche weniger kraftraubend überakustisch, sondern trug uns stetig durch das Konzert. Egal ob gregorianische Gesänge, Madrigal, Jazzstandard oder ABBA, eben die Highlights aus der großen Vielfalt unseresTournee-Repertoires.

Begeistert haben wir mit unserer Musik den Mitarbeitern des Regina Pacis für das paradiesische Heim gedankt. Doch neben der Freude, die uns das Singen bereitete, schwang natürlich auch immer ein wenig Sentimentalität mit, denn ein letztes Konzert in der Ferne bedeutet ja nun mal Abschied von einer wunderbaren Tournee. Doch glücklicher Weise gibt es morgen ja auch nochmal ein Konzert für alle Daheimgeliebenen in Erfurt. Also kommet in Scharen!

Mit einem Eis die Stimme ölen Konzert in Isny

Nach unserem Brauereibesuch machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu der Kirche, in der wir später singen sollten. Um uns einzusingen und Publikum für den Abend anzuwerben, sangen wir vor der Kirche unter einem Blätterdach Kein schöner Land und Auf einem Baum ein Kuckuck und genossen die tolle Akustik unter den Bäumen. Anschließend gingen wir,  anlässlich der Geburtstage zweier Chormitglieder,  Eis essen. Nach einer kurzen Pause und einer etwas ausführlicheren Stellprobe, widmeten wir uns erneut dem Essen und nahmen unser großes Abendmahl ein. Das große Abendmahl bekam auch unser Publikum etwas später zu hören, jedoch erst nach einem Liedblock, in dem Kinder- und Jugendchor zusammen sangen und tanzten und einem Block in dem allein der Kinderchor sein Programm vorstellte. Auch die folgenden Volkslieder, gesungen von dem Jugendchor, begeisterten das Publikum, sodass der gesamte Kirchsaal am Ende des Konzertes stehend tosenden Applaus spendete. Schließlich fuhr der Chor mit seinem Doppelstockbus, glücklich über das gelungene Konzert und schon etwas müde, nach Hause.