Archiv der Kategorie: Theater

Dies war der erste Streich, und der zweite folgt sogleich…

Am nächsten Tag ging es wieder ran.
Mit Elan und natürlich Muttivation, Multivation und Motivation.
Eigentlich allen ist der Spaß, aber auch die Anstrengung anzusehen.
Es ist toll, mal nicht einfach nur der Kinderchor zu sein,
der irgendwo auch noch auf der Bühne unterkommen muss.
Wir sind nun ausnahmsweise mal von Anfang an bei der Stückerarbeitung dabei und nicht erst bei den Endproben.
Es war nun auch deutlich zu sehen das wir nicht mehr so verkniffen sondern offener, freier und lockerer waren, als gestern.
Bald seht ihr das ganze auch noch in Bild und Ton.

TANZEN, TANZEN, TANZEN

Heute ging es ums bewegen.
Die Pariser Leben Besetzung traf sich mit Regisseur, Choreographin, Dirigent und Kostümbildnerin im Theater.
Als erstes gab es ein Warm Up, wir mussten, zu Musik, herumlaufen und umfallen.
So graziös wie die Choreographin sah es bei
den Meisten wohl eher nicht aus.
Später fingen wir dann schon an Choreographien
und Szenen zu proben und zu Tanzen.
Im Walzer und  Polkaschritt tanzten wir durch den Raum…
Zwischendurch spielten wir Akaihana-Super-Finger.
Es war ein sehr spannender aber auch anstrengender Tag.
Bilder seht ihr hier:

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Ein Märchen kehrt zurück

Der Weihnachtsmarkt ist aufgebaut, die ganze Stadt geschmückt und sogar geschneit hat es schon, für die meisten heißt das, die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Doch unsere Sängerinnen und Sänger verbinden damit noch etwas anderes: Proben, Einsingen, Umziehen und Zöpfe flechten. Ja, es ist wieder so weit, Hänsel und Gretel ist zurück auf der Opernbühne! Und wie immer ist auch unser Kinderchor mit von der Partie!

Seit der letzten Woche proben wir im Theater, damit auch dieses Jahr wieder alles perfekt funktioniert. Nur das Publikum hat bisher immer gefehlt, denn was bringen die ganzen Mühen ohne leuchtende Kinderaugen, die sich vor der Knusperhexe fürchten und aufgeregt mitfiebern, wenn Hänsel und Gretel sich im Wald verlaufen.
Aber das wird sich schon bald ändern. Heute ab 19 Uhr werden wir bei 5 Vorstellungen wieder erlöst und befreit, singen, tanzen und essen Lebkuchen (natürlich nicht auf der Bühne).

Damit ist dann wohl alles bereit für die anstehende Adventszeit und Sie müssen sich nicht mehr wundern, wenn ihre Kinder plötzlich an Engel glauben und von fliegenden Hexen, explodierenden Öfen und zum Leben erweckten Lebkuchenkindern erzählen.

öffentlich- szenische Probe im Theater Erfurt

Heute ein Liveticker von der ersten szenischen Probe für die Wiederaufnahme der Weihnachtsoper ‚Hänsel und Gretel‘

15:01 Die Probe beginnt

15:14 jetzt wirds musikalisch

15:15 oh eine männliche Gretel

15:19 „ihhhhhhhh da steht ein Junge neben mir“

15:20 „jetzt machen wir den Entzauberungsmoment“

15:24 erste Orientierungs-schwierigkeiten treten auf

15:31 „ach kommt wir machen das nochmal“

15:39 „ich brauch die Kuchenholkinder“

15:46 „die Kekse werden nicht gegessen, sonst habt ihr Krümel im Mund und könnt nicht singen“

15:48 und nochmal alles auf Anfang

15:49 Alle Kinder schlafen im stehen!

15:54 „Ihr singt jetzt das was ihr könnt!“

15:55 Clemens ist Vater?!

15:56 „Wenn die Not aufs Höchste steigt Gott der Herr die Hand uns reicht!“

15:57 Applaus

15:58 Ende!

Selten so orange im Gesicht

Der Terrakotta Chor
Der Terrakotta Chor

Selten ist man so nah an der Prominenz um heißbegehrte Autogramme zu ergattern. Selten so orange im Gesicht. Selten so fröhlich lachend und euphorisch feiernd über das Wort „Turandot“. Die Domstufenfestspiele haben begonnen, oder besser gesagt, sind in vollem Gange, aber eigentlich hören sie auch fast schon wieder auf. In zweieinhalb Wochen werden genau 15 Vorstellungen gespielt. In dieser knapp bemessenen Zeit dürfen wir, 40 junge, motivierte Kinder des PKJC, an Puccinis Oper mitwirken. Wir tauchen ein in eine chinesische Märchenwelt und erleben die Prinzessin Turandot. Weil sie alle Männer hasst, tötet sie jeden ihrer Brautwerber, der nicht drei Rätsel lösen kann. Auch der Prinz Calaf möchte die Prinzessin erobern und kann glücklicherweise ihre Aufgaben lösen. In seiner Freude können wir als Terrakotta-Kinderchor-Armee ihn nicht nur gesanglich, sondern gestisch, mimisch und körperlich vollkommen unterstützen. Dabei lässt sich wunderbar alle angesammelte Freude über rhythmisch mitschreiende Kinder aus dem Publikum oder sonstige Spontanitäten ausleben. Auch am Anfang der Oper sind wir dem Publikum ganz nah, laufen gekonnt durch den 1-A-Opernchor zu unserem Auftrittsort und singen mit super Blick über den gesamten Domplatz und auf den Dirigenten. Ach ja, seufzend stellen wir fest, wie schnell der Opernabend dann auch schon wieder vorbei ist. Schon bald werden wir es vermissen, nicht mehr abends in einem Container auf dem Domplatz zu stehen, an dem Versuch scheiternd, die orangene Farbe vollständig aus unseren Gesichtern zu entfernen.

Ein Beitrag von Linn Pietsch

Ta ra ta ta, ta ra ta ta!

Eines der vielen schönen Dinge am Sängerdasein im PKJC ist, dass man regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt wird. So ging des Steffi S. und Marie W. zur zweiten Hauptprobe zur aktuellen Oper-mit-Kinderchor Carmen am Theater Erfurt. Da unsere Chorleiterin (Frau Fischer) mit den Weimarer Kollegen probte, leitete Marie (motiviert durch Steffi) das Einsingen.

Aber Stimme allein reicht im Musiktheater nicht. Authentische Gassenjungen sind dreckig. Also schminkten sich die Sänger an Armen und im Gesicht (und in einem Fall auch an den Beinen) mit brauner Schminke, während die Blusen als Symbol für die kindliche Unschuld schneeweiß blieben.

Eingesungen und ausgestattet ging es dann („Und ich bitte auf die Bühne […] den Kinderchor.“) auf die Bühne zum Auftritt der Gassenjungen vor der Zigarettenfabrik. Dort tuen sie, was Straßenkinder eben so tun, sie spielen Lufttrompete, kämpfen mit Holzschwertern, machen sich über die Soldaten lustig und singen auf Französich.

Nach diesem Auftritt ging es dann zu einem anderen Hauptprobenritual – dem Warten. Waren wir gut? Sollen wir nochmal spielen?. Sie waren gut. Sie mussten nicht nochmal raus. Sie mussten sich nur noch umziehen, abschminken und nach Hause.

Das Dokuteam wünscht dem Carmenensemble „ToiToiToi!“

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Die Hexerei ist nun vorbei…

Doch anders als in der Oper bei Hänsel und Gretel „singen und springen wir“ jetzt NICHT „froh und frei“… Wir tanzen auch nicht, uns an den Händen fassend, einen fröhlichen Ringelrein oder fallen uns freudestrahlend in die Arme. Nein, wer genau hingeschaut hat am vergangenen Donnerstag, der konnte eher ein paar traurige Gesichter bei den vielen kleinen und größeren Lebkuchenkindern und Engeln sehen. Warum? Nun, Hänsel und Gretel ist für diese Spielzeit vorbei und wir haben erst einmal keine weiteren Vorstellungen am Theater. Zum letzten Mal wurden also (diesmal etwas mühsam) die Engelbesetzung fest gelegt, Wege und Positionen kurzfristig noch einmal geübt, Hänsel und Gretel im Schlaf bewacht, eingesungen, die Haare geflochten und schließlich der Weg zur Bühne angetreten. Dort wurden wir zum letzten Mal erlöst und befreit, tanzten, sammelten Lebkuchen und freuten uns über das Wiedersehen von Vater, Mutter, Hänsel und Gretel.
Außerdem gilt: Wer noch genauer hingeschaut hat, als diejenigen, die traurige Gesichter erkannt haben, der konnte auch sehr freudige Gesichter zwischen den Kindern entdecken… Warum das? Nun, ein ganz besonderes Lebkuchenkind hatte sich für die letzte Vorstellung heimlich unter uns gemischt. Eine Person, die uns normalerweise eher von der Seite der Bühne aus Unterstützung leistet und die erstaunlich wenig auffiel zwischen all den Kindern! Freudige Gesichter gab es außerdem, weil wir wieder einmal großen Spaß auf und hinter der Bühne hatten, herzlichen Applaus bekamen und weil wir doch alle irgendwie wissen: Die nächste Oper mit Kinderchor kommt ganz bestimmt… und dann wird wieder fröhlich gesungen und gesprungen und getanzt (wenn das Stück es zulässt). Bis dahin träumen wir einfach noch ein bisschen vom Sandmännchen, der Hexe und dem Lebkuchenhaus!

Ein Weihnachtsmärchen

Es gibt wohl kaum ein Chorkind, dass die Situation nicht kennt. Man sitzt am zweiten Weihnachtsfeiertag zu Hause unterm Tannenbaum, wenn plötzlich eine Stimmte sagt: „Es ist 16 Uhr noch zwei Stunden bis zum Beginn der Vorstellung ‚Hänsel und Gretel‘ und ich bitte die Mädchen und Jungen des Kinderchores zum Theater Erfurt.“

Als erstes kommen die Engel an, werfen sich ihre weißen Gewänder über und ziehen ihre Riesenflügel an. Dann geht es hinter die Bühne, dort haben sie die Chance selbst mal zu zu schauen. Aber nicht nur die Engel schauen zu, überall ob im Publikum oder in der Technik überall haben sich (ehemalige) Chorsänger versteckt, diejenigen die hinter der Bühne sind begrüßt man jetzt schon, die im Publikum -logischerweise- nach der Vorstellung. Nachdem unsere Engel Hänsel und Gretel im Schlaf beschützt haben, geht es wieder runter von der Bühne und raus aus dem Kostüm. Denn nun wird sich auf den Auftritt der Lebkuchenkinder vorbereitet.

Nachdem sich die Letzte (eine Ehemalige, die in der Pause die Chance ergriff vom Publikum auf die Bühne zu wechseln) umgezogen hat, beginnt mit „mmmmm“ und „hey“ das Einsingen. Danach geht es vergnügt auf die Bühne, man sieht die Hexe fliegen und in den Ofen geschoben werden, und nach dem dieser explodiert, werden die Sperrholzlebkuchenkinder durch die echten ersetzt, denn Sperrholz kann nicht singen und aufwachen und tanzen und verwirrt über die Bühne steuern. Für diese Leistungen wird der Chor beklatscht, bevor es unter „Fröhliche Weihnachten“-Wünschen und mit einem Lebkuchen in der Hand nach Hause geht.

Das ganze im Video.

Was lange währt…bekommt eine Ende – Eindrücke zum „Tag der offenen Tür“ im Theater Erfurt

Ein sonnig kalter Sonntag Anfang Oktober. Stille liegt über dem Mainzerhofplatz. Plötzlich öffnet sich das Haupteingangsportal des Theaters, ein reges Treiben wird bemerkbar. Seit den Morgenstunden sind überall im Haus die Aufbauarbeiten zum Tag der offenen Tür im vollen Gange.

Ab 13 Uhr präsentiert sich das Theater in seiner ganzen Vielfalt musischen, künstlerischen und technischen Handwerks. Opern- und Opernchorsänger geben durch eine öffentliche Probe Einblicke in ihre musikalischen Aktivitäten. Ebenso spannend ist die Licht-,Ton- und Bewegungsshow, die die wichtigen, aber sonst für den Zuschauer verborgenen Arbeiten der schwarzgekleideten Männer neben, hinter, über und unter der Bühne vor, während und nach den Vorstellungen offenbart. Die Werkstätten laden im unteren Parkettbereich zu Kostümanproben und Hutbasteleien ein, während die Maske daneben das beliebte Kinderschminken veranstaltet. Doch das ist noch lange nicht das gesamte Ausmaß an interaktiven Handlungen, welche den Besuchern heute offenstehen. Dank tatkräftiger Mithilfe seitens Frau Langer, Frau Samaan und einigen freiwilligen Helfern zeigt sich im linken oberen Parkett auf zwei Tischen in großer und bunter Vielfalt die Arbeit unseres Chores. Inszenierungsplakate, Chortagebücher, Tourneegeburtstagsgeschenke wie Memory und (Kaffee)Becher, und nicht zu vergessen: Die Chor-T-Shirts. Besonderes Interesse erweckt ein Quiz, welches, nach dem Einblick in die Welt des Chorsingens, als eine Art „Festigung des neuerworbenen Wissens über Chorliteratur und innerchorliche Traditionen“ dient.

Wer jedoch glaubt, dass theoretisches Wissen allein reicht, um die Liebe zum Singen nachvollziehen zu können, wird eines besseren belehrt. Als Höhepunkt folgt nach der Darstellung die Ausführung. Was das bedeutet? Ganz einfach: Selber aktiv werden! In zwei öffentlichen „Hänsel“ Proben wird das Publikum von Frau Fischer zum Mitmachen animiert. Von Konzentrationsübungen durch „Hejo“ mit Choreografie bis hin zum Konsonantentraining an Auszügen wie „Die Hexerei ist nun vorbei […] Habt Dank euer Leben lang“ ist alles dabei, was Bühnenpräsenz und Gesang vereint. Es entsteht sozusagen der Superlativ des Laienchorsingens.

Ein weiterer Höhepunkt erfolgt durch die Vergabe des alljährlichen Zuschauerpreises, welcher, wie von vielen erwartet, nach kurzem Tamtam durch Ansprachen und Händeschütteln an „La Bohème“ verliehen wird. Nicht nur für das Theater, sondern auch für uns eine erfreuliche Nachricht. Unser Anpreisen von Kokosmilch scheint erfolgreich erhört wurden zu sein.

Nach fast sechs Stunden des Flanierens, Singens und Theaterentdeckens beruhigt sich das Geschehen langsam. Kurz nach 18 Uhr, dem offiziellen Ende, verlassen die letzten Besucher die „heiligen Hallen“. Der Um- und Abbau und damit auch das Zusammenpacken unserer verewigten, kleinen Welt stellt die letzte Aktivität an diesem erlebnisreichen Tag dar. Danach kehrt schlussendlich Ruhe im gesamten Haus und unseren Gemütern ein. Einzig von dem Springbrunnen des Theatervorplatzes lässt sich ein gleichmäßiges Plätschern vernehmen.