Archiv der Kategorie: schola cantorum

Es lebt!

Nachdem auf unserem Blog seit dem Festival nur dezente Aktivitäten zu verzeichnen waren, ist nun der Zeitpunkt gekommen, um dem Ganzen wieder etwas Leben einzuhauchen. Schließlich nähert sich unsere Reise nach Blois nun langsam mit beunruhigender Geschwindigkeit, und somit auch ein Anlass für den ein oder anderen Bericht.

Nun habe ich natürlich noch keine Ahnung, wie es vor Ort um regelmäßige Internetzugänge bestellt ist, und dank dieser kleinen sprachlichen Barriere dürfte es auch ein wenig kompliziert werden, meine Gastfamilie höflich um ihren WLAN-Schlüssel zu bitten, aber sollten alle Stricke reißen, gibt es eben eine schön ausführliche Zusammenfassung, wenn wir wieder in Deutschland sind.

Josef und ich sitzen schon in den metaphorischen Startlöchern, die Kamera ist geladen und mein Laptop befindet sich grade noch in der Reparatur, um uns pünktlich zur Konzertreise die nötige Mobilität zu verleihen. Trotzdem sind wir jedem Chorsänger dankbar, der fleißig fotografiert, und falls der ein oder andere einen Blogartikel schreiben will, laden wir den mit Vergnügen hoch. Uns ist jede Hilfe willkommen, um unseren zuhause zurückgebliebenen Eltern einen möglichst umfassenden Einblick in unsere Auslandsreise zu gewähren.

Somit verbleibe ich mit dieser kurzen Statusmeldung und in Vorfreude auf Freitag,

Max

 

35 Jahre Kehrwieder Kinderchor – der Vormittag in „short form“

Während der Großteil des Landkreises Hildesheim noch in den Betten lag, lief die Musikszene Sölde bereits auf Hochtouren. Gegen 9:00 Uhr versammelte sich Groß und Klein zu einer 1. internationalen Probe in der Sporthalle der Oberschule Söhlde. Nach der bilingualen „welcome-speech“ folgte sogleich ein gemeinsames Einsingen aller Chöre. Wir „strechten us“, „pickten the apples“ und genossen das polnische Höhentraining. „The world around us“ war „wonderful“, als alle gemeinsam zur ersten Gesamtprobe anstimmten, wobei sich jedoch herausstellte, dass der neuste Entwurf des Stückes es wohl nicht bis nach Polen geschafft hatte und uns schließlich von Seiten unserer litauischen Gesangesgenossen geraten wurde, einfach das zu singen, was dazu passe. Nach einer schwindelerregenden aber erfolgreichen Stell – und Generalprobe, folgte „the whole concert in short form“ und dann strebten alle der wohlverdienten Mittagspause entgegen.

LIVEblog! 35 Jahre Kehrwieder Kinderchor – Eröffnungskonzert

17:48 Immer mehr Zuschauer kommen in die Katholische Kirche Dingelbe, man hört Glockengeläut und Streicher die ihre Instrumente stimmen.

17:49 Herr Lubrich (Leiter des Kehrwieder Kinderchores) begrüßt einzelne Zuschauer.

17:54 Die Sänger des Kehrwieder Kinderchores sind sichtlich aufgeregt.

17:58 „So los gehts! Aufstellung!“

17:59 Applaus! Die Chöre gehen auf.

18:00 Die Gastchöre werden pünktlich begrüßt mit „Viva la Musica“.

18:01 Die Hallenser tragen mittelalterliche Kostüme. (Korrektur: Die Polen)

18:02 Der erste Applaus im Konzert. Herr Lubrich ruft „Es lebe die Musik!“ und begrüßt die Gastchöre.

18:04 Die Chöre singen gemeinsam „Sine musica nulla vita“ – Ohne Musik kein Leben.

18:05 Beide Lieder (Viva la Musica und Sine musica nulla vita) werden gleichzeitig gesungen – Es klingt nicht nur inhaltlich harmonisch – Applaus!

18:07 Pianistin aus Lettland – Chöre aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Polen, Lettland und Thüringen – Komponist aus England – Es erklingt „For the beauty of the earth.“

18:10 Umstellen, gleich singt die Schola.

18:13 Die Schola steh. Aber die anderen Choristen suchen noch Plätze im Zuschauerraum.

18:14  Flöte: Alexander E. Klavier: DER Korrepetitor. „Worte wechsenl“ von Gunther Erdmann. Eine gesungene Anleitung für gelungende Kommunikation.

18:15 Der erste Konzerthuster.

18:16 Konzerthuster bleiben nie allein. Die Schola überstrahlt diese mit „Nach dieser Erde“.

18:18 Es folgt ein Kracher der geistlichen Chormusik „Gloria Alleluia“ von Emily Crocker.

18:19 Die dynamischen Möglichkeiten werden (fast) voll ausgeschöpft.

18:21 Mein Lieblingslied! Esta es el tiempo. Es ist die Zeit (für Musik).

18:22 Man hört C. Peyerl die Freude an wieder für Frau Fischer am Klavier zu sitzen.

18:22 Ich bin nicht der Einzige im Publikum der mittanzt.

18:24 Zwei Sänger verpassen das Verbeugen.

18:25 Umbau zum Mädchenchor Riga – Sie beginnen mit dem Lied Riga (I.Arne).

18:26 Sowohl die Chorkleidungsfarbe (blau), als auch die Klangfarbe ist schön (und angenehm dunkel).

18:28 Schon wieder ist mir und anderen zum mitanzen zumute, beim Sonnentanz.

18:31 Schnelles und genauses Sprechen, bei gleichzeitiger Tonsicherheit beweisen die Lettinnen wenn bei „Blas, Windchen.“

18:34 Ich verstehe keinen Text (weil ich nicht Lettisch spreche), aber das lettische Volkslied „Auftrieb“ klingt irgendwie traurig.

18:36  „Ich stehe und ich singe“ klingt sehr optimistisch.

18:37 Handys vor einem Konzert auschalten! (Muss man in der Reihe hinter mir noch lernen).

18:39 Das Publikum steht auf um die Hildesheimer Mädchenkantorei auf der Orgelempore zu sehen.

18:40 Es hat was von Engeln, diese Mächenstimmen von oben. Sie singen aus der Messe für zwei gleiche Stimmen von C. Chamiade „Kyrie“ und „Gloria“.

18:41 Es geht nichts über starke Altistinnen. Aber auch das gute Orgelspiel trägt zur Stimmung bei.

18:43 Auch das zweite Glora am Abend greift dynamisch in die Vollen.

18:44 Gebannte Gesichter im stehenden Publikum.

18:47 Orgel-Solo.

18:49 Die „Scholares Minores pro Musica Antiqua“ wird von Herrn Lubrich angespriesen, jedes Kind kann ein historisches Instrument spielen, sie touren durch Japan, Finnland, Amerika und sind nun in Dingelbe.

18:50 Hat was von einem Mittelalterfilm.

18:51 Aber schön klingts.

18:52 Es wird getanzt, gesungen, es werden Instrumente gespielt und man hört die ersten Männerstimmen des Abends.

18:55 Sie singen Deutsch. Sogar ein Lied das einige von uns noch knnen könnten „Viele verachten die edele Musik“ (Johann Kaspar Bachofen).

18:58 Schöne Show.

18:59 Rad schlagen durch das Publikum. Pyramiden.  Sehr akrobatisch dieser Chor.

19:02 Lautes Klatschen und Stampfen für die Scholares Minores pro Musica Antiqua.

19:03 Die Chöre aus Polen, Halle und Söhlde singen gemeinsam „Sound the Trumpet“ (Purcell)

19:04 Schöne Streicherbegleitung.

19:07 Rea R. kennt das Lied auch und singt mit.

19:08 Der Kehrwieder Kinderchor und der Kinderchor Halle (Das Original seit 1994) sind durch eine lange Freundschaft verbunden.

19:09 Bunt sind schon die Wälder – Die Hallenser singen das Lied zur Jahreszeit.

19:10 Und weils so gut gepasst hat noch ein Herbstlied „Das Herbstlied“.

19:12 Über Hähne und Katzen wird auf Englisch gesungen.

19:14 „Alles wird besser, wenn man ernster fragt.“ Hanns Eisler

19:15 Für alles Kreaturen der Welt (Ommnis mundis creatura) lassen die original Hallenser ihre Stimmen strahlen (während sich das Klavier in Basslagen wohlzufühlen scheint).

19:20 Letzter Applaus für einen Einzelchor.

19:20 Alle Sänger in den Altarraum. Wo sind die angekündigten Blumen?

19:22 Allen Chorleitern und anderen Musikern wird gedankt.

19:25 Alle singen gemeinsam „Dona nobis pacem.“

18:28 Applaus

19:29 Die Spendenkörbe sind bereit, das Konzert endet und damit der Liveblog. Zurück in die angeschlossenen Elternhäuser.

Willkommen im Hildesheimer Land

Nachdem wir sie in Dortmund kennenlernten, räumten wir beim Deutschen Chorwettbewerb ab.
Auf unser Festival eingeladen, sorgten sie für wunderbare Stimmung.

Nun besuchen wir unseren Glücksbringerchor in der Gemeinde Söhlde zum 5. Internationalem Kinderchorfestival „Music is my life“ (gleichzeitig gratulieren wir damit dem Chor zum 35jährigem Bestehen). In Kombination mit DEM Korrepitior (C. Peyerl) kann das nur toll werden.

Nach drei Stunden Fahrt, einer Stärkung am Keksbuffet und einem kurzen Einsingen, ging es in die kath. Kirche Dingelbe zum Aufstellung proben und Ansingen.

Ein Bericht vom Konzert der Gastchöre folgt ab18:00 live hier.

Die PKJC-Tournee: Ein Fazit

Die PKJC-Tournee ist vorbei. Alle Sänger sind heimgekehrt und arbeiten nun daran, ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Zeit für mich, hier auf dem Schola-Blog ein kleines Fazit abzulassen. Immerhin waren auch einige Weimarer an dieser Kurztournee beteiligt.

Zuvor allerdings schaue der interessierte Leser auf dem PKJC-Blog vorbei, wo unser eifriges Dokuteam auch diesmal wieder unermüdlich gearbeitet hat und alles über unsere Tournee nachgelesen werden kann. Da mein einziger Beitrag zur Tourneedokumentation diesmal darin bestand, dem Team meinen PC zur Verfügung zu stellen, um unsere wunderschönen Podcasts zu schneiden, muss ich meinen Senf jetzt halt hier abgeben.

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Schlussbilanz

Es ist soweit. Das letzte Konzert ist gesungen, die Gastchöre sind abgereist, und das Buffet löst sich auch endlich langsam auf. Zeit für mich, meine persönliche Bilanz zu ziehen und einige Gedanken vom Stapel zu lassen. Nicht nur über das Festival, sondern nach 10 Jahren (und 9, die ich schon dabei bin) auch darüber, was der Chor mir und anderen bedeutet. Sollte sich jemand nicht mit meinen Sichtweisen identifizieren können, so sei er (oder sie) sich versichert, nicht persönlich angegriffen worden zu sein. Eine so ereignisreiche und von hunderten Menschen geprägte Zeit ruft zwangsläufig unterschiedliche und gemischte Gefühle hervor.

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Das war’s dann… oder doch nicht?

Das öffentliche Abschlussingen auf dem Theaterplatz hat unserem Festival ein würdiges und stimmgewaltiges Ende verliehen. Während hunderte Sänger abwechselnd Stücke aus ihren Programmen der letzten 3 Tage präsentierten, stimmten des Öfteren Sänger anderer Chöre in ihnen bekannte Stücke ein. Und derweil dieses gemeinsame Musizieren eine angenehme Atmosphäre der Verbundenheit erzeugte, war in vielen Gesichtern Freude, Stolz und, seien wir ehrlich, auch Erleichterung über das bevorstehende Ende des Festivals zu sehen. Denn obgleich die letzten Tage für alle Beteiligten viel Spaß und Freude brachten, waren sie auch mit außerordentlichen Mühen in Organisation und Dokumentation verbunden.

Doch es hat sich gelohnt. Die Reaktionen sind durchweg positiv, viele Stimmen verlangen weitere Festivals. Ein ausführlicher Artikel über Reaktionen auf das Festival sowie Videoaufnahmen derselben werden folgen.

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