Archiv der Kategorie: Chorakademie Erfurt

Der Jäger geht um…

Gestern stürmten wieder einmal etwa 60, sich merkwürdig verhaltende Gestalten das beschauliche Freizeitheim an der Ilm. Kaum hatten sie sich eingerichtet, fingen sie an, alle miteinander Töne von sich zu geben, die sich zu einer Klangwolke vereinten und außer kurzen Essenpausen, hörten sie gar nicht mehr damit auf. Am Abend bewegten sie sich rhythmisch und zu Musik in Kreisen, mal ausgelassen und fröhlich, mal innig und ruhig. Als endlich Ruhe einkehren sollte, fingen ein paar der Älteren an, sich mit Kissen zu bewerfen oder Flaschen durch die Gegend zu spielen, von Kultiviertheit keine Spur. Zwischendurch schrie immer mal wieder jemand auf, denn Jäger gehen um, so munkelt man, aber das schien die meisten nicht weiter zu beeindrucken, man lachte sogar über seltsame letzte Worte …

Die Chorakademie auf Wanderschaft

Bei wunderbarem Wetter machte sich am ersten Ferientag eine Gruppe ehemaliger, aktiver, zukünftiger und zukünftig ehemaliger Chorsängerinnen, -sänger und -familien und eine Dirigentin auf den Weg nach Oberhof, um mit einer Chorwanderung die Sommerferien einzuläuten. Über Stock und Stein, teilweise sogar auf dem echten Rennsteig (natürlich nicht ohne das entsprechende Lied zu singen) und durch einen Moorlernpfad spazierten wir. Beim versprochenen Picknick standen Hummus, Käsestangen und Leckermäulchen hoch im Kurs und die Pause nach dem Essen wurde zum Sonnenbaden, aber auch zum Ball- oder Werwolfspielen genutzt, bevor wir sommerlich entspannt den Rückweg antraten.

CHORBEGEGNUNG MIT DEM JUGENDCHOR DES GOETHEGYMNASIUMS SCHWERIN – TAG 2

Nach einer wie immer ein bisschen kräftezehrenden Stellprobe am Vormittag, bei der noch einmal alle gemeinsamen Stücke ausgiebig probiert und aus dem Kuddelmuddel an Chorsingenden ein ordentlich aufgereihter Chor gemacht wurde, hatte jeder Teilchor nochmal eine eigene kleine Probe um die Akkustik und sonstiges auszutesten. Der kleine Konzertmarathon begann mit einem spontanen Flash-Mob-Minikonzert auf der Probebühne des Theaters beim Umziehen. Kurz darauf lauschten wir den Jüngeren und Jüngsten in der Wigbertikirche. Der Höhepunkt für die Augen war wohl, die Eisenbahn, welche in Torkelheim Station machte…
Auf dem Weg zur Reglerkirche war der Weg unmöglich zu verfehlen, denn den Anger domierten eindeutig rot gekleidete Menschen, gemischt mit schwarzen Anzügen und blauen Röcken.
Nach besonders viel Liebe auf unterschiedlichen Sprachen und Formen, mal erotisch, mal eher verhalten, waren wir natürlich besonders auf das Programm unseres Gastchores gespannt. Wir wurden nicht enttäuscht. Beschwingt vom Konzert zogen wir zurück zum Theater, wo das berühmte Büffet wartete. Gut gesättigt wurde natürlich auch wieder getanzt, aber diesmal endlich mit genügend Platz extra großer Tanzanlage und Halleffekt.

Chorbegegnung mit dem Jugendchor des Goethegymnasiums Schwerin -Tag 1

17:14 – überpünktlich erreicht unser Gastchor den Chorsaal des Theaters Erfurt. Nachdem beide Eingänge geöffnet sind, können sie ihn sogar betreten

17:23 – Aller Augen ist verklungen und das Buffett eröffnet

17:33 – wir wollen beginnen, zu proben!! Teile der Pariser Leben Choreographie sind im Chorsaal zu bestaunen

17:47 – die Chorleiter besprechen sich..

17:50 – Jugendchorsängerinnen und -sänger beschreiben ihren ersten Eindruck der Veranstaltung als „sehr warm“, „lecker“, „Vorfreude“, „sehr gut organisiert, besser als erwartet“ und „mega lieb mit dem Essen“

18:07 – einen so vollen Chorsaal hatten wir lange nicht mehr. Die Singenden sind endlich nach Stimmgruppen sortiert. Die erste gemeinsame Probe mit unseren Gästen kann beginnen.

18:22 – Strong läuft

18:28 – ein Chorleiter fordert sängerisches Singen und erklärt musikalisches Fluchen

18:39 – der Kinderchor übt Kopfwackeln

18:40 – …und der Alt freundlich Gucken

18:45 – die Chorleiterin betritt den Raum

19:14 – Trinkpause und Dirigentenwechsel

19:43 – der Sopran singt pantomimisch

19:53 – die Probe ist beendet, gleich kommen die Gastfamilien

19:58 – Lukas darf die meisten Jungs mit nach Hause nehmen

Jodelmusik mochte ich schon immer Pariser Leben die Dritte

Auch diese Spielzeit steht die Operette Pariser Leben auf dem Spielplan des Theaters Erfurt. Das verschafft knapp 30 Sängerinnen und Sängern des Erfurter und Weimarer Jugendchores wieder die Chance, als ein bisschen zu fein herausgeputzte deutsche Handwerker verkleidet dabei zu sein bei den Verwechslungen, Verirrungen, Katastrophen und Jodeleinlagen, die das Leben und Lieben im Paris des späten 19. Jahrhunderts so mit sich bringt. Dazu dürfen wir das Geschehende (nach einer basisdemokratischen Abstimmung vegetarischen) Kartoffelsalat essend kommentieren, selbst ein wenig fantasieren und nicht zuletzt das Tanzbein schwingen.

Eine Handvoll musikalischer und szenischer Proben im Februar und März forderten sowohl das Körpergedächtnis jedes und jeder einzelnen als auch unser Kollektivgedächtnis maximal heraus, denn es galt,  uns an die in der Premierenspielzeit hart erarbeiteten Choreografien, Abläufe und musikalischen Feinheiten zu erinnern und diese an die nicht wenigen Neulinge weiterzugeben. In den drei Tagen vor der Wiederaufnahme wurde dann ganztägig und mit Solisten probiert.

Der Morgen der Wiederaufnahmepremiere begann für die meisten von uns in Weimar mit Rhythmusklatschen und Bruststimme beim zweiten Voces 8 – Workshoptag. Nach einem gemeinsamen Mittagessen noch in Weimar war der Nachmittag dem individuellen Energietanken und den Besorgungen für die spontan geplante Wiederaufnahmepremierenfeier verschrieben, bevor so langsam alle im Theater eintrafen zum Premierenkarten Ausgeben, Umziehen, Einsingen, Maske und weiter Einsingen. Um Punkt 19:30 Uhr ging dann die insgesamt elfte Pariser Leben Vorstellung los, die auch dank des großartigen, dankbaren Publikums eine der besten bisher werden sollte.
Nach viel Applaus und dem obligatorischen Gruppenfoto endete der Abend gemütlich und gut gelaunt mit Buffett und Uno im Chorsaal.

DiDiDiDiDiDiDing DiDingDing Hej Ein Wochenende mit Voces8

Schon lange probten wir immer wieder die gleichen Melodien, bis auch wirklich jeder noch so kleine Ton saß,  immer untermalt von Frau Fischers Begeisterung für dieses doch recht ungewöhnliche Projekt. Es trafen sich nämlich am Ende der Osterferien für drei Tage eine 160 Singende zählende Delegation aus Chorakademie und schola  mit dem Vokalensemble Voces8 in der Notenbank, um für ein gemeinsames Konzert im Rahmen der Thüringer Bachwochen zu proben. In die einfachen Melodien wurden nun unter Improvisationsanleitungen der einzelnen Sänger komplizierte Rhythmen und Melodiestücke eingebaut. Aber nicht nur an den Stücken die wir extra für dieses Projekt eingeübt hatten arbeiteten wir intensiv, sondern auch für unsere eigenen Stücke gab es Tipps. So lernten wir auf spielerische Art noch einmal ganz anders Spannung aufzubauen und aufzulösen. Auch bei Sing, Sing, Sing konnten wir so noch einiges verbessern. Damit auch die Jüngeren unter uns alles verstanden, was die Mitglieder von Voces8 von uns wollten, gab es wechselnde Übersetzer aus unseren Reihen, die aber nie genau das sagten, was sie sollten, sondern es in unsere Chorsprache übersetzen. Manche Sätze konnten so in ein Wort zusammengefasst werden. Voces8 war auf jeden Fall sehr beeindruckt von unserem Können und so hatten wir am Sonntag ein fulminantes Abschlusskonzert in der Thomaskirche in Erfurt. Wir schafften es sogar einige Zuschauer zum Mitsingen zu bringen.

Unvergessliche Chormomente Die Frühlingschorlager in Dörnfeld

In den letzten Monaten waren viele Teilchöre der schola und der Chorakademie auf Chorlagern in Dörnfeld.

So klangen und sangen Nachwuchs-, Kinder- und Jugendchöre zur Freude Frau Fröhlichs im Freizeitheim. Manche Betreuende zogen dafür sogar nach Dörnfeld und lebten für einige Monate dort in einem zweiten Wohnort. Einige liefen sogar durch Flüsse und über Felder, um an jedem Chorlager teilhaben zu können, auch wenn  man nicht immer Zeit hat.

Exemplarisch sei das Chorlager-Feeling am neu gegründeten Kinderchor 1 der Chorakademie Erfurt erklärt:

Neben den gemeinsamen Proben erlebten wir gemeinsam eine wunderbare Zeit im Ilmtal.

Das traditionelle gemeinsame Basteln als fördernder Beitrag zur Chorkultur fand überwiegend positiven Anklang:

Während die einen bastelten,

interessierten sich andere auch für meteorologische Phänomene, die der Inspiration der jungen Künstlergeneration dienlich sind:

Ein Höhepunkt schlechthin ist in allen Teilchören altersunabhängig das gemeinsame Tanzen. Besonders der berühmte bayrische Volkstanz „Hòcki Spitzèi“ und der Let Kiss haben sich zu den Lieblingstänzen des Kinderchores 1 entwickelt.

Am Sonntag kamen dann die Eltern dazu und durften sich das Können ihrer Kinder in einem Werkstattkonzert anhören. Danach haben wir gemeinsam Kuchen gegessen, haben ein letztes Mal gewippt und sind ein letztes Mal Seilbahn gefahren. Nicht wenige Kinder – und ich darf es anmerken: auch Helfer und Betreuer – wären gerne viel länger unterwegs gewesen. Doch es wird bestimmt bald wieder heißen: „Auf nach Dörnfeld!“