Alle Beiträge von Maximilian Steinhöfel

Der erste Tag: Erst jetzt geht’s richtig los!

Kurz vor halb Sieben von mehreren geradezu absurd motiviert wirkenden Betreuern aus dem Bett geschallt zu werden, ist für unsere Chorreisen ja ganz normal. Dies allerdings in so schönen Zimmern einer so schönen Herberge zu erleben, ist selbst für unsere Verhältnisse ungewöhnlich. Und da das Bedürfnis nach Schlaf nur noch von dem nach einem guten Frühstück übertroffen wird, torkelten heute morgen zirka 70 schlaftrunkene Sängerinnen und Sänger unter die Duschen und in Richtung Speisesaal, um sich am ausgezeichneten Frühstücksbuffet zu erfreuen.

Dann: Die erste Probe. Aufstellung sortieren, Stücke ansingen, Noten suchen, ausleihen, verteilen und noch mehr suchen, Einzelübungs-Sitzungen vereinbaren und in freudiger Erwartung der nächsten Pause gespannt auf die Uhr linsen. Trotzdem waren unsere beiden Vormittagsproben alles in allem sehr effektiv, und wir belohnten und mit einem Mittagessen aus Cordon Bleu, Kartoffelgratin und Eierkuchen.

Am Nachmicttag wurde uns die Hitze zum Feind, sodass wir unsere dritte Probe frühzeitig abbrechen mussten. Stattdessen hieß es nun: Hüte schnappen, einkremen, Sonnenbrille auf und ab nach draußen zum Stadtrundgang. Der begann – wer hätte das gedacht – nicht in der Stadt, sondern auf einem Hügel, den schon die alten Germanen als Gerichtsplatz benutzten. Heute findet man hier vor allem ab und zu die Kirmes… so spielt das Leben.
In der Stadt selbst durften wir uns dann in Gruppen die Beine vertreten, als Test für die Freizeitphasen in den größeren Städten.
Die letzte Probe fand „open air“ auf dem Parkplatz statt, Gott sei Dank im Schatten des Hauses, gefolgt von einer weiteren Runde des „Fahnenspiels“, das wir als unser Tournee-Eröffnungsspiel veranstaltet hatten.

Nach dem Tagesabschluss, bei dem uns Jakob und Jonathan ihr Chortagebuch-Kreuzworträtsel vorstellten, dürfen die meisten von uns nun endlich ins Bett fallen. Nur einige tapfere Recken bleiben wach, organisieren, bloggen, schneiden oder kochen Tee, in der Hoffnung, dass der morgige Tag genauso schön wird wie heute.

Nur bitte nicht so heiß.

BITTE NICHT.

 

Blois 2013: Le résumé

Eigentlich hatte ich diesen Rückblick ja schon gestern schreiben wollen, aber nach der ca. 14 bis 15 Stunden langen Busfahrt habe ich den Tag dann doch lieber genutzt, um ein bisschen Schlaf nachzuholen. Und da es jetzt schon fast wieder Mittwoch ist, möchte ich wenigstens noch kurz ein paar abschließende Worte über diese schöne Reise verlieren.

Zunächst einmal nachträglich noch der Bericht zum Sonntag. Nachdem wir nämlich unsere zweite Nacht bei unseren französischen Gastgebern verbracht hatten, wurde es auch schon wieder Zeit für den Abschied. Wir ließen uns gegen 10:00 Uhr vor der Kathedrale absetzen und verabschiedeten und (oftmals nicht ohne Bedauern) von unseren Gastfamilien. Nach der obligatorischen Stell- und Ansingeprobe begann dann auch schon halb 11 die Messe, die wir mit „Wenn ich ein Glöcklein wär“, „Gloria Alleluia“, „Über’s Gebirg Maria ging“, „Sanctus“ und „Verleih uns Frieden“ musikalisch begleiteten und so als Ersatz für den in seinem Haus festgeschneiten Organisten fungierten.
Anschließend wärmten wir uns auf (siehe Bild) und setzten uns, nicht ohne uns Wegzehrung mitgeben zu lassen, wieder in den Bus Richtung Heimat. Die Fahrt dauerte aufgrund der für Frankreich unüblichen Wetterverhältnisse länger als erwartet, und wir trafen gegen 2:30 Uhr in Weimar ein. Blois 2013: Le résumé weiterlesen

Fotostrecke: Der große Moment – das Konzert

Sicher, wir haben schon Konzerte mit mehr Zuschauern gesungen. Sicher, es gab schon andere Konzerte, die uns unglaublich wichtig erschienen. Aber zumindest bei mir waren Aufregung und die Vorfreude seit Jahren schon nicht mehr so groß wie heute.

Unser erstes Konzert im Ausland. Das ist schon irgendwie was besonderes. Und der Tag bestand ja nicht nur daraus, schließlich bekamen wir ja nach dem mit den Gastfamilien verbrachten Vormittag noch eine Führung durch das Stadtschloss. Und weil dabei natürlich auch Fotos entstanden sind, möchte ich diese keinesfalls zurückhalten.

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Somit verabschiede ich mich ins Bett und bedanke mich im Namen des Chores bei unseren Gastgebern.

 

Fotostrecke: Einkaufen in Frankreich…

… und was man sonst noch so macht, Samstag Vormittag in Frankreich. Josef und ich wurden heute von unserem Gastvater und dessen Sohn zum Einkaufen mitgenommen, um uns Verpflegung für die Rückfahrt nach Deutschland zu besorgen, und anschließend zum Schloss Chambord, ein hübsches kleines Prunkanwesen mit übertrieben vielen Türmchen. Was wir dabei erlebt haben, sieht der geneigte Leser auf den folgenden Bildern.

 

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Der Countdown läuft…

In einer Viertelstunde beginnt das Konzert. Wir sind eigesungen und in Topform, unser Meister der Tasten Christopher Peyerl bereitet sich mental vor und trifft letzte Absprachen und der Konzertsaal wimmelt vor ungeduldigen Sängern.

Im Nebenraum wird bereits ein Abendessen für uns vorbereitet… Wir werten das als Motivation. Und um diese zu verstärken, winkt die Aussicht, nach einem gelungenen Konzert eventuell ein weiteres Mal nach Blois eingeladen zu werden.

Angesichts dessen kann das Konzert quasi nur gelingen. Die dabei entstandenen Bilder werde ich nach Möglichkeit heute Abend noch hochladen, wenn ich nicht mehr mein Handy zum Bloggen verwenden muss.

Bis dahin viel Erfolg uns allen!

Ein Klischee… und es lebt!

Nach rund 13 Stunden Fahrt kamen wir endlich in Blois an – fast 2 Stunden eher als geplant. Herr Heim war unterdessen geistesgegenwärtig genug gewesen, die Gasteltern zu alarmieren, und so mussten nur einige von uns geringfügige Verzögerungen in Kauf nehmen.

Josef und ich landeten in der fürsorglichen Obhut einer sehr netten Familie (deren Namen ich mir sehr zu meiner Schande einfach nicht merken kann) und wurden sofort herzlich empfangen. Mein Französisch ist zwar etwas eingerostet, doch ich habe zumindest verstanden, dass unser Gastvater anscheinen eine Polstermanufaktur besitzt und auch selbst Bezüge stickt. Das Haus ist voll mit selbst bezogenen Möbeln und im Esszimer hängt sogar ein Wandteppich.

Nach einer gemütlichen Runde bei Wein, Käse und Crackern und dem Überreichen unserer Gastgeschenke rief die Dame des Hauses zum Abendessen. Das ist für die Franzosen, was für uns das Mittagessen darstellt, und das war auch zu spüren: Es gab eine Vorsuppe aus Fisch und Hummer, geräuchertes Lachsfilet, Salat, den in Frankreich obligatorischen Käse und anschließend Makronen, eine typische französische Süßspeise, die allein vermutlich als Mahlzeit ausgereicht hätten. Wer sich mit gewissen Vorturteilen bezüglich französischen Essens an diesen Tisch gesetzt hätte, der hätte festgestellt: sie sind alle wahr. Und das Essen war überaus gut.
Währenddessen sprachen wir mit den Gasteltern über uns und unsere Eltern (ich habe gemerkt, dass doch noch das ein oder andere Wort in meinem Schädel kursiert) und die Unterschiede zwischen deutschem Bier und französischem Wein.

Bevor ich mich jetzt schlafen lege, hänge ich noch ein paar Bilder an. Ich hoffe, der restliche Chor hatte auch so einen angenehmen Abend wie wir und wünsche allen eine gute Nacht.

Wichtig: Bilder anklicken für größere Ansicht und Kommentare.

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Auf in ferne Lande…

Es ist soweit: Wir rollen Richtung Frankreich. Ziemlich genau um 6 Uhr (sichtlich zu früh für einige anwesende Chorsänger) fuhr unser Bus von der katholischen Kirche ab.

Die Uhrzeit macht sich bemerkbar: Ich habe noch nie auf solch einer Gruppenreise einen derart stillen Bus erlebt. Ich nutze die Gelegenheit, um vor Überquerung der Grenze noch eine kurze Statusmeldung von meinem Handy abzusetzen (man möge mir daher eventuelle Tippfehler verzeihen)

Planmäßige Ankunft in Blois ist gegen 19:00 Uhr, bis dahin heißt es schlafen, Text üben in letzter Minute, Ansagen schreiben und die Nerven behalten. Auf dass wir alle wohlbehalten in Frankreich ankommen (ich werde versuchen, dies zu gegebener Zeit zu vermelden, sobald ich zuverlässig ins Internet komme)

Au revoix… oder so ähnlich…

Es lebt!

Nachdem auf unserem Blog seit dem Festival nur dezente Aktivitäten zu verzeichnen waren, ist nun der Zeitpunkt gekommen, um dem Ganzen wieder etwas Leben einzuhauchen. Schließlich nähert sich unsere Reise nach Blois nun langsam mit beunruhigender Geschwindigkeit, und somit auch ein Anlass für den ein oder anderen Bericht.

Nun habe ich natürlich noch keine Ahnung, wie es vor Ort um regelmäßige Internetzugänge bestellt ist, und dank dieser kleinen sprachlichen Barriere dürfte es auch ein wenig kompliziert werden, meine Gastfamilie höflich um ihren WLAN-Schlüssel zu bitten, aber sollten alle Stricke reißen, gibt es eben eine schön ausführliche Zusammenfassung, wenn wir wieder in Deutschland sind.

Josef und ich sitzen schon in den metaphorischen Startlöchern, die Kamera ist geladen und mein Laptop befindet sich grade noch in der Reparatur, um uns pünktlich zur Konzertreise die nötige Mobilität zu verleihen. Trotzdem sind wir jedem Chorsänger dankbar, der fleißig fotografiert, und falls der ein oder andere einen Blogartikel schreiben will, laden wir den mit Vergnügen hoch. Uns ist jede Hilfe willkommen, um unseren zuhause zurückgebliebenen Eltern einen möglichst umfassenden Einblick in unsere Auslandsreise zu gewähren.

Somit verbleibe ich mit dieser kurzen Statusmeldung und in Vorfreude auf Freitag,

Max

 

Die PKJC-Tournee: Ein Fazit

Die PKJC-Tournee ist vorbei. Alle Sänger sind heimgekehrt und arbeiten nun daran, ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Zeit für mich, hier auf dem Schola-Blog ein kleines Fazit abzulassen. Immerhin waren auch einige Weimarer an dieser Kurztournee beteiligt.

Zuvor allerdings schaue der interessierte Leser auf dem PKJC-Blog vorbei, wo unser eifriges Dokuteam auch diesmal wieder unermüdlich gearbeitet hat und alles über unsere Tournee nachgelesen werden kann. Da mein einziger Beitrag zur Tourneedokumentation diesmal darin bestand, dem Team meinen PC zur Verfügung zu stellen, um unsere wunderschönen Podcasts zu schneiden, muss ich meinen Senf jetzt halt hier abgeben.

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Schlussbilanz

Es ist soweit. Das letzte Konzert ist gesungen, die Gastchöre sind abgereist, und das Buffet löst sich auch endlich langsam auf. Zeit für mich, meine persönliche Bilanz zu ziehen und einige Gedanken vom Stapel zu lassen. Nicht nur über das Festival, sondern nach 10 Jahren (und 9, die ich schon dabei bin) auch darüber, was der Chor mir und anderen bedeutet. Sollte sich jemand nicht mit meinen Sichtweisen identifizieren können, so sei er (oder sie) sich versichert, nicht persönlich angegriffen worden zu sein. Eine so ereignisreiche und von hunderten Menschen geprägte Zeit ruft zwangsläufig unterschiedliche und gemischte Gefühle hervor.

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