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Botanischer Garten

Als kleine Gruppe von zehn Kindern und zwei Betreuern hatten wir uns entschieden, den Botanischen Garten zu besuchen. Auf diese Weise können wir nicht nur mit unseren Stücken die Welt bereisen, sondern auch die Pflanzenwelt der verschiedenen Kontinente erkunden.

Nach einer etwa 45-minütigen Fahrt mit U-Bahn und Tram quer durch München waren wir schließlich im Botanischen Garten angelangt und interessierten wir uns zuallererst für die vielseitigen Gewächshäuser. Angefangen bei Kakteen, dessen Blüten bis zum Glasdach reichten, liefen wir vorbei an Seerosenteichen, Aquarien, Palmen sowie Farnen jeglicher Größe. Dabei wanderten wir in kürzester Zeit durch verschiedenste Kontinente und Klimatypen: den feucht-warmen Tropen folgten trockene Savannen und Wüsten. Mittagessen gab es übrigens in Mexiko, wo wir unsere mitgenommen Burger verspeisten.

Aber nicht nur Pflanzen gab es zu sehen – wir sichteten auch einige Tiere. Neben der heimischen Schnecke im Tropenhaus, die sich ähnlich invasiv wie die Fledermaus in die Vogelhochzeit dort eingenistet hat, gab es Schildkröten und Fische aller Art und Größe zu bestaunen. Am Ausgang der Gewächshäuser trafen wir auf eine überaus motivierte Mitarbeiterin des Gartens, die uns reichlich Lagepläne in die Hand drückte. Im Austausch konnten wir ihr einige Konzertflyer mitgegeben. Der Konzertbesuch passte bei ihr leider ebenso wenig in die Terminplanung wie bei uns der von ihr vorgeschlagene Besuch des Museumsshops…

Nach dieser Begegnung gingen wir über den Schmuckgarten vorbei an der Orangerie zu einer größeren Wiese, auf der es sich ein Teil der Gruppe gemütlich machte. Die Übrigen liefen nach Belieben noch ein wenig weiter durch die zahlreichen kleinen Biotope: Wir umwanderten einen See, drangen durch ein Moor und überschauten die Alpen. Das alles natürlich in Kleinformat.

Nachdem sich unsere zwei Grüppchen wieder getroffen hatten, packten wir in Ruhe unsere Sachen und liefen in Richtung Ausgang. Zufrieden kamen wir wieder an der Kirche an. Alles in allem war unsere kleine Weltreise nicht nur interessant, sondern vor allem unterhaltsam und entspannend. Was kann man Schöneres vor einem langen Konzert unternehmen?    

Singen, singen, singen

Seit einer Woche sind wir nun im Allgäu. Trotz eines gelungenen Eröffnungskonzertes war die Woche hauptsächlich von umfangreichen Proben geprägt. Heute kamen die Konzerte nun auf einen Schlag, gleich drei Auftritte erwarteten uns in Sonthofen!

Dank einer Einladung zum internationalen Chorfestival „Sonthofen singt“ präsentierten wir einen Ausschnitt unseres Programms auf einer Open-Air-Bühne. Um als Chor erkennbar zu sein, trugen wir unsere neuen roten Chor-T-Shirts. Diese trugen wir auch schon heute Vormittag – ein Fototermin stand an. Wir zeigten uns nicht nur in unseren T-Shirts, sondern auch in unseren tollen dunkelblauen Hoodies.

Nach den Fotos und dem Mittagessen ging es mit dem Bus nach Sonthofen. Auf dem Marktplatz empfing uns schon eine bunte Menschenmenge, die gerade einem süddeutschen Ensemble beim Musizieren zuhörte. Die traditionelle Musik inspirierte unseren Chor zum spontanen Tanzen – sehr zur Freude des Publikums.

Da sich auf dem Festival Jodelgruppen, Familienmusik oder Chöre im 20-Minuten Takt abwechselten uns es dabei manchmal etwas länger dauerte, viel unser zweiter Auftritt zwar etwas kürzer aus, kam aber ebenso gut an.

Mit den etwa 80 Sängern des Kinder- und Jugendchores ging es auf der Bühne durchaus etwas enger zu.

Nach den zwei Auftritten ging es in Eile zur Stellprobe für unser Abendkonzert. Schnell noch umziehen und einigermaßen pünktlich um 19:30 Uhr begann unser Konzert in der St-Michael Kirche. Wir sangen fast unser vollständiges Programm und packten bestmöglich alles Erprobte aus. Das Publikum freute sich insbesondere über die Volkslieder sowie die vom Kinderchor getanzten Stücke „Kusimama“ und „Hats“.

Auch wir waren mit uns zufrieden und kamen abends erschöpft aber glücklich in Leutkirch an.

Musik, „Kunst“ & Sport

„Endspurt“ war die Losung am Nachmittag. Dies betraf sowohl die musikalisch-künstlerische als auch die sportliche Komponente. Denn am Nachmittag wurde im Hinblick auf morgen noch einmal eingehend geprobt. Die jeweils Probefreie Gruppe hatte die Gelegenheit zum Tanzen, Basteln, Spielen oder kreativen Bedenken des geheimen Chorfreundes. (Jeder hat einen geheimen Chorfreund, von welchem er unbekannterweise beschenkt oder in sonst einer kreativen Art und Weise bedacht wird. Anders gesagt, es hat auch jeder jemand anderen zu bedenken.)

Eine Besonderheit gab es für die Sänger des Kinderchores, welche die Aufgabe bekamen, das zum Teil vorhandene Chaos in ihren Zimmern zu beseitigen. Alles getarnt als Schönheitswettbewerb. Die ersten drei Plätze wurden nach festgelegten Kriterien gekürt. Das Ergebnis fiel mancherzimmers recht kreativ aus. Außerdem bekam jedes Zimmer ein kleines Feedback. Ob es das gleiche nun für den Jugendchor geben wird???

Am Abend waren Teamgeist und Kooperation gefragt, denn es wurde in vier Teams, jeweils zwei gegeneinander, gespielt. Das Ziel: die fremde und die eigene Fahne ins eigene Feld zu bringen! (Jedenfalls bei manchen Gruppen. Bei vereinzelten Gruppen reichte es, die fremde Fahne zu erobern) Die Strategien waren so unterschiedlich wie die Gruppen selbst. Nach einigen Runden gingen alle bald, und vor allem ungewöhnlich ruhig, zu Bett.

Das Ohr trinkt mit

Bei der Brauerei Härle

Einen Einblick in die Produktion der Brauerei Härle bekamen wir bei einer Führung durch den Betrieb. Dabei wurden wir gestaffelt in drei Gruppen durch die Produktion geführt und sahen die Kessel, Gär- und Lagerfässer, die Abfüllanlage und den brauereieigenen Hopfengarten. Parallel probten die anderen Gruppen in unserer Unterkunft.

Nun wissen wir u.a., was die Seele, die Würze und der Geist des Bieres sind und dass das Ohr mittrinkt und Bügelverschlüsse darum im Trend liegen („Plopp“).

Es war beeindruckend, dass die Brauerei ihre Zutaten ausschließlich aus der nahem Region bezieht (darunter täglich Tonnen von Getreide!) und die gesamte benötigte Energie (bei einer Brauerei nicht unerheblich) aus dem Verbrennen von Holzschnetzeln gewinnt. Spannend, so ein konzeptionell engagiert wie funktionierendes Unternehmen kennenzulernen, dass uns in Leutkirch seit Tourneen vor der Nase stand!

Zum Schluss wurde dann noch je nach Alter die spezielle Limonade der Firma – „Seezunge“ – die denselben Brauvorgang wie Bier durchläuft, verkostet.

Oh nein! Wo ist mein Käse?!

Probenfrei! Endlich dürfen die überarbeiteten Ersatzmappen einen Tag ruhen… Aber anstrengend wurde es für uns am heutigen Donnerstag dennoch. Mit dem Bus ging es in Richtung Immenstadt, von wo wir eine Wanderung durch die Berge der Voralpen starteten.

Die anspruchsvolle Steigung blieb uns Dank der Mittagbahn erspart, einem Sessellift, der uns in Zweierpaaren von 750 m auf 1452 m brachte.

Von der Bergstation ging es noch ein paar wenige Meter in die Höhe, wo vor dem Gipfelkreuz ein Gruppenfoto gemacht wurde.

Die Wanderung führte uns dann zurück ins Tal, dabei wechselten sich Laufen und Pausen je nach eigener Geschwindigkeit ab. Die Gruppenersten hatten dabei das Vergnügen, Entgegenkommenden unsere etwa 70 Personen zählende Menschenschlange anzukündigen.

Wir schlängelten uns so durch Almwiesen und Kuhherden nach Gunzesried, wo wir die dortige Sennerei besuchten. Begrüßt wurden wir durch eine abwechslungsreiche Verkostung der verschiedenen Käsesorten, die nur von einem außergewöhnlichen Imagefilm überstrahlt wurde. Der Senner ermöglichte uns eine interessante Führung durch den Käsekeller und anschließend konnten die hauseigene Produkte erworben werden. Der charakteristische Geruch, insbesondere durch das Salzbad verursacht, wird vielen von uns wohl noch lange in der Nase schweben.

Doch die Wanderung war noch nicht beendet. Der Weg führte und an einem kristallklaren Gebirgsbach vorbei, der die großen Felsblöcke glatt geschliffen hatte.

An einer besonders schönen Stelle gingen eine Hand voll Sänger in das kalte Wasser, viele erfrischten ihre Füße von der langen Wanderung. Der Bus wartete in Blaichach auf uns, wenige Kilometer von Gunzesried entfernt.

Wieder zurück in Leutkirch, stürzten sich alle auf das Abendessen. Bald darauf endete der sportliche Tag mit gemeinsamen Tanzen.