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CODA oder der krönende Abschluss

Geweckt von einem lieblichen finnischen Gesang schälten sich heute morgen alle aus ihren mitlerweile wohl vertrauten Betten. Beim Frühstück genossen wir noch ein letztes Mal den Luxus des großzügigen Frühstücksbuffets der Philippis. Dann hieß es Lunchpakete für den Tag schmieren – und dabei möglichst alle Reste verarbeiten – und ab ging’s zum Morgenkreis, den wir von gestern nachholten. Ebenfalls nachgeholt wurde das Verteilen der zuvor besorgten Glückskekse. Wer es nicht zuvor schon getan hatte, packte seine sieben Sachen, darauf folgten die hunderten Dinge des Chores. Beim Aufräumen der Zimmer im allgemeinen Kofferchaos erschallte Gesang wie ein Echo der fast vergangenen Tournee durch die Flure.

Doch es war noch nicht ganz vorbei… denn im Stephanus-Stift wurden wir für ein letztes Konzert erwartet. Das die Podeste bereits für uns aufgebaut waren, schien bei uns zu allgemeiner Heiterkeit beim Einsingen zu führen. Wir machten uns mit dem Klang des Raumes vertraut, wohlgeordnet in symetrischen Reihen, und sichtbar vom Dirigierpult – abgesehen von einem Tenor. Zudem waren einige Chorsänger wohl, laut Chorleitung, zu klein. Das Konzert war in vielerlei Hinsicht ein besonderes: Zunächst hatten wir es dieses Mal endlich geschafft auch unsere Köche zum Konzert zu locken, zudem war es wohl das erste Konzert unter einem Basketballkorb und mit einem so lebhaften, mitteilungsfreudigen Publikum…

Doch bald machte sich Aufbruchstimmung breit. Die Transportmittel von uns Singenden sowie sämtlichem Gepäck wechselten von S-Bahn, Auto oder Fahrstuhl zu Reisebus. Nun hieß es Abschied nehmen von Christopher, Rico und den Phillippis.
Berlin verabschiedete uns mit Schnee und Kälte. So fuhren wir durch die Nacht nach Hause, in großer Vorfreude auf kommende Chorprojekte.

Fliegen wir Rosinen

Heute waren wir auf dem Flughafen Tempelhof. Ein riesiges Konstrukt voller Geschichte und verstecktem Brutalismus.
Mit einer Führung erkundeten wir die Tiefen und die Höhen das Flughafens, die kleinen, dunklen Luftschutzbunker, bis hin zu einer grandiosen Aussicht auf Berlin.

Räume so lebendig, dass man vermuten könnte das diese erst vor kurzen voller Leben waren. Spuren von einer längst vergangenen Zeit durchzogen die Wände und die Mauern. Lachen, wilde Diskussionen und manchmal vielleicht sogar Tränen vernahm dieser Ort und zog sie wie ein Schwamm in sich auf und trägt diese in die Ewigkeit weiter.

Und natürlich gab es an diesem Tag auch ein Konzert. Auf dem weg dorthin über das Tempelhofer Feld verloren wir leider die 48 und 49. Spandau erkundeten wir und ließen den Ort erklingen und zum Tanzen bewegen. Die Kirche voller Kontraste, gotische Säulen, eine expressionistische Krippe und minimalistische Fenster. Doch wahrlich sind wir keine Maschinen und genossen eine lange Pause und eine grandiose Tribüne, um unseren Geist zur Musik zu öffnen. Es war ein gelungenes Konzert voller Euphorie und Klang.

Chorbegegnung – zwei Welten treffen aufeinander

An der Havel hellem Strande regnet es nur immerfort… Mit dem Original dieses Liedes und dem Regenprasseln starteten wir in den heutigen Tag. Nach dem endlich wieder zu einer zu menschlichen Zeit eingenommenen Frühstück, hatten wir eine sehr durch Lüften und Durchzug geprägte kühle Probe. Ein kleines Chaos brach aus als der überpünktliche Clara Schumann Kinder- und Jugendchor sich der Probe anschloss (jetzt wurde es eng und warm) um die gemeinsamen Stücke fürs Konzert zu lernen. Dabei ist zu erwähnen dass der „Notausgang“ (also das, wohin man sich im Krisenfall wendet) offenbar im Singen des Soprans besteht. Noch wärmer wurde es, als wir den „Claras“ eine Einführung in unsere Chortänze gaben….

Nach dem gemeinsamen Essen ging es vor die Tür, wohl zum Abkühlen. Wir fuhren eine, auch für Berliner Verhältnisse lange, Strecke mit der U-Bahn zu unserem heutigen Konzertort, dem Kulturstall von Schloss Britz. Dort angekommen hatten wir nach dem sehr aufwendigen und kräftezehrenden Aufbau der Podeste eine leicht chaotische sehr kurze Ansingeprobe.

Bei dem Clara Schumann Kinder- und Jugendchor handelt es sich im einen reinen Oberstimmenchor, so wahr es wenig verwunderlich dass eine Sängerin verwundert „Da ist ja ein Mann!“ ausrief als sie hinter einer Tür unerwarteter Weise einen unserer – in dieser Situation bekleideten – Bässe erblickte….

Obwohl wir mit der Akustik des Kulturstalles zu kämpfen hatten und unser Tempo nicht immer ganz mit dem Dirigat übereinstimmte, war es ein sehr schönes Konzert. Ein besonderes Highlight waren die gemeinsam gesungenen Stücke mit den „Claras“. Zurück in der Gästeetage hieß es für uns Sachen ablegen, essen, Tagesabschluss und mit dem Mond in f wurde der erschöpfte Chor ( abgesehen yom Doku-Team und einigen anderen Nachtwandlern) in die wohlverdiente Nachtruhe entlassen.

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Putzen, putzen und ein bisschen singen

Morgens weckten uns neben den üblichen müden Schallwellen überraschenderweise auch muntere Wellen – Licht, Sonnenlicht. Denn nach der kurzen, oder für einige auch sehr kurzen, Nacht wurde uns ein etwas späteres Aufstehen gegönnt. Allgemein war der Tagesablauf ungewohnt ruhig. Zunächst musste der Saal von den Spätfolgen der nächtlichen Feierlichkeiten erlöst werden. Leider wurde auch das Kunstwerk vom zentrischen Müllberg Opfer der Aufräumarbeiten.

Als alles wieder blitzte und funkelte probten wir, damit auch die schiefen Töne dem Putzeifer erlagen. Zur Erleichterung Frau Fischers liefen die Stimmen dank intensivem Einsingen erstaunlich gut. Und das, obwohl einige Singende ihre Stimmen zur nächtlichen Feier nicht unbedingt schonend verwendet hatten.
Auf die Probe folgte, wer hätte es gedacht, eine ganze Stunde lang Erholungszeit. Vielleicht waren unsere Gesichter doch nicht ganz munter… Je nach eingeteilten Diensten und sonstiger Aufgaben wich die Pause allerdings dem Abwasch, dem Chortagebuch und was sonst noch alles zu tun war.

Frisch erholt ging es ZU FUß los, nach Pankow war unser Ziel. Eine volle halbe Stunde haben wir nach der alten Pfarrkirche gespürt, aber im Gegensatz zu Bolle natürlich bestens orientiert dank philippischer Herdenhütkünste. Leider war die Kirche kalt und die Bühne eng, dafür gab es warme Vorräume in denen wir unser Lunchpaket entspannt genießen konnten.


Bis zum Konzert leisteten die Heizungen jedoch gründlich ihren Dienst. Ähnlich warm wie die Heizungen waren die Herzen des Publikums, die das Konzert größtenteils sehr begeistert aufnahmen.
Der Sektempfang fiel für den Chor ‚unerwartet‘ wenig alkoholisch aus, dafür begrüßten uns bekannte Gesichter: Eine ehemalige Chorsängerin bejubelte ihre lebendigen Kindheitserinnerungen, aber nicht nur das. Eine bekannte Politikerin hat unsere Orangensaftgläser ausgewaschen…

Den Rückweg durften wir trotz wanderlustigen Philippis mit technischer Unterstützung in Form von Straßenbahn und Bus antreten. Nach wie üblich schmackhaftem Abendbrot wurde noch ein wenig getanzt und schon geht der erste Tag des Jahres dem Ende entgegen.

Kommt singt und klingt, kommt pfeift und bombt – Chor gegen Böllerlärm


Sonne leuchte mir ins Herz hinein, Wind verweh‘ mir Sorgen und Beschwerden… Sonderlich sonnig war es heute nicht, auch der Wind blies nur mit winterlich moderater Kraft. Stattdessen tanzten zahlreiche glitzernde Sterne um uns herum. Um uns diesen besorgniserregenden Berliner Geschossen nicht übermäßig auszusetzen, verbrachten wir den Vormittag sicher verwahrt im Probenraum. Frau Fischer forderte uns mit musikpädagogischen Intervallübungen heraus, damit sich der Sopran im Konzert zumindest ein bisschen von fiependen Silvesterböllern unterscheiden ließe.

Kurz sollten wir noch den Zustand des Tanzbodens mit fliegenden Füßen begutachten, damit abends möglichst wenig verletzte Füße entstehen würden. Ein paar fleißige Hände schmückten den Saal glitzernd festlich und schon ging es auf in Richtung letztes Konzert des Jahres 2023.
Nach einigen Stationen S-Bahn fuhren wir mit der Straßenbahn in die Freiheit aka Stadtkirche Köpenick. In dem heiligen Gewölbe angekommen stellten wir fest, dass sich meterhohe Weihnachtsbäume trotz chronischem Tenormangel nur unzureichend als Unterstützung der letzten Reihe eignen. Wir entschieden uns stattdessen für die Orgel, die die Männerstimmen nach kurzem Umbau liebevoll in ihre Mitte nahmen.

Dank Gottesdienst wurden wir nach sehr experimenteller Stellprobe tatsächlich in die Freiheit entlassen- eine Stunde Auslauf für die Horde Singender. Viel frische Luft gab es allerdings für die wenigsten von uns. Der Regen und die nahende Dunkelheit drängten den Chor in die wenigen geöffneten Cafés und Restaurants der Stadt und ließen die Bedienungen unerwartete Jahresendzeitgeschäfte machen.

Auch wenn uns aufgrund unserer engelsgleichen Position nur etwa die Hälfte des Publikums tatsächlich sehen konnte, waren die Besuchenden recht angetan von den zwei „evangelischen“ Chören Skola Cantorum Weimar und Chorakademie Erfurt. Aber der lauteste Jubel kam von unseren zahlreichen Zuhörenden außerhalb der Kirche: Ständig pfiffen, jubelten sie, obwohl sie wohl noch weniger sehen konnten als die Lauschenden der unteren Reihen. Konnten sie überhaupt etwas hören? Streng genommen war der Lärm unserer Fans in ganz Berlin gar etwas unverschämt. Aber so sehr wie heute wurden wir noch nie angefeuert. Und so hat es uns doch die Herzen erwärmt. Schade nur, dass die Kirche wohl nicht nur zu klein für den Chor, sondern auch noch viel zu klein für unser begeistertes Publikum war…

Was sonst noch so passiert ist: Die zwei Hornochsen

In welcher Zukunft will ich leben?

Früh am morgen wurden wir vom Weckteam mit Schwanen-Singsang geweckt.
Nun hieß es: Frühstücken und Lunchpakete schmieren, denn dass Mittagessen sollte heute für uns unterwegs stattfinden.
In der Probeneinheit wurden die Stücke noch mal mit Fischer-Blick inspiziert bis wir alles für das anstehende Konzert vorbereitet hatten. So begaben wir uns endlich auf den Weg ins Futurium.

Auf dem Weg dort hin, ging es durch den großen, großen Hauptbahnhof Berlins und wie immer galt: „Folgt Stefan Philippi!“
Angekommen im Futurium durfte sich jeder selbst die Frage stellen: „Wie sieht meine Zukunft aus?“
Das interaktive Museum zeigte verschiedene Zukunftsvorstellungen und -ausblicke auf. So kann die eine gefüllt mit Umweltschutz sein und eine andere mit hoch technologischem Einfluss, oder auch beide kombiniert. Zwei angeregte Stunden zum Erleben, Entdecken und Diskutieren.

Ein Lunchpaket unterwegs und schon fuhren wir zu unserem heutigen, geheizten Konzertort. Es folgte die Stellprobe und anschließend ein liebevolles Festmahl im Gemeindehaus.
Die Erlöserkirche in Berlin-Lichtenberg war rappel voll und hatte einen wunderschönen Klang. Sogar einige bekannte Gesichter ließen sich in den Reihen erkennen. Und schon hieß es leider wieder zusammenpacken und zurück in die Gästeetage.

21 Uhr begann die Ausgabe der Berliner Spezialität: Döner!!!
Gut gestärkt beendeten wir unseren Tag mit einem Rückblick auf das gelungene Konzert und sangen unseren altbekannten Abend-Kanon.
Der Tag hat sich geneigt, also bis morgen.

Bewegter Auftakt

Liebe Chorfreunde, -familien, -begleiter und Singende,

Wir sind wieder unterwegs. Diesmal geht es in unsere Hauptstadt nach Berlin. Dort verbringen wir unsere Silvester-Tournee!

Doch unser erstes Konzertziel lag in Sachsen-Anhalt. Am Morgen des 28. Dezember 2023 sind wir mit Busfahrer Uli pünktlich um 8:30 Uhr aus Erfurt losgefahren. Nach einem Ladestopp und einer etwas längeren Wartezeit auf einen Special Guest verließen wir Weimar um kurz nach 10 :00 Uhr. Vorbei an Windrädern und überschwemmten Feldern, kamen wir gut voran und erreichten unser Ziel Zerbst wie geplant kurz nach 13:00 Uhr.

In der historischen Stadthalle begannen wir sofort mit den Stellproben, damit alle den richtigen Platz fanden. Das war gar nicht so einfach.
Da unser Tournee-Chor aus drei verschiedenen Gruppen zusammengestellt wurde, bedeutete das viele Auf- und Abgänge, sowie sehr viel Geduld von allen Beteiligten. Denn nicht alle waren bereits auf dem gleichen Stand, was die Chorliteratur anging.

Um 16:00 Uhr begann unser Konzert vor ca.150 Menschen im Publikum. Auch der Zerbster Bürgermeister erfreute sich am Konzert mit besinnlicher und fröhlicher Chormusik rund ums Weihnachtsfest und den Jahreswechsel.


Das Publikum spendete nach dem einstündigen Konzert freundlichen und herzlichen Applaus und zeigte seine Zufriedenheit zusätzlich mit großer Spendenbereitschaft an den Ausgängen, was uns sehr erfreute.

Nach dem bewegten Konzert in der Stadthalle, ging es nach kurzer Stärkung und in bequemerer Kleidung wieder zurück in den Bus.- Während die Betreuer den Busfahrerer lautstark mit einer neuen Variante von Stimmbildungs-Uno unterhielten, freute sich der Rest der Reisegemeinschaft auf die Lichter der Großstadt. Der Funkturm hieß es uns in Berlin willkommen.
Kurze Zeit später erreichten wir die die Gäste-Etage in der Osloer Straße. Nun war Eile geboten. Chaotisches Auspacken, lustiges Koffer-Tetris im Fahrstuhl mit Felix, Zimmer einrichten, Betten beziehen und Gemüsesuppe zum Abendessen sorgten für einen angenehmen abendlichen Ausklang.
Zum Tagesabschluss besprachen wir noch Organisatorisches, teilten Teams ein, um für den reibungslosen Ablauf der nächsten Tage zu sorgen, und sangen ausnahmsweise die „Elche“.
Anschließend holten wir den Schlaf der vergangenen Tage nach. Gute Nacht und bis morgen.

Autoren: Ineke, Rico

Der Wasserdrache

Der Tag begann wie üblich, kurz vor dem Tourneeabschluss kann man beinahe von einer Routine sprechen: nahezu perfekter Gesang des Weckteams, Frühstück und der unübliche, aber doch vertraute Morgenkreis, Einsingen und vieles mehr.

Nach alledem fuhren wir eine Stunde nach Füssen um ein Adrenalin-durchzogenes Wettfahren mit den unvergleichlichen Drachenbooten zu fahren und zu gewinnen. Es gab sechs Teams, dessen Namen so skurril waren, das mir alle entfielen, alles sechs.

Aufgedreht vom Sieg und der Niederlage fuhren wir zu unserem letzten Auftritt. Fast jedes Lied erklang in dieser Kirche, von „Kusimama“ bis zu der ersten und vierten Strophe von „Lobe den Herrn“. Dieses Konzert war des Abschlusses würdig.