Archiv der Kategorie: Chorleben

Heute schon gedönert? Das Abendessen an Tourneetag III

Stellen Sie sich vor, wie 74 Sänger eine Schlange vor einem Dönerladen bilden, um dort eine authentische Berliner Spezialität einzunehmen.

Diese Szene wurde heute erfreulicherweise Realität – nicht nur Dönertempel „Ahmed Özkan“ in Teltow freute sich über den Besucheransturm um 21 Uhr, auch die Sänger waren rundum glücklich. Einige genossen ihren ersten Döner, einige davon vollführten akrobatische Höchstleistungen bei dem Versuch ihn zu verzehren, andere aßen ihn in beeindruckenden Vorgehensweisen. Manche nahmen zunächst den Inhalt zu sich, bevor sie das Brot zu sich nahmen. Wieder andere aßen zunächst das Brot.

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Nachdem alle Döner verzehrt waren und die übrigen dankbaren Bässen vermacht wurden, traten schola und PKJC die Rückfahrt zur Gästeetage an, wo sie gedönert aber zufrieden in ihre Betten fielen.

Meiner Meinung nach ist der Döner als gemeinschaftsförderndes und graziöse Essweisen hemmendes Traditionschorbrot unbedingt der Tourneetradition hinzuzufügen und neben dem Salbeitee als fester Bestandteil der Ernährung eines guten Chorsängers zu etablieren.

Probe und Kürbissuppe

Nach unserer Zugabe haben wir die Kirche verlassen und einen großen frierenden blau-roten Menschenauflauf gebildet, bevor wir wieder in das Gemeindehaus gewatschelt sind. Dort haben wir uns umgezogen und Chormappen versteigert. Dann sind wir im Gänsemarsch zum Bus gegangen und haben die letzten eineinhalb Stunden Berlin gesucht.

Danach liefen wir zu unserer Unterkunft. Da sie im vierten Stock liegt hat sich unten vor dem Lastenaufzug eine Schlange gebildet – auch wenn dieser ewig brauchte, bevor er entschieden hat dass er nicht funktionieren will. Deswegen sind wir Treppen gestiegen und haben einen Kofferflickenteppich gebastelt.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und Decken und Bezüge bekamen, haben wir uns zum Essen getroffen. Es gab eine leckere Kürbissuppe von unserem Kochteam, die man vegetarisch, vegan oder mit Wurst essen konnte.

Zuletzt hatten wir unsere erste „Probe“ der Tournee, in der wir das Lied „Der Mond ist aufgegangen“ übten, bevor wir uns langsam auf den Weg in die Betten machen.

Endspurt Die letzen Proben vor Berlin

Mal wieder verbrachten die Jugendchöre des PKJC und der schola ein Wochenende in Dörnfeld. Neben endlosen Runden Tischtennis, Pausen im Sonnenschein (der Wettergott war das erste mal seit Langem gnädig und bescherte uns zwei Tage voller wunderbarem Spätsommerwetter) und abendlichen Vorleserunden wurde aber selbstverständlich auch hart geprobt.

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Für die Sängerinnen und Sänger der Jugendchöre geht es nämlich schon übermorgen los, auf Herbsttournee nach Berlin. Und das erste Konzert findet nicht wie sonst nach ein zwei Tagen Eingewöhnungsphase, sondern direkt auf dem Hinweg statt. Damit das auch gut läuft, bestanden die Chorproben der letzten beiden Wochen, wie auch das Chorlager aus ganz viel Konzerttraining – der letzte Schliff an der schon länger bekannten Literatur, ein erneutes Töne-klar-Machen bei „den Russen“, dann schnell noch die Choreografie zum hebräischen Friedenslied einstudiert und den bisher ignorierten Schluss von französischen Volksliedern geklärt.
Das alles läuft jetzt und darum kann uns am Samstag nichts mehr aufhalten, wenn wir uns auf den Weg Richtung Bundeshauptstadt machen.

Und nebenbei: mit im Gespäck ist natürlich auch ganz viel Doku-Ausrüstung, um alle Zuhausegebliebenen an unseren Abenteuern teilhaben zu lassen.

Auf Wiedersehen, Tosca Ein Abschied in Bildern

Vier Wochen haben wir jetzt fast jeden Tag auf dem Domplatz verbracht. Wir haben gelacht, getanzt, gesungen, gegessen, Karten gespielt, Mathe, Sozialkunde, Latein-, Russisch-, Japanisch-, Georgisch- und Französischvokabeln gelernt und vor allem auf und neben den Domstufen geprobt und uns schließlich eine Vorstellung nach der anderen in Knaben und später in tote Bischöfe verwandelt.

Gestern sollte diese Zeit nun ein Ende finden. Die Vorbereitung auf die letzte von 15 Vorstellungen begann wie immer: Einsingen, Maske, Soundcheck (der so brilliant wie vorher noch nie verlief) und anschließend Warten auf die bekannten Akkorde aus dem Orchesterzelt, die den Beginn der Vorstellung markieren sollten. Warum diese jedoch gestern knapp 45 Minuten später als üblich erklangen und wie wir unseren für lange Zeit letzten Abend auf dem Domplatz ausklingen ließen, das zeigen die folgenden Bilder.

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Der Himmel hatte sich schön gemacht zur letzten Vorstellung.
Vor Vorstellung und Unwetter: drei Sängerinnen des Tosca-Ehemaligenchors und ein Gastsänger sind wie immer hochmotiviert.
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Im Kindercontainer freuen sich „die Großen“ über Blitze, die den Himmel lila färben und besonders über ihre Unterstellmöglichkeit.
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Aus dem Trockenen lässt sich das Spektakel nämlich besonders gut beobachten und wie vom Dokuteam gelernt medial festhalten.
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Das Unwetter ist vorbei, und unser Auftritt auch…
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…zum Glück hat das San Remo extra auf uns gewartet und alle bekommen ihr wohverdientes und lange erwartetes Abschiedseis.
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Während im Hintergrund Tosca, Scarpia und Cavaradossi noch um ihr Leben singen, ist für uns die Zeit bei den Domstufen erstmal vorbei. Aber eigentlich ist nach der Vorstellung auch immer vor der Vorstellung und die nächste Oper kommt bestimmt!

Musikalisches Sommerfest der Nachwuchsensembles

Nach dem großen Festival in Weimar sind einige Wochen vergangen, in denen alle Chöre natürlich weiter fleißig an ihren Programmen gearbeitet haben. So auch die Vorbereitungs- und Nachwuchschöre. Diese sollten nun vor Beginn der Sommerferien noch einmal die Chance haben, ihren Familien und Freunden ihr Können zu präsentierten. Bei einem musikalischen Sommerfest in der Notenbank stellten die Sängerinnen und Sänger vor, was sie in der Zeit seit der Aufführung der Käsekantate in der Weimarhalle gelernt und erarbeitet hatten. Doch auch das Pubikum durfte mitmachen, etwa bei einer Stampf/Klatsch/Schnips-Version von Bruder Jakob oder am Ende des allbekannten Zauberlehrlings. Nach dem Konzert durften alle Zuhörer außerdem noch einige Chortänze kennenlernen, und so wurde in großer Runde Wasser geschöpft, mit dem Letkiss durch den Saal gehüpft und sich am Hochzeitstanz probiert. Ein wunderbares Buffet aus Kuchen, Keksen und Obst rundete den Nachmittag ab.

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6. Musikalischer Sommerspaziergang – Alle Jahre wieder…

Am letzten Samstag fand in Erfurt zum sechsten Mal der musikalische Sommerspaziergang statt. Wie jedes Jahr veranstaltete jeder Teilchor ein eigenes Konzert und das Publikum zog dabei von Kirche zu Kirche. Eingeladener Gastchor war die schola cantorum weimar, die gemeinsam mit dem Jugendchor des PKJC’s auftrat.

Nachdem alle Buffetbeiträge abgegeben und alle Chorsänger eingesungen waren, eilten sowohl Gäste als auch die Mitglieder der unterschiedlichen Teilchöre zur Brunnenkirche, wo das erste Konzert stattfinden sollte. Ebendieses wurde vom Spatzenchor gestaltet, der, trotz kleiner Besetzung, die Konzertbesucher mit Musik aus aller Welt begeisterte. Die 12 Sänger wurden dabei ab und an vom Nachwuchschor unterstützt, der dann mit seinem eigenen Programm fortfuhr.

Danach begann die große Wanderung durch Erfurt. Angeleitet von den Sängern des PKJC’s begaben sich alle in die Reglerkirche, wo die letzten beiden Teilchöre auftraten. Den Anfang machte hier der Kinderchor, der mit Liedern wie „Can you hear me?‘“ von Bob Chilcott viel Beifall vom Publikum erntete. Nach einer kurzen Pause, in der kalte Getränke gereicht wurden, trat der Jugendchor des PKJC’s mit den Sängern der schola cantorum weimar auf und schloss den Konzertzyklus mit einer überzeugenden Vorstellung.

Das gute Wetter, was schon den Gang von der Brunnenkirche zur Reglerkirche enorm erleichtert hatte, blieb Gott sei Dank erhalten und die Sommerfeier des PKJC’s im Hof der Musikschule konnte beginnen. Es wurde vom großartigen Buffet gegessen, viel geredet und viele Stunden getanzt. Und so kam auch der sechste Sommerspaziergang des PKJC’s zu einem harmonischen Ende.

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Ein Geburtstagsständchen – oder – Der Jugendchor hält durch

Nach der Verabschiedung der Gastchöre war für den PKJC der Sonntag noch nicht ganz zuende. Wir hatten am Nachmittag nämlich noch die Aufgabe, unterstützt von ein paar standhaften schola Sängern, bei der Geburtstagsfeier von Chorgroßeltern ein Ständchen zu singen und uns so für ihre langjährige großzügige Unterstützung des Chores und der Tourneen zu bedanken. Und der PKJC wäre nicht der der PKJC, wenn er nicht selbst nach drei Tagen Festival noch irgendwo Energie und Motivation fände, auch dieses Konzert zu meistern. Noch einmal wurden Sing Sing Sing und Ophelia getanzt (und das teilweise auf einer Treppe und mit der Sonne im Gesicht, also mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad) und mit Durme ein Kind in den Schlaf gewiegt. Nachdem damit der letzte Programmpunkt geschafft war, traten auch wir die Heimreise an.

Der Sonntag

Nach einer für die meisten sicher recht kurzen Nacht begann der letzte Tag des Festivals in drei Kirchen Weimars. Dort waren die Gastchöre aus Italien, Ungarn und Limburg eingeladen, zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes beizutragen. Dies lockte nicht nur die üblichen Kirchengänger, sondern auch einige Sänger und Sängerinnen aus schola und PKJC an, die die Chance nutzen, unseren Gästen ein letztes Mal zuzuhören.

Danach trafen sich alle Beteiligten des Festivals im Schlosshof, um beim gewitzt betitelten „Schluss im Schloss“ das Festival abzuschließen. Dabei wurde das offizielle Festivalbanner versteigert, den Chorleitern und -betreuern gedankt und alle Chöre durften noch einmal gemeinsam singen. Vor allem Sing Sing Sing kam so gut an, dass wir es zur Freude des aus Eltern und schaulustigen Touristen bestehenden Publikums gleich zwei mal vorführten.

Anschließend war es Zeit, die Gastchöre zu verabschieden. Und das passierte natürlich nicht irgendwie, sondern mit dem Reisesegen An Irish Blessing, den wir vor den Bussen der Gastchöre sangen und in den sogar einige von ihnen begeistert einstimmten. Nach vielem Winken und Bussen Hinterherlaufen waren dann alle in ihre Heimat entsandt und das Festival war offiziell zuende.

Hinter uns liegen vier wunderbare, sonnige, fröhliche, anstrengende, erinnerungswürdige, musikalische Tage. Wir durften  unseren Gästen zuhören, uns selbst präsentieren und alle gemeinsam musizieren. Wir haben neue Traditionen und Rituale kennengerlernt und unsere eigenen weitergegeben, haben neue Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen. Alles in allem haben wir ein großartiges Festival gefeiert, über das wir noch noch oft sprechen werden und das uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Schluss im Schloss / Closing at the castle

Wie alle schönen Dinge neigte sich auch das Chorfestival langsam aber sicher seinem Ende zu. Circa 500 Sänger fanden sich bei traumhaftem Wetter zum Open-Air-Konzert im Stadtschloss zusammen, um zum letzten Mal die gemeinsamen Werke zu präsentieren. Dabei dirigierte jeder (Gast-)Chorleiter das von ihm mitgebrachte Stück, auch wenn sie ihre Arme oft sehr strecken mussten, um auch von den Sängern aus den letzten Reihen gesehen zu werden. Diese Herausforderung meisterten aber sowohl Dirigenten als auch Chorsänger problemlos, sodass auch dieses Konzert ein voller Erfolg wurde.

Im Anschluss kehrten alle ins mon ami zurück und die Gäste stärkten sich mit einem Imbiss für ihre Reise nach Hause. Wenig später kamen auch schon die ersten Busse an und nachdem alle Gepäckstücke verladen worden waren, wurde jeder Gastchor mit einem Lied verabschiedet. Wir wünschen eine gute Reise und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!


As all good things come to an end, the festival slowly but surely came to its conclusion. About 500 singers gathered at the castle’s yard for an open air concert in the beautiful weather to present the shared choir works for one last time. Each choirmaster conducted the piece they had put forward, tough they had to really stretch their arms to be seen even by those singers who were standing in the last rows. However, this challenge was mastered by both conductors and singers, so the concert was a huge success.

Shortly after, everyone returned to the Mon Ami to grab a quick bite for the following journy back home. The busses came to pick up their passangers, and after all luggage was loaded, each guest choir was sent off with a last song. We wish you a good trip and look forward to an early reunion!

Das Festivalkonzert / The Festival Concert

…oder wie es auf und in allen offiziellen Flyern, Plakaten, Programmheften und Einladungen heißt, „Das GROSSE Festivalkonzert“. Und tatsächlich, das  Wort „groß“ trifft wohl am besten, wie dieser Abend in Erinnerung bleiben wird.

Eröffnet wurde das Konzert vom schola-Kinderchor, der mit Sound The Trumpet alle auf die folgenden 2 1/2 Stunden Chormusik vom Feinsten einstimmte. Darauf folgte Gli Harmonici aus Itaien, die das Publikum mit ihrer guten Laune und Medleys aus italienischen und anderen mediteranen Volksliedern begeisterten. Der darauf folgende Nürnberger Chor überzeugte mit Sister Act (was verständlichereise besonders in der PKJC- und schola-Ecke sehr gut ankam), California Dreaming und dem auch uns nicht unbekannten For the Beauty of the Earth. Danach war der schola/PKJC-Jugendchor an der Reihe. Wir durften erstmalig die Five  Hebrew Lovesongs präsentieren, unterstützt von einem wunderbaren Streichquartett, sowie unser zweites Stück, die Profiversion von J’entends Le Moulin mit Schnipsen, Klatschen, Ticken und Tacken. Die Mädchenkantorei am Limburger Dom überzeugte danach mit geistlicher Literatur aus allen Epochen. Als letztes präsentierte der Chor aus Kecskemét mehrere klangstarke ungarische Volkslieder und stellte uns damit sich und seine Heimat vor.

Den Abschluss des Konzertes bildeten dann noch einmal alle knapp 400 Sängerinnen und Sänger zusammen. Wir sangen und tanzten fünf Stücke gemeinsam und wurden mit viel Applaus und Jubel belohnt. Stolz und vom Konzerterfolg immer noch euphorisch beendeten wir den Abend bei Buffet und Tanz im Mon Ami.


…or as it is titled on all official flyers, posters, programs and invitanios, „the great festival concert“. And really, the term „great“ defines how the evening will be remembered.
The concert was opended by the children’s choir of the schola cantorum, which tuned the audience with Sound The Trumpet for the following 2 1/2 hours of choral music. They were succeded by Gli Harminici from italy, which enthused the audience with their high spitirs and medleys of italian and otherwise mediterranian folk songs. The following choir from Nuremberg satisfied with Sister Act (which understandably was well received with the PKJC and the schola cantorum), California Dreaming and the not unfamiliar For the Beauty of the Earth. Then it was the turn of the youth choir of PKJC and schola cantorum. For the first time we were allowed to present the Five Hebrew Lovesongs, backed by a wonderful string quartet, as well as our second piece, the more challenging version of J’entends Le Moulin with flipping, clapping and strange sounds. The girls church choir of Limburg followed afterwards with sacred literature from many eras. Last but not least, the choir from Kecskemét presented many resounding hungarian folk songs und introduced itsself and its homeland.

The finale of the concert was performed by all 400 singers together. We sang and danced five songs together and were rewarded with a standing ovation. Proud and still euphoric, the day ended with a buffet and dancing at the Mon Ami.