Archiv der Kategorie: schola cantorum

Gemeinschaftsprobe oder Das Unmögliche wird möglich / Joint rehearsel or the metamorphosis of impossible to possible

Der Morgen begann mit einer Probe derjenigen Stücke, die alle Chöre beim großen Festivalkonzert gemeinsam singen werden. Nach einem ungarischen Einsingen probten dann also alle Chorleiter das Stück, das sie vorgeschlagen hatten. Und welches war nochmal das Erfurter/Weimarer Stück? Ach richtig, „Sing, sing, sing“ mitsamt Choreografie! Diese wurde also noch ein mal von Anfang bis Ende auf Deutsch und Englisch erklärt und durchgetanzt. In 12 Reihen, mit knapp 300 Sängern.  Klingt durcheinander, war es aber dank perfekter Vorbereitung (und entgegen einiger eher pessimistischer Angstvorstellungen) gar nicht! Nach einigem Üben sind jetzt alle bestens vorbereitet auf das morgige Konzert in der Weimarhalle.

Jetzt geht es nach kurzer Verschnauf- und Mittagspause auf zur Stellprobe in die Redoute, wo wir heute alle zusammen das Festival offiziell eröffnen werden.


The morning started with a rehearsel of the songs which all choirs will be performing together at the great concert. After a hungarian warm up, every conductor rehearsed the song which they had put forward. And which was the song of Erfurt/Weimar ? Oh, yes. „Sing, Sing, Sing“ with choreography! This one was illustrated from the beginning to the end in English and German with every dance move. 12 rows, with almost 300 singers. Sounds messy, but thanks to a perfect preparation, and contrary to some pessimistic beliefs, it wasn’t. After some practice everybody is now well prepared for the concert in the Weimarhalle tomorrow.
After a short sit-down and lunch break, everybody is walking to the Redoute for a blocking rehearsel. There we are going to open the festival all together.

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Willkommen in Weimar / Welcome to Weimar

Das Festival beginnt. Die Chorbetreuer, das Festivalteam, die Chorleiter und natürlich die Sänger der schola und der fünf Gastchöre (zu denen der PKJC auch zählt) sind bestens vorbereitet und in den Starlöchern. Gleich werden die Gastchöre beim Welcome Singen bei strahlendem Sonnenschein begrüßt und danach an die Gastfamilien übergeben. Außer der PKJC natürlich, der in seinen wunderbaren, neuen Chortshirts in alltagstauglichem Weinrot die Heimreise per Bahn antreten wird, um morgen bestens ausgeruht in die Kulturstadt zurückzukehren.


The Festival is beginning. The choir’s assistants, the organisations team of the festival, the conductors and, of course, the singers of the schola cantorum and its five guest choirs (including the PKJC) are well prepared and eager to start. In a few moments the guest choirs will be greeted under the bright sun at the welcoming singing and then be consigned to their host families. With the exception of the PKJC of course, which, provided with their wonderful, new and daily use suitable wine red colored choir shirts, will be going home via train to return rested tomorrow to the culture capital.

In eigener Sache: Unser neuer Blog

Pünktlich zum 3. Kinder- und Jugendchorfestival in Weimar haben wir unseren neuen Blog unter unserer neuen Adresse chor-blog.de eröffnet. Auf dieser neuen Plattform sind alle Artikel, Bilder und Podcasts des PKJC Erfurt und der schola cantorum weimar vereint.

Warum?
Seit vielen Jahren sind die beiden Chöre von Chorleiterin Cordula Fischer eng miteinander verbunden. Sie fahren gemeinsam auf Tourneen, verwirklichen Projekte wie das Weimarer Festival und geben zusammen Konzerte. Wir sind eine große Gemeinschaft, in der wir (von der geografischen Entfernung einmal abgesehen) kaum noch zwischen den beiden Chören unterscheiden.
Deshalb haben wir uns entschlossen, die Trennung der Chöre auch bei unserer Online-Berichterstattung etwas zu lockern. Über die letzten Wochen haben wir deshalb die Domain chor-blog.de angemietet, den PKJC-Blog dorthin umgezogen und die Inhalte des schola-Blogs dort integriert.

Was ändert sich?
Kurz gesagt: Nichts. Es ist, abgesehen von der Adresse, alles dort, wo es hingehört. Wer sich nur die Artikel eines der beiden Chöre ansehen will, kann die Schaltflächen auf der linken Seite benutzen, um nach Chören zu filtern. Dort finden sich auch Links zu den Webseiten der beiden Chöre.

 

Wir hoffen, dass dieser Zusammenschluss unseren Besuchern dabei hilft, immer gut informiert zu sein und zu bleiben, egal, um welchen Chor es sich handelt. Wir hoffen auch, dass die neuen Plattform weiterhin so reibungslos funktioniert wie die alten – sollten sich aber noch kleinere technische Probleme ergeben, bitten wir um etwas Geduld. Ein kurzer Hinweis an admin@chor-blog.de ist ebenfalls hilfreich.

Wir wünschen allen unseren Lesern viel Spaß auf dem neuen Blog. Ab jetzt folgen hier Berichte über das 3. Kinder- und Jugendchorfestival in Weimar.

Nun ist es vorbei

Nach 5 Tagen Gesang, Spiel und Tanz ist das Chorlager nun leider wieder vorbei. Zum Abschluss wurden heute noch einmal alle der fleißig geprobten Stücke für das Weihnachtskonzert gesungen. Dieses Jahr wird es eine abwechslungsreiche Mischung vom „Mittelalter-Techno“ über traditionelle europäische Weihnachtslieder bis hin zu Gospel sein.

Vor Probe und Abreise wurde noch das Wochenspiel ausgewertet, welches die ‚Fischerchöre‘ eindeutig gewonnen haben.

Zum Abschluss kann man sagen, dass zwar Fr. Fischer vermisst wurde, es jedoch alles in allem ein gelungenes Chorlager war. Hiermit danken wir auch noch einmal Herrn Göring als musikalischen Leiter für die schönen Proben und Herrn Peyerl als Chorordinator für seine kompetente Lagerleitung und Unterstützung in allen Bereichen.

Viele Lieder, neue Regeln und Tänze

Der heutige zweite Tag des Chorlagers war durch Proben,Tanz am Abend und Gesines Geburtstag geprägt. So wurden wir am Morgen von einem fantastischen Weckteam mit unglaublich viel Enthusiasmus wachgesungen. Nach reichhaltigem Frühstück ging es auch gleich in die Proben. Erst gemeinsam, später getrennt und dann nochmal gemeinsam, um das in den Stimmgruppenproben Erlernte zusammenzusetzen.

Zum Wochenspiel kamen neue Regeln hinzu, so dürfen jetzt auch Mitglieder fremder Chöre abgeworben werden, es gibt also ein lustiges ‚Chorgespringe‘.

Die Zeit vor dem Abendabschluss wurde von uns ausgiebig zum Tanzen genutzt.IMG_5530

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Herbstchorlager XXI – Tag 1

Heute begann für den Jugendchor der Schola das 21. Chorlager. Unterstützt werden wir durch einen Teil des Jugendchors des PKJC.

Nach der Ankunft haben wir uns beim Mittagessen erstmal für die darauffolgenden Proben gestärkt. Für beide Chöre gab es neue Stücke zu erlernen, was dann auch fleißig getan wurde. Außerdem wurde mit großer Aufregung ein Wochenspiel eingeleitet, bei dem es darum geht, dass der Chor so fantastisch singt, dass andere Chöre versuchen die Sänger der Schola abzuwerben. Am Ende der Woche wird dann ausgewertet, ob uns die Schola-Sänger erhalten bleiben oder von fremden ‚Agenten‘ abgeworben werden konnten.

Am Abend wurde noch gemeinsam an verschiedenen Projekten gebastelt.

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Liebe Schola,

 

Es kommt oft vor, dass man erst wirklich merkt, wie viel einem etwas bedeutet, wenn es vorbei ist und man zu verstehen beginnt, wie groß das Loch ist, das das Fehlende hinterlassen hat. Beim Chor und mir war das nicht so. Ich habe nun seit 12 Jahren bei Frau Fischer gesungen und ab dem Alter, in dem man zu realisieren beginnt, dass selbst die ewige Schulzeit ein Ende nehmen wird, dem Alter, in dem man, wenn auch noch keine Pläne schmiedet, aber dennoch weiß, dass sich das Leben verändern, wegbewegen, weiterbewegen wird, war mir die Schwere dieses Abschieds bewusst (Das hat es NICHT leichter gemacht).

Der Chor war in meinem Leben immer da. Am Anfang im Reithaus mit wenigen Kindern, vielen bunten Tüchern, Bewegungen und Requisiten, in der Johanneskirche mit dem Orchester, unterwegs in Bergern und Dörnfeld mit Chortagebucheinträgen, Streit auf dem (Mädchen)zimmer, Tanzen, dem ehrfürchtigen Blick zu den Großen, dem tönenden Gewecktwerden, Vorlesern, den legendären bunten Abenden, Scrooge, Weihnachtsoratorium mit Engelssolo, ein Tag in Nürnberg, der erste Wettbewerb mit guter Laune dank der Improvisationen am Klavier (wurde Tradition).

Dann mit Kostüm im ewerk, Pollicino, und in der Weimarhalle das erste Hänsel&Gretel, viele weitere im Theater Weimar und Erfurt, Traumspiel, Turandot. Wartezeiten, Lernen im Ballettsaal, Durchsagen (Ruhe! Wir verstehen nichts!), Lauschen am Lautsprecher im Flur, Änderungen, lange Abende zwischen Lametta, Lebkuchen, Engelsflügeln, Spiegeln, Disharmonien, konzentriertem Schlagzählen und Lieblingsstellen, das Auswenigkennen der gesamten Oper, die beeindruckenden Konsonanten des Soufleurs, das Herr- Hoff- Signal,… (: ,der Kinderchor darf auch ruhig noch lauter singen.

Im Jugendchor veränderte sich einiges, die Sitzordung, die Stücke, die Leute, die Probendisziplin (zum Besseren ??…) Frau Fischer blieb. In 12 Jahren mit unzähligen Proben setzt sich so einiges im Kopf fest, was, denke ich, da so schnell nicht wieder rausgehen wird. Vordere Stuhlkante, Beine nebeneinander, pssst, strecken heißt NICHT reden, nach dem Gähnen schlucken, vor hohen Tönen durchsingen, Federbett, Volleyballer, Text und ENDSILBEN !

Dörnfeld wird zum zweiten zu Hause mit Seilbahn, Lachen, Tanzen, Proben, Proben , Proben, Früchte- und Pfefferminztee, Aller Augen, den Elchen im Abendkreis. Das Gewecktwerden ist Geschichte, nun heißt es selber wecken und Vorlesen, Juhu! Endlich 16 – keine Schlafenszeit mehr vor um 12 !, stattdessen Chorpatenkinder zum Kümmern und Kuscheln, amüsierte Blicke zu den Kleinen: ach, wie süß!

12 Jahre lang wurde mein Weihnachtsfest von Maria im Dornwald begleitet (und ebenso lang währte der Kampf gegen den Jesushund, der sich einfach nicht geschlagen geben will).

Ich habe so viele außerordentliche Konzerte mit so viel wunderschöner Literatur gesungen, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen und aufhören soll, dies hier zu beschreiben. Aber es ist immer wieder das gleiche Gefühl, wenn es im Konzert mal so richtig gut läuft und einfach alles stimmt, Frau Fischer vorne plötzlich zu lächeln beginnt und alle merken, dass wir den Leuten im Publikum und uns selbst gerade ein ganz besonderes Erlebnis bescheren. Natürlich gibt es auch viele Sturzflüge, seltsame Tonimprovisationen, Gebrummel, Wegrennen, Aussetzer und andere Eskalationen, die Frau Fischer meist noch mit einem solala- Gesichtsausdruck zum Chor quittiert, um ihn für das nächste Stück weiter zu motivieren.

Aber die persönliche Beziehung, die ich zu manchen Stücken aufgebaut habe und das Gefühl, was entsteht, wenn ich die Harmonien einiger Lieder höre, ist einzigartig und ist DAS Chorgefühl.

Einen Großteil dessen, was ich über Musik und auch über das Leben weiß, habe ich im Chor gelernt und das ist allen meinen Freunden im Chor zu verdanken, die genau wissen, was ich meine, wenn sie das lesen, und natürlich Frau Fischer, der das alles hier zu verdanken ist. Ich danke Ihnen für das Aushalten, Durchhalten, Innehalten, Zusammenhalten, Unterhalten, Mithalten.

Ich denke, die letzte (erste) Tournee hat allen Beteiligten gezeigt, wie stark der Zusammenhalt dieses Chores ist, und so schwer der Abschied auch war und so groß das Loch auch ist, dass der fehlende Chor auch in mir hinterlässt, möchte ich allen wünschen, dass das nächste Chorjahr an diese Stimmung anknüpft und von euch weitergetragen wird. Genießt die Zeit , die ihr im Chor habt, die Proben, auch wenn`s mal nervt…., seit kreativ im Theater, gestaltet die Chorfahrten und feiert die Konzerte !

Wir sehen uns dann in einem Jahr, ich werde so schnell ich kann wieder da sein und freue mich schon jetzt auf die Zeit als Betreuerin (nächsthöhere Stufe ?!)

Liebe Grüße an jeden einzelnen,

Eure Wiebke