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Die verschlingenden Wellen der Großstadt

In die dunklen Wellen der Stadt haben wir uns heute gestürzt. Haie mit Scheinwerfer als Augen, Goldfische mit billigen Sneakern und Algen mit Buzzcut und Schnurrbart. Tausende glitzernde Hacken trieben um uns herum, Schuhe, Jacken und wunderbare Bücher verlockten uns, den Strom des Chores zu verlassen. Doch wir blieben dem Chor treu und liefen stur gerade aus. Wir trafen auf die Überreste einer alten Sandbank, welche vor 34 Jahren durch einen Weststrom niedergerissen wurde. Doch zog uns die Neugier in die Mitte des Riffs.

Gleichwohl genug mit der Wassermetapher, obwohl einige wahrlich wie Goldfische drein blickten. An jeder Ecke Berlins versteckt sich eine Geschichte, ob es eine kleine Pflanze mit dem Erbgut von Marlene Dietrichs Birke ist, ein kleines Café mit dem besten Tee Berlins oder die alten Gleise auf denen die ersten Lokomotiven fuhren, sie umgeben uns überall.

Doch das Hauptthema unseres kleinen Streifzuges war die dramatische Geschichte der Berliner Entstehung und das Stelenfeld. Auf dem letzteren wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt und herumgeführt, mit jeweils drei famosen Ortskundigen. Mein persönlicher Höhepunkt war der kleine Vortrag über den Architekten des Stelenfeldes, weil er verschiedenen Interpretationen seines Werkes gegenüber offen ist.

Aber unter dem Stehlenfelde versteckte sich, hinter einer Sicherheitssperre, ein kleines Dokumentationszentrum. Die Schriften an den Wänden erzählten die vielen Geschichten von den Ermordeten des Holocausts.

Wir verblieben dort eine bedrückende Stunde und gingen dann mit einem Geist voller Geschichten, müden Füßen und frierenden Körpern zurück in unser wohlbekanntes Gasthaus.

Bewegter Auftakt

Liebe Chorfreunde, -familien, -begleiter und Singende,

Wir sind wieder unterwegs. Diesmal geht es in unsere Hauptstadt nach Berlin. Dort verbringen wir unsere Silvester-Tournee!

Doch unser erstes Konzertziel lag in Sachsen-Anhalt. Am Morgen des 28. Dezember 2023 sind wir mit Busfahrer Uli pünktlich um 8:30 Uhr aus Erfurt losgefahren. Nach einem Ladestopp und einer etwas längeren Wartezeit auf einen Special Guest verließen wir Weimar um kurz nach 10 :00 Uhr. Vorbei an Windrädern und überschwemmten Feldern, kamen wir gut voran und erreichten unser Ziel Zerbst wie geplant kurz nach 13:00 Uhr.

In der historischen Stadthalle begannen wir sofort mit den Stellproben, damit alle den richtigen Platz fanden. Das war gar nicht so einfach.
Da unser Tournee-Chor aus drei verschiedenen Gruppen zusammengestellt wurde, bedeutete das viele Auf- und Abgänge, sowie sehr viel Geduld von allen Beteiligten. Denn nicht alle waren bereits auf dem gleichen Stand, was die Chorliteratur anging.

Um 16:00 Uhr begann unser Konzert vor ca.150 Menschen im Publikum. Auch der Zerbster Bürgermeister erfreute sich am Konzert mit besinnlicher und fröhlicher Chormusik rund ums Weihnachtsfest und den Jahreswechsel.


Das Publikum spendete nach dem einstündigen Konzert freundlichen und herzlichen Applaus und zeigte seine Zufriedenheit zusätzlich mit großer Spendenbereitschaft an den Ausgängen, was uns sehr erfreute.

Nach dem bewegten Konzert in der Stadthalle, ging es nach kurzer Stärkung und in bequemerer Kleidung wieder zurück in den Bus.- Während die Betreuer den Busfahrerer lautstark mit einer neuen Variante von Stimmbildungs-Uno unterhielten, freute sich der Rest der Reisegemeinschaft auf die Lichter der Großstadt. Der Funkturm hieß es uns in Berlin willkommen.
Kurze Zeit später erreichten wir die die Gäste-Etage in der Osloer Straße. Nun war Eile geboten. Chaotisches Auspacken, lustiges Koffer-Tetris im Fahrstuhl mit Felix, Zimmer einrichten, Betten beziehen und Gemüsesuppe zum Abendessen sorgten für einen angenehmen abendlichen Ausklang.
Zum Tagesabschluss besprachen wir noch Organisatorisches, teilten Teams ein, um für den reibungslosen Ablauf der nächsten Tage zu sorgen, und sangen ausnahmsweise die „Elche“.
Anschließend holten wir den Schlaf der vergangenen Tage nach. Gute Nacht und bis morgen.

Autoren: Ineke, Rico

DiDiDiDiDiDiDing DiDingDing Hej Ein Wochenende mit Voces8

Schon lange probten wir immer wieder die gleichen Melodien, bis auch wirklich jeder noch so kleine Ton saß,  immer untermalt von Frau Fischers Begeisterung für dieses doch recht ungewöhnliche Projekt. Es trafen sich nämlich am Ende der Osterferien für drei Tage eine 160 Singende zählende Delegation aus Chorakademie und schola  mit dem Vokalensemble Voces8 in der Notenbank, um für ein gemeinsames Konzert im Rahmen der Thüringer Bachwochen zu proben. In die einfachen Melodien wurden nun unter Improvisationsanleitungen der einzelnen Sänger komplizierte Rhythmen und Melodiestücke eingebaut. Aber nicht nur an den Stücken die wir extra für dieses Projekt eingeübt hatten arbeiteten wir intensiv, sondern auch für unsere eigenen Stücke gab es Tipps. So lernten wir auf spielerische Art noch einmal ganz anders Spannung aufzubauen und aufzulösen. Auch bei Sing, Sing, Sing konnten wir so noch einiges verbessern. Damit auch die Jüngeren unter uns alles verstanden, was die Mitglieder von Voces8 von uns wollten, gab es wechselnde Übersetzer aus unseren Reihen, die aber nie genau das sagten, was sie sollten, sondern es in unsere Chorsprache übersetzen. Manche Sätze konnten so in ein Wort zusammengefasst werden. Voces8 war auf jeden Fall sehr beeindruckt von unserem Können und so hatten wir am Sonntag ein fulminantes Abschlusskonzert in der Thomaskirche in Erfurt. Wir schafften es sogar einige Zuschauer zum Mitsingen zu bringen.

Herzlichen Glückwunsch „Schola Cantorum Weimar“

Unsere Freunde aus Weimar – die Schola Cantorum hat an diesem Wochenende am  5. Erwitter Kinder- und Jugenchor-Wettbewerb teilgenommen. Das fleißige Üben und das hohe musikalische Niveau haben ihnen wie schon letztes Jahr bei Deutschen Chorwettbewerb den 2. Platz der Kategorie A mit 23, 8 Punkten eingebracht.

DER Korrepetitor und DIE Chorleiterin inmitten der Schola

Heute um 14:15 Uhr stellten sie sich mit ihrem 15 Minütigem Programm der Jury.  17.30 Uhr wurden die Platzierungen bekanntgegeben und 19 Uhr standen sie noch einmal mit „Clap your hands“ und der „Spinne“ (Choreografie: Vincent Müller) auf der Bühne der Hellweghalle . Die Musikalische Leitung lag in den Händen von Cordula Fischer – die Schwarz und manchmal auch Weißen Tasten vom Klavier betätigte Christopher Peyerl – und drumherum gab es wie immer viele fleißige Helfer die auch diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis werden ließen.